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1038 - Der Verräter von Kran

Titel: 1038 - Der Verräter von Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgefallen.
    Der Tart fluchte und fing an zu rennen. Die Furcht saß in seinem schuppigen Nacken. Es war nicht die Furcht, selbst zu Schaden zu kommen, sondern die Angst vor weiteren unkontrollierten Entwicklungen und all den möglichen Zwischenfällen, mit denen er rechnete. Shere Tak rechnete, ebenso wie sein Chef Ciryak, mit etwa einem Dutzend von Zwischenfällen. Jeder von ihnen konnte dem Nest schaden und Angehörige der Besatzung töten oder verwunden. Shere mußte mit dem Chef und der Kommandantin sprechen. Nicht über Interkom, sondern von Angesicht zu Angesicht.
    Er rannte die Begrenzung des Laufbands entlang.
    Der obere, annähernd kuppelförmige Bereich des Nestes, aller Nester der kranischen Flotten, enthielt fast ausschließlich die Kabinen der Besatzung und alle damit zusammenhängenden Verkehrsflächen, einbezogen waren die technischen Zentralen und die unterschiedlichen Versorgungseinheiten für die vielen Angehörigen der unterschiedlichen Hilfsvölker. Hier lagen auch die Kabinen der seltenen Gäste. Hier befanden sich jetzt die Herzöge. Shere Tak wich der abgesperrten Abteilung aus und stob mit federnden Klauen eine schräge Rampe hoch. Dann hämmerte er am halb offenen Schott der Zentrale Aljakas.
    Als er sich umdrehte, sah er die Prodheimer-Fenken.
    Mindestens hundert von ihnen rannten und hasteten eine Ebene weiter unten nach links.
    Die blaubepelzten Körper hüpften aufgeregt auf den Bereich zu, der von verschlossenen Metallschotten und Energieschirmen und zusätzlich einer Phalanx der unterschiedlichsten Roboter geschützt waren. Dahinter lagen die ohnmächtigen Herzöge. Einen langen Moment betrachtete der Tart schweigend und in steigender Sorge diesen Zug der aufgeregten kleinen Wesen. Ausnahmsweise schnatterten sie nicht, was der Versammlung einen seltsam gefährlichen Anstrich gab. Prodheimer-Fenken waren Wesen, vor denen sich niemand fürchtete - aber jetzt kroch das Entsetzen in Shere Tak hoch.
    Jeder der Fremden trug ein Werkzeug, ein Stück Stahlrohr, irgendeinen Gegenstand, den sie wie eine Waffe schwangen.
    „Komm endlich herein!" donnerte bellend der Krane aus der Zentrale. Der Tart stieß das Schott auf und drückte es hinter sich zu.
    „Wahnsinn!" zischte er. „Es geht los, Aljaka!"
    „Es ist schon zum Teil vorbei", erwiderte die Kommandantin und zeigte nacheinander auf die Bildschirme. Im schonungslosen Licht sah der Tart die Repräsentanten des Orakels und des Herzogtums in verzerrter Haltung auf dem Boden liegen. Der Anblick war für den Tart - wie für jedes andere anständige Wesen in der Nähe der Sonne Krandhor - mehr als ein furchtbarer Schock.
    „Ich kann nicht das ganze Nest mit Lähmungsgas fluten!" knarrte die Kommandantin hart.
    „Vielleicht fragen wir den Nestcomputer?" schlug Shere Tak vor. Er erntete dafür einen bitterbösen Blick des Kranen.
    „Hört zu", begann die Kommandantin. „Es muß für jeden Anwesenden, und hier meine ich die Hilfsvölker ebenso wie uns Kranen, eine unerträgliche Sache sein, die drei populären Männer zu beobachten. Sie fallen von einer schlimmen Situation in die andere.
    Das Spiel geht laut Befehl weiter. Bis zum Ende, und das Ende wird bitter und schlecht sein. Gruppierungen bilden sich bereits, die jeweils einen der Herzöge favorisieren. Ich glaube, wir sollten das Nest in ein System von Sicherheitszonen verwandeln."
    Während Aljaka redete, schaltete sie aus dem Netz der Beobachtungsstandorte einige Bildwiedergaben zusammen. Eine Reihe Monitore flammte auf. Auf den Bildern war zu erkennen, wie die Blaupelzigen versuchten, die Reihe der Roboter zu durchbrechen.
    Natürlich war es ein sinnloser Versuch. Die Maschinen schützten sich mit undurchdringlichen Schirmfeldern, von denen die Knüppel und die anderen Geschosse abprallten.
    „Die Roboter werden kein Schutzfaktor mehr sein", erklärte Ciryak, „wenn die Ais beschließen, in diese Auseinandersetzung einzugreifen."
    „Und ihr, die Tarts?" wollte die Kommandantin wissen.
    Der Tart machte eine Geste, die seine vollkommene Einfallslosigkeit in diesem Punkt verdeutlichen sollte.
    „Ich kenne meinen Job", brummte Shere Tak. „Die anderen kochen vor Wut. Vermutlich gibt es einen Zusammenstoß zwischen meinen Leuten und den Lyskern."
    „Wir sorgen dafür, daß ihre Quartiere voneinander getrennt werden", sagte Ciryak. „Ist es möglich, eure Meinung zu erfahren? Wer ist der Verräter?
    Ich allerdings weiß nicht, wen ich für den Verräter halten soll. Keiner der

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