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1034 - Kitas Kettenhund

1034 - Kitas Kettenhund

Titel: 1034 - Kitas Kettenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr verdient?«
    »Ich entscheide!« rief sie. »Und es wird immer und ewig mein Geheimnis bleiben.«
    »Was ist, wenn wir nicht wollen?«
    Eine normale Frage, auf die nicht Kita reagierte, sondern ihr Kettenhund. Sein schon ungewöhnliches Desinteresse war von einem Augenblick zum anderen vorbei. Er schnellte in die Höhe, als hätte man ihm eine Nadel in den Körper gerammt. Auch sein Mund öffnete sich dabei, und eine dicke Zunge schnellte hervor. Möglicherweise war es ein durch das Licht bedingter Zufall, aber seine Augen leuchteten für einen Moment gierig auf.
    Kita mußte wohl von meiner Frage überrascht worden sein, denn mit einer Antwort ließ sie sich Zeit. »Nicht wollen?« flüsterte sie.
    »Nein, so etwas gibt es nicht. Wer meinen Keller betritt, der weiß, daß er sich meinen Befehlen fügen muß. So ist das auch bei euch. Es gibt kein nicht wollen.«
    Sie hatte aus ihrer Sicht recht. Tatsächlich wurden wir angeschaut, als hätten wir sonst etwas getan. Wir spürten auch, daß ein neuer Gast hier auch ein Feind war.
    Letztendlich waren wir hergekommen, um Kitas Keller zu sehen.
    Kneifen wollten wir nicht. Das Sträuben war nicht mehr als ein Schauspiel gewesen.
    »Gut, Kita, du hast uns überzeugt. Wir werden deinen Keller besichtigen.«
    Bisher hatten nur sie und wir gesprochen. Auch jetzt wollte sie antworten, aber ein anderer Gast kam ihr zuvor. Er schnellte von seinem Platz in die Höhe. In den folgenden Sekunden wirkte der blaßgesichtige Mann wie eine zappelnde Figur, denn er fuchtelte mit seinen Armen herum, als wären es Pumpenschwengel. Sein rötliches Haar war an den beiden Kopfseiten fast völlig wegrasiert worden.
    Es wuchs einzig und allein auf seinem normalen Schädel. Dort bildete es eine schmale Bürste. Die Arme waren mit Reifen und Ringen behängt und klirrten bei der Fuchtelei gegeneinander. »Sie sind unwürdig, Kita. Diese beiden Neuen oder Fremden hätten nicht herkommen dürfen. Du darfst ihnen keinesfalls deine Gunst erweisen. Nimm andere, die dir gegenüber dankbarer sind. Oder nimm mich, bitte. Ja, nimm mich…«
    Den Typ hielt nichts mehr an seinem Platz. Er drängte sich durch enge Zwischenräume, stützte sich an Schultern und Köpfen ab, um in die Nähe der Bühne zu gelangen. Dort fiel er auf die Knie wie ein mittelalterlicher Bittsteller. Er rutschte auf seine Herrin und den Kettenhund zu, die Arme angehoben, die Hände gegeneinandergelegt, um seinem Wunsch noch mehr Ausdruck zu verleihen.
    Kita ließ ihn kommen und stoppte ihn erst, als er eine bestimmte Distanz zu ihr erreicht hatte.
    Der Mann gehorchte. Er hatte seine Haltung nicht verändert und nur seinen Kopf zurückgelegt, wobei die Hände auch weiterhin zusammenlagen, wie bei einem Betenden.
    Eine devote Haltung des Mannes, der über seinen nackten Oberkörper ein Kettenhemd gestreift hatte und eine dünne, kurze Hose aus Latex trug. Seine Schuhe sahen aus, als wollte er damit in die Grube fahren und Kohle brechen.
    Kita senkte ihren Kopf. »Du bist gegen mich?« fragte sie. Ihre Stimme hatte einen höhnischen Klang bekommen. Jeder Gast innerhalb des Kellers hatte sie hören können.
    »Nein, bitte, das bin ich nicht!« Er flehte sie an. »Ich möchte nur Gerechtigkeit. Das wollen wir alle hier. Ich spreche auch für die anderen mit.«
    »Ihr habt euch nach meiner Gerechtigkeit zu richten!« rief Kita wie eine Feldherrin. Sie streckte ihren rechten Arm für einen Moment vor, zog ihn dann wieder zurück und hob statt dessen das rechte Bein an. Sie trug keine Schuhe. Die nackte Sohle wies auf das Gesicht des Bittenden, der Kita einfach nur anschauen konnte.
    Wuchtig trat sie zu!
    Das Greinen und Jammern des Bittstellers verstummte, als er zurückflog. Er prallte mit dem Hinterkopf gegen den harten Boden, ein Schlag, den fast jeder hörte, dann rollte er sich herum, jammerte wieder und sah nicht, wie der Kettenhund reagierte.
    Er war in die Höhe geschnellt. Sein Maul mit den mörderischen Zähnen stand weit offen. Es sah so aus, als wollte er auf der Stelle bleiben, ein Irrtum.
    Die Bestie sprang!
    In diesem Moment rutschte ich von meinem Sessel. Auch Suko bewegte sich, denn keiner von uns wollte zuschauen, wie die mörderischen Reißer den hilflosen Menschen so zerfetzten, wie es bei den vier Schäferhunden geschehen war.
    Ein Eingreifen war nicht nötig. Die Bestie sprang nicht so weit.
    Kita hatte die Kette blitzschnell angezogen. Sie straffte sich dabei wie ein Seil, und die Mutation hing plötzlich fest. Es

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