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1034 - Kitas Kettenhund

1034 - Kitas Kettenhund

Titel: 1034 - Kitas Kettenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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genau zu sehen. Trotzdem war sie auf eine Art und Weise präsent, wie es nur wenigen Menschen gelang.
    Mochte der künstliche Nebel sie noch so sehr umschweben, sie war einfach zu spüren, denn ihr Flair kam tatsächlich rüber. Da hatte sich Mona bei ihrer Einschätzung nicht geirrt.
    Auch wir merkten es. Da war etwas besonderes, das sich noch nicht bewegte und auf die Technik vertraute, die Kita immer höher schob, eben auf den Platz, den sie zu einer Bühne gemacht hatte.
    Die Gäste hielten den Atem an. Jetzt wurde nicht mehr gesprochen. Dieses Lokal gehörte Kita, die nicht mehr bewegt wurde und allein im Nebel stehenblieb.
    Der Nebel verlor an Dichte. Langsam zog er sich zurück, ohne jedoch völlig zu verschwinden.
    Suko und ich saßen günstig. Kein anderer Körper nahm uns die Sicht, und so konnten wir Kita gut erkennen. Im ersten Moment sah sie völlig nackt aus. Sie hatte beide Arme in die Höhe gestreckt und präsentierte den nackten Oberkörper mit den ziemlich großen Brüsten und der schlanken Taille.
    Unter ihr schimmerte etwas in zahlreichen Farben. Es war ein mit Perlen oder Steinen bestücktes Unterteil, das sich eng an ihren Körper schmiegte. Aus den beiden Ausschnitten hervor wuchsen die langen Beine, perfekt geformt. Eine Frau wie sie war genau die richtige Person, um Modell zu stehen.
    Die Haare hatte sie hochgesteckt. Ob sie eine Exotin war, konnten wir nicht erkennen. Zumindest sah sie exotisch aus, das konnte auch der dünne Nebel nicht verbergen.
    Sie trug keine Schuhe, aber sie sah aus wie ein Siegerin, und sie schaute auf die Zuschauer.
    Dabei bewegte sie den Kopf so gut wie nicht. Allein ihre Augen wanderten innerhalb der Höhlen.
    War das alles?
    Daran glaubten wir nicht. Es war ein Anfang. Es würde weitergehen, und es ging weiter.
    Kita blieb nicht an ihrem Platz stehen. Sie bewegte sich mit lautlosen Schritten nach vorn, als wollte sie an den Rand der Bühne gehen, um sich dort betrachten zu lassen. Durch ihre Schritte verließ sie auch den Nebel, der sich tatsächlich im Hintergrund hielt. Der Strahler eines Scheinwerfers erfaßte sie.
    Auch wir sahen die Veränderung, denn von ihrer linken Hand her hing etwas nach unten. Zuerst dachte ich an einen langen Strick, aber der glänzte nicht so stählern. Das war schon ein anderer Gegenstand. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, daß sie das Ende einer Kette festhielt. Sie berührte nicht den Boden, sie schwang auch nicht auf und nieder, denn es war etwas daran festgebunden. Noch nicht zu erkennen, denn es hielt sich noch im dichteren Nebel auf.
    Kita drehte den Kopf. Sie blickte zurück, um innerhalb des Nebels etwas zu erkennen oder hervorzuholen. Letzteres traf eher zu, da sie ihren rechten Arm bewegte und nicht nur wir das Klirren der Kettenglieder hörten, als sie gegeneinanderschlugen.
    »Die bringt was mit!« flüsterte Suko mir zu.
    Ich gab ihm keine Antwort und wartete ab. Recht hatte er. Ob Kita an der Kette gezogen hatte, war schlecht zu sagen, jedenfalls senkte sie den Arm. Dabei schwang wieder das Klirren durch die Stille. Sofort danach löste sich etwas aus dem Nebel.
    Wir hörten das Tappen zwischen den Kettengeräuschen. Ein Umriß löste sich aus dem Dunst. Schritt für Schritt näherte er sich Kitas Platz und damit auch dem hellen Ende des Scheinwerfers, in dessen Licht er hineintrat.
    Sie brachte einen Hund mit. Daran dachte ich sofort. Zugleich schossen mir die verschiedensten Variationen durch den Kopf. Ich dachte an einen Kampfhund, einen Pitbull, einen Mastino, einen Terrier und so weiter.
    Keines traf zu.
    Was sich da aus dem Dunst hervorgeschält hatte und die meisten Menschen erstarren ließ, uns eingeschlossen, durfte es einfach nicht geben. Das war der absolute Wahnsinn, aber wo hörte der Wahnsinn auf und wo fing die Normalität an?
    Niemand konnte es sagen.
    Wir jedenfalls starrten unbeweglich auf die grausame Mischung aus Hund und Mensch…
    ***
    Es blieb still, auch als dieses Untier so sichtbar an der Kette hängend erschienen war. Entweder waren die Gäste geschockt, oder sie kannten diese Mutation bereits.
    Ich hockte wie festgewachsen auf dem klebrig gewordenen Leder des Barstuhls. Nicht so Suko. Er strich über sein Gesicht, als könnte er das Bild nicht fassen. Vielleicht wollte er es auch wegwischen, aber es blieb.
    Das Geschöpf war über den Boden gekrochen. Es hatte sich noch nicht aufgerichtet und lag flach auf dem Bauch, weiterhin von dünnen Nebelfetzen umspielt.
    Mensch und Hund!
    Von einem

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