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1033 - Schlangenfluch

1033 - Schlangenfluch

Titel: 1033 - Schlangenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Spannung.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Es geht um Jane.«
    Ich runzelte die Stirn. Dabei konnte ich nicht vermeiden, daß mir eine leichte Röte ins Gesicht stieg. Trotzdem fragte ich so lässig wie möglich, als wäre sie ein Schulkind und keine Detektivin. »Hat sie etwas angestellt?«
    »Das kann ich nicht sagen«, erwiderte die Horror-Oma leise. »Sicher ist nur, daß Jane verschwunden ist. Sie ist in der vergangenen Nacht nicht mehr zurückgekommen.«
    Hätte mir jemand anderer das über eine erwachsene Frau gesagt, ich hätte nur den Kopf geschüttelt. Bei Sarah Goldwyn war das etwas anderes, und vor allen Dingen auch bei Jane Collins, denn grundlos war die Horror-Oma bestimmt nicht bei uns erschienen.
    Dennoch nahm ich ihre Ankündigung nicht so tragisch, und meine Antwort fiel auch dementsprechend flapsig aus. »Ist das denn unbedingt tragisch?« fragte ich zurück. »Schließlich ist Jane eine erwachsene Person und kein Kind.«
    Sarah schloß die rechte Hand zur Faust, um durch die Geste ihre Antwort zu untermauern. »Doch, John, das ist es. Ich kann es nur bestätigen.«
    »Warum? Hat es mit ihrem Beruf zu tun? Klar«, gab ich mir selbst die Antwort. »Es muß so sein.«
    »Leider.«
    »Dann fang mal an.«
    Sarah mußte zunächst einen Schluck Kaffee trinken. Dann sagte sie: »Eigentlich trage ich ja einen Teil der Schuld, denn durch meine Intervention hat Jane den Job überhaupt angenommen. Ich hielt ihn für eine lächerlich einfache Sache.«
    »Was denn?« fragte Suko.
    »Sie sollte für eine ältere Dame – Ada Gilmore heißt sie – etwas suchen. Eine Person, einen Verwandten, ihren Neffen. Und sie sollte ihm etwas geben.«
    »Was denn?«
    Lady Sarah schaute mich mit traurigen Augen an. »Etwas völlig Harmloses, John. Einen Brief. Über den genauen Inhalt bin ich nicht informiert. Ich weiß nur, daß es um ein Erbe ging, über das dieser Neffe informiert werden sollte.«
    »Konnte diese Ada das nicht selbst?«
    »Im Prinzip schon. Nur ist der Kontakt zwischen den beiden abgebrochen. Sie wußte auch nicht, wo ihr Neffe, Peter Gilmore lebt. Das jedenfalls hat sie mir gesagt. Um den Job erfüllen zu können, brauchte sie jemand. Eben Jane.«
    »Dann ist Jane hingefahren?«
    »Ja.«
    »Weißt du denn, ob sie den Neffen gefunden hat?«
    »Irgendwie schon. Jedenfalls hat sie mich aus dem Ort angerufen, wo er wohnt. Das ist Haringey.«
    »Liegt im Norden.«
    »Ich weiß.«
    »Jane hätte also längst zurück sein müssen«, sagte Suko. »Oder hätte dir zumindest Bescheid geben können.«
    »Richtig, so sehe ich das. Nach dem letzten Telefongespräch am gestrigen Abend habe ich nichts mehr von ihr gehört. Das gibt mir natürlich schwer zu denken.«
    »Hast du schon mit dieser Tante gesprochen?«
    Die Horror-Oma schüttelte den Kopf. »Nein, Suko, das habe ich nicht. Ich will nicht, daß sie sich irgendwelche Vorwürfe macht. Es reicht schon, wenn ich das tue. Meine Bedenken sind nicht kleiner geworden, je mehr Zeit vergangen ist, das könnt ihr euch vorstellen.«
    »Allerdings«, bestätigte ich.
    »Ich weiß ja nicht, wie es bei euch aussieht«, sprach Lady Sarah weiter. »Wenn es eben möglich ist, möchte ich euch bitten, nach Jane zu suchen.«
    Suko und ich blickten uns an, was Lady Sarah nicht eben als positiv aufnahm. »Ihr seid beschäftigt?« erkundigte sie sich vorsichtig.
    »Das sind wir ja immer«, erwiderte ich.
    »Hier in London oder…?«
    »Ja, eigentlich schon.«
    »Jetzt hör aber auf, John!« mischte sich Glenda ein und erhob sich ruckartig. »Ich glaube nicht, daß man Lady Sarahs Sorgen einfach abtun kann. Wenn Jane sich nicht meldet, obwohl sie ja mit einem Handy ausgerüstet ist, dann ist da etwas passiert.« Sie mußte lachen. »Einen Brief abgeben bei einem Neffen. Hört sich alles locker an. Das ist wie bei einer Flamme. Ein angerissenes Streichholz kann ein ganzes Hochhaus in Brand setzen und es vernichten. Daran solltet ihr auch denken.«
    »Ich habe doch gar nichts gesagt!« beschwerte ich mich.
    »Das ist es eben.«
    Suko lächelte der Horror-Oma zu. »Keine Sorge, Sarah, wir werden Jane finden.«
    »Schön.« Für einen Moment lächelte sie. »Und was ist mit eurem aktuellen Fall?«
    Suko hob die Schultern und überließ mir die Entscheidung. »Ich sage nichts.«
    Mein Grinsen fiel verzerrt aus. »Aha, dann soll ich also derjenige sein, der hier die Entscheidung trifft.«
    »Wenn du es so siehst, schon.«
    Ich winkte ab. »Klar, daß Jane vorgeht. Alles andere können wir

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