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1037 - Zurück aus dem Jenseits

1037 - Zurück aus dem Jenseits

Titel: 1037 - Zurück aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mußte ich einchecken und wollte mich auch nach dem Weg zu diesem einsam stehenden Haus erkundigen, von dem ich im Gespräch mit Harry erfahren hatte.
    Ich mußte eine Glastür aufschieben, um den Bereich der Rezeption zu erreichen. Eine niedrige Decke, eine helle, sehr freundliche Einrichtung und eine Mitarbeiterin, die mich herzlich willkommen hieß und sich als Frau Susanne vorstellte.
    Ich hatte kein Zimmer reservieren lassen, aber zum Glück gab es noch ein freies Einzelzimmer.
    »Ja, das nehme ich.«
    »Wunderbar. Ich werde gleich mit Ihnen hochgehen und es Ihnen zeigen.«
    Hoch schaute ich erst mal. Und zwar von meiner Anmeldung weg, die ich ausfüllte. »Bevor Sie das tun, möchte ich mit der Chefin sprechen. Ist das möglich?«
    »Frau Hagner?«
    »Ja, so hörte ich es.«
    »Moment, sie ist da. Ich werde sie über ihren Caller anrufen.«
    »Danke.«
    Ich hatte die Anmeldung ausgefüllt und schob sie zur Seite. Dann atmete ich tief durch. Es war gut, endlich am Ziel zu sein. Die kurze Reise hatte mich schon geschlaucht, und die Ruhe in dieser Umgebung gefiel mir ausgezeichnet.
    In einem Sessel ließ ich mich nieder, streckte die Beine aus und hörte, wie Susanne mit der Chefin sprach. Sie redete sehr schnell im bayrischen Dialekt, so daß ich nur die Hälfte mitbekam. Die andere erklärte sie mir dann.
    »Frau Hagner wird gleich eintreffen, Herr Sinclair. Wenn Sie sich bitte fünf Minuten gedulden würden.«
    »Mach ich doch glatt.«
    »Darf ich Ihnen etwas anbieten? Einen Willkommensschluck des Hauses?«
    »Kann ich Kaffee bekommen?«
    »Gern.«
    Susanne ließ mich allein zurück, und ich ärgerte mich etwas darüber, sie nicht nach Dagmar und Harry gefragt zu haben. Das ließ sich leicht nachholen.
    Zeitgleich mit dem Kaffee traf Frau Hagner ein, die mich so herzlich begrüßte, als wäre ich hier schon jahrelang Stammgast. Sie setzte sich zu mir, ließ mich die ersten Schlucke trinken und fragte dann:
    »Wo drückt denn der Schuh, Herr Sinclair?«
    »Von drücken kann keine Rede sein. Zwei Freunde von mir wohnen hier bei Ihnen. Frau Hansen und Herr Stahl…«
    »Richtig, ja. Und jetzt möchten Sie wissen, ob sie hier sind oder unterwegs…«
    »Ja und nein. Ich habe heute noch vor dem Abflug aus London mit ihnen telefoniert. Sie sind schon unterwegs zu einem bestimmten Ziel, das ich nur vom Namen her kenne, aber nicht den Weg. Deshalb möchte ich Sie um eine Beschreibung bitten.«
    »Wo möchten Sie denn hin, Herr Sinclair?«
    »Zu Jamina«, sagte er etwas verlegen lächelnd.
    »Aha.« Für einen Moment verschloß sich ihr sonnenbraunes Gesicht, und der Mund erhielt einen harten Zug.
    »Stimmt etwas nicht, Frau Hagner?«
    »Das ist alles schon richtig. Diese Frau ist eine Wahrsagerin. Man mag zu ihr stehen wie man will, ich jedenfalls halte nicht viel von diesen Sprüchen.«
    »Ich auch nicht, wenn es Sie beruhigt. Mein Besuch bei ihr hat andere Gründe.«
    »Gut, Herr Sinclair. Ihre Freunde scheinen ja auch dort zu sein. Der Weg ist im Prinzip ganz leicht zu finden.«
    »Auch hier in Oberstdorf?«
    Da lachte sie. »Wenn Sie erst einmal zwei Tage hier sind, kommen Sie mit unserer Verkehrsführung gut klar. Darauf brauchen Sie keine Rücksicht zu nehmen, wenn Sie zu Jamina wollen, denn dieser Weg führt sie zunächst in Richtung Kleinwalsertal.«
    Das Schild hatte ich schon auf der Hinfahrt gesehen. Ich war zuversichtlich, das einsam liegende Haus finden zu können, trotz des nicht eben gut sichtbar aufgestellten Hinweisschildes.
    »Ja, dann werde ich mich mal auf den Weg machen«, sagte ich und bedankte mich bei Frau Hagner.
    »Und Ihr Zimmer, Herr Sinclair?« rief Susanne von der Rezeption her.
    »Das schaue ich mir später an. Sie können ja meine Tasche dort schon abstellen.«
    »Gern, Herr Sinclair.«
    Mit einem fröhlichen Gruß auf den Lippen verließ ich das Hotel, obwohl mir nach Fröhlichkeit nun wirklich nicht zumute war. So schön die Gegend auch wie gemalt vor mir lag, die Probleme blieben nach wir vor bestehen…
    ***
    Jamina lag auf dem Boden und bewegte sich schwerfällig wie ein großer Fisch, der auf dem Trockenen gelandet war und nun versuchte, durch Drehbewegungen wieder das Wasser zu erreichen, was ihm nicht gelang. Aber die Frau war kein Fisch, sie war ein Mensch, und sie benötigte Luft, um atmen zu können und kein Wasser.
    Jamina hörte sich keuchen und stöhnen zugleich. Eine Folge ihres Zustandes, denn die Schmerzen schossen nicht nur durch ihren Kopf, sie spürte sie auch in der

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