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1037 - Zurück aus dem Jenseits

1037 - Zurück aus dem Jenseits

Titel: 1037 - Zurück aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rechten Schulter und im rechten Bein, denn damit war sie zuerst auf den Boden geschlagen.
    Nachdem es ihr gelungen war, sich auf den Rücken zu drehen, blieb sie liegen. Die Augen standen weit offen. Sie starrte zur Decke, die sich ihr nicht so glatt darbot wie sonst. Sie fing an, sich zu bewegen, sie schlug Wellen wie eine Wasserfläche, senkte und hob sich und tanzte so vor ihren Augen.
    Am Hinterkopf hatte sich der Schmerz besonders verdichtet. Dort war die Haut auch aufgerissen worden, denn sie merkte die kalte Nässe des eigenen Blutes.
    Lahme Arme, lahme Beine. Jamina fühlte sich wie durch eine Mangel gedreht und gerädert. Es fiel ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen, und immer wieder wurde sie durch die stechenden Schmerzen abgelenkt. Sie wollte denken. Sie mußte sich unter allen Umständen daran erinnern, was passiert war und wie sie in diese Lage hatte hineingeraten können. Es war still um sie herum, und genau das fiel Jamina besonders auf. Keine Stimme mehr, keine Schritte, wie sie es eigentlich erwartet hätte. Es war der Besuch dagewesen, und sie war von dieser Besucherin fasziniert. Ja, die Frau mit den roten Haaren, beinahe ein Pendant von ihr und zudem noch mit dem dritten Augen gesegnet.
    Wunderbar…
    Nein, nicht wunderbar.
    Riß! Aus! Vorbei! Das Zertrümmern ihrer Träume hatte begonnen.
    Sie war nicht so nett, so lieb und stand auch nicht voll auf ihrer Seite, wie es Jamina angenommen hatte. Alles war verkehrt gelaufen.
    Ihr Plan war nicht mehr in Erfüllung gegangen. Dabei hatte sie sich so viel vorgestellt, denn unter dem Schutz der Hexe hätte sie ihren Weg neu einschlagen und weitergehen können.
    Etwas klirrte in ihren Ohren!
    Ein verfluchtes Geräusch. Ein Laut, den sie haßte, denn er erinnerte sie daran, daß die so wichtige Kugel brutal gegen die Wand geschleudert worden und dort in unzählige Teile zerbrochen war.
    Und die Hexe?
    Jamina wußte nicht, was mit Marianne geschehen war. Sie wollte nur nicht daran glauben, daß es sie endgültig das Leben gekostet hatte. Nein, das wäre zu schlimm gewesen. Personen wie sie überlebten. Sie gehörten zu den Unsterblichen, denn sie waren stärker, viel stärker als die Menschen um sie herum.
    Sie ist keine gute Person! dachte Jamina. Nein, das ist sie nicht. Sie ist hergekommen und hat mein Vertrauen mißbraucht. Ich habe alles für sie getan, was getan werden mußte. Aber sie hat sich gegen mich gestellt. Sie ist keine gute Schwester. Sie hat die Kugel zerstört.
    Sie hat mir meine Zukunft genommen.
    Es waren die Gedanken des Hasses, die Jamina überfielen. Und Haß kann ebenso als Triebfeder wirken wie Liebe. Der Haß besiegte in diesem Fall Jaminas Schmerzen. Ihr wurde klar, daß sie etwas tun mußte und nicht länger liegenbleiben konnte.
    Noch war sie schwach. Noch kamen ihr die Glieder vor, als wären sie mit schwerem Metall gefüllt, doch an Aufgabe dachte Jamina nicht. Sie hatte schon andere Dinge hinter sich gebracht und würde sich auch jetzt nicht kleinkriegen lassen. Auch wenn ihre Kugel zerbrochen und der Weg zur Hexe im Augenblick gestört war, sie würde ihn wiederfinden, und das aus eigener Kraft.
    Als sich Jamina auf die Seite gedreht hatte, stand der Tisch in Greifweite vor ihr. Um ihn als Stütze zu benutzen, mußte sie nur einen Arm heben, um sich am Rand festhalten zu können. Sie schaffte es. Dann zog sie die Beine an den Körper und spürte dabei die Glassplitter, die auch in ihr Fleisch an der Wade gedrungen waren.
    Jamina quälte sich hoch.
    Der Raum drehte sich plötzlich vor ihren Augen, und sie hatte den Eindruck, als wäre der Tisch dabei, unter ihren Händen einfach wegzugleiten. Der Hinterkopf war gefüllt mit Schmerzen, die sich allerdings durch den gesamten Schädel zogen und sie für eine Weile ihr Vorhaben vergessen ließen.
    Es dauerte, bis Jamina soweit war und die ersten Schritte gehen konnte. Auch sie waren mehr als zaghaft, und sie benötigte den Tisch dabei als Stütze.
    Schließlich erreichte sie einen Stuhl. Sie haßte ihn, denn auf ihm hatte diese verfluchte Dagmar gesessen. »Ich kriege dich noch!« versprach sie flüsternd. »Verdammt noch mal, ich werde dich zwischen meine Finger bekommen, und ich weiß, daß mir Marianne helfen wird. Sie ist da. Sie ist nicht tot. Sie hat alles überlebt, und sie wird sich einen neuen Ort suchen, an dem sie sich wohl fühlt.« Jedes Wort war haßerfüllt ausgestoßen worden, und genau dieser Haß gab ihr wieder die Kraft, die nächsten Schritte

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