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1038 - Der Verräter von Kran

Titel: 1038 - Der Verräter von Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Korridor rotierte und sich drehte.
    Ein Summen kam von rechts.
    Dort tauchte ein offener Gleiter auf. Es war eine Plattform, wie sie zum Transport von schweren Maschinenteilen und Ausrüstung benutzt wurde. Eine Gruppe von Mousuren kauerte auf den wenigen Sitzen. Ein Ai saß an der Steuerung, und seine Kopfvertiefungen blinkten wie außer Kontrolle geratene Signaltafeln. Der Gleiter hatte ein selbsttätig arbeitendes Schwerkraft- und Antigravsystem und näherte sich langsam dem chaotischen Wirrwarr der treibenden Körper.
    Der Ai schrie krächzend: „Das sind die Verrückten, die Herzog Zapelrow zum Selbstmord zwingen wollen!"
    Rund um ihn zwitscherten und pfiffen die Mousuren.
    „Schlagt sie tot... schafft sie in eine leere Maschinenhalle... sie kämpfen mit den Maschinen ... rettet Herzog Zapelrow ..."
    Der Tart schüttelte sich und merkte, daß die Schwerkraft langsam wieder zunahm, auch dort unten. Er verließ sich darauf, daß sein Chef und die Kommandantin logisch und richtig handeln würden. Er wartete einige Sekunden, bis er sicher stand, dann lockerte er seine Griffe und stürmte das System aus schrägen Flächen, Treppenstufen und Korridorabschnitten hinunter.
    „Aufhören! Zurück!" schrie er fauchend.
    Shere Tak hatte den Vorteil einer weitaus größeren Körperkraft. Darüber hinaus wußte nahezu jeder an Bord des Nestes, daß er der verantwortliche Assistent des Sicherheitschefs war. Der schwere, mattglänzende Paralysator in seiner Pranke und der entschlossene, wütende Ausdruck seines silberglänzenden Echsenschädels redete zudem eine mehr als deutliche Sprache.
    Während die Maschinen und die hilflos schreienden Prodheimer-Fenken langsam wieder auf den Boden heruntersanken, hielt der Ai den Gleiter an.
    Die Mousuren pfiffen und trillerten dem Tart in Krandhorjan entgegen.
    Shere Tak richtete die Waffe auf den Bug der Maschine und sagte drohend: „Was ihr vorhabt, ist vollkommen sinnlos. Die drei Herzöge sind ohne Bewußtsein. Das Computerprogramm hat sie umgeworfen. Keiner von ihnen hat etwas gestanden!"
    „Geh aus dem Weg!" blinkte der Ai aufgeregt.
    „Ich denke nicht daran", schrie der Tart, sprang auf den Gleiter zu und riß das schwere Gerät zur Seite. Dann stemmte er sich gegen die Flanken und drehte den Gleiter um hundertachtzig Grad.
    „Während ihr hier Krieg spielt", donnerte er, „stürmen die Tarts eure Quartiere. Wir alle haben uns unparteiisch zu verhalten, so lautet der Befehl."
    „Aber das Orakel befahl, daß die Besatzung die Wahrheitsfindung zu unterstützen hat!"
    zwitscherten die Mousuren. Sie befanden sich in heller Aufregung. Jetzt waren auch die Prodheimer-Fenken wieder in der Lage, sich richtig zu bewegen. Sie lasen ihre Schlaginstrumente auf und rannten auf den Gleiter zu. Langsam drehte sich der Tart, die entsicherte Waffe schußbereit in Hüfthöhe, einmal ganz herum. Das Geschrei hörte nur langsam auf. Widerwillig bildeten die Mousuren und die Prodheimer-Fenken einen unregelmäßigen Kreis um den Tart, der sie überragte.
    Shere Tak steckte die Waffe in die Hülle und wollte etwas sagen. Das Knistern der überall verteilten Lautsprecher ließ ihn nicht zu Wort kommen. Eine befehlsgewohnte Stimme, unverkennbar die von Aljaka, hallte durch die Korridore.
    „Hier spricht der Kommandant", sagte Aljaka. „Tut, was euch Shere Tak befiehlt. Es ist sinnlos, sich zusammenzurotten und die Herzöge angreifen zu wollen. Die Roboter werden es verhindern."
    Die Robots hatten, kaum daß die normalen Schwerkraftverhältnisse wieder zurückgekehrt waren, wieder ihre geschlossene Verteidigungsreihe gebildet.
    „Überlaßt es uns, die Befehle des Orakels auszuführen. Wenn wir Helfer brauchen, wenden wir uns an euch."
    Der Tart deutete auf das weit entfernte Ende dieses Abschnittes des Ringkorridors.
    „Ihr habt es gehört. Hoffentlich habt ihr auch begriffen, wie?"
    Dieser relativ geringfügige Zwischenfall, erkannte der Tart blitzartig, war nur ein Zeichen für die allgemeine Unruhe. Auch die Erregung unter den Besatzungsmitgliedern würde unaufhaltsam wachsen. Die Kommandantin sprach weiter.
    „Viel wichtiger ist es, daß die Reparaturkommandos ungestört arbeiten können. Nicht nur die Schwerkraftanlage arbeitet, unzuverlässig oder fällt aus. Die Klimakammer auf Deck Zwei ist gestört. Die Arbeitsgruppen sollen sich dorthin in Bewegung setzen!"
    „Und das Laufband dort vorn ist ebenfalls nicht mehr intakt", rief der Tart. „Kümmert euch gefälligst um Dinge, von

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