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1038 - Der Verräter von Kran

Titel: 1038 - Der Verräter von Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Herzöge hat sich auch nur mit einem Augenzwinkern verraten."
    „Ich auch nicht", erklärte die Kommandantin. „Ich versuche, objektiv zu bleiben."
    „Dasselbe gilt für mich", schloß Shere Tak. „Meine Leute meinen, Carnuum sei der Verräter."
    „Und die Lysker denken, Gu wäre der Verräter."
    „Ich weigere mich", sagte der Krane, „Stellung zu nehmen. Lassen wir die Herzöge weiter ... schlafen?"
    „Nichts auf dieser Welt würde sie jetzt wecken. Wir müssen ein paar Stunden warten.
    Dann erfolgt die Steigerung der Versuche, von der das Orakel gesprochen hat. Übernimmst du die Prodheimer-Fenken mit ihren Schraubenschlüsseln, Shere?" sagte die Kommandantin.
    „Alles klar", schloß der Tart, grüßte und ging. Als er am Schott stand, sahen Aljaka und Ciryak, daß er an seinem Gürtel einen Paralysator und eine Strahlwaffe trug. Auch das war ein Zeichen dafür, daß es innerhalb dieses Nestes immer gefährlicher werden würde.
     
    *
     
    Die Roboter bildeten eine geschlossene Reihe. Ihre Schutzschirme verschmolzen ineinander. Die Maschinen schoben sich summend vorwärts. Sie füllten den breiten Korridor aus und drängten die schreienden, schnatternden und umherspringenden Prodheimer-Fenken zurück.
    „Ihr habt ein falsches Programm!" schrien die Blaupelze.
    „Wir wollen Herzog Zapelrow helfen!"
    „Ihr Blechnarren! Ihr sollt uns helfen!"
    Durch den Korridor gellten laute Schreie. Das Klirren der Werkzeuge bildete durchdringende Echos. Bisher hatte sich noch niemand eingemischt. Schritt um Schritt drängten die Maschinen die Prodheimer-Fenken zurück. Shere Tak stand hinter der Brüstung einer Art Kanzel hoch über der Verteilerzone und starrte schweigend nach unten auf das Chaos. Der Gläserne hatte seine Robots hervorragend programmiert. Sie wehrten den Angriff ab, ohne die sich hysterisch gebärdenden Angreifer zu verletzen. Die Schutzschirme schoben sie einfach zurück. Als der erste Querkorridor erreicht wurde, bildeten die Maschinen einen Halbkreis und blieben stehen. Die Flut der gegen sie anstürmenden Prodheimer-Fenken splitterte auf und wurde nach beiden Richtungen abgedrängt.
    Der schweigende Tart zog keuchend die Luft in seine Lungen.
    Noch einmal war alles gutgegangen. Aber schon Sekunden später zuckte er zusammen.
    Wieder geriet ein Teil des Nestes außer Kontrolle. Eine Störung der Geräte, von denen die Schwerkraftgeneratoren versorgt wurden. Hoffentlich, dachte er in lautlosem Schrecken, führt der Nestcomputer schnell eine Notschaltung aus.
    Genau dort, wo sich die Roboter und die blaupelzigen kleinen Helfer der Kranen gegenüberstanden, versagte auf einer Breite von mehr als fünfzig Meter die Schwerkraftanlage. Die Maschinen begannen langsam zu schweben. Die Prodheimer-Fenken, die jetzt gleichzeitig ein schnatterndes Geheul anstimmten, schleuderten sich mit ihren eigenen aufgeregten Bewegungen in die Luft und in alle Richtungen. Ihre Körper wirbelten langsam durcheinander, prallten gegeneinander und gegen die Abwehrschirme der Roboter. Binnen weniger Sekunden bildeten Maschinen und Blaupelze ein unentwirrbares Durcheinander von Körpern, die sich umeinander drehten, gegeneinander stießen, gegen die Wände oder die Decke prallten und wieder zurück geschleudert wurden. Die Roboter stießen mit ihren kugelförmigen Schutzfeldern gegeneinander und federten wieder in alle Richtungen auseinander. Auch sie krachten gegen die geraden Flächen und sanken wieder abwärts, schoben die Prodheimer-Fenken zur Seite, wirbelten hilflos mit ihren Gliedmaßen umher und summten wütend.
    Normalerweise wäre der Tart in ein dröhnendes Gelächter ausgebrochen. Aber der Anlaß hatte nichts mit Komik zu tun. Shere Tak winkelte seinen Arm an und tippte drei Zahlen in sein Armbandgerät.
    Ein Summton signalisierte Betriebsbereitschaft.
    „Hier spricht Shere", sagte er durchdringend. „Hast du die Linsen von Verteiler Siebenundzwanzig von Deck Acht eingeschaltet, Chef?"
    „Nein. Was ist los?"
    „Schalte ein und sieh selbst. Ausfall der Schwerkraft in diesem Sektor."
    Er selbst befand sich in einer Zone, in der die Geräte abwechselnd funktionierten und ausfielen. Er klammerte sich mit beiden Pranken an der Brüstung fest und hakte seinen Fuß hinter eine Rohrverstrebung. Unter ihm gingen der Lärm und die unkontrollierbaren Bewegungen weiter.
    Mit einem leichten Ruck sank Shere Tak wieder auf den Boden zurück. Schweigend blickte er auf den Pulk von Körpern, der keine vierzig Meter vor ihm durch

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