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1039 - Die Stimme der Bruderschaft

Titel: 1039 - Die Stimme der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm zwei meiner Fachleute zur Verfügung gestellt. Sobald sie fündig werden, bekomme ich Bescheid."
    Zpezio, im Vergleich zu Arzyria zierlich und mit rötlich gefärbtem Mähnenhaar, weil der Herzog solche Zierde angeblich liebte, machte eine halb nachdenkliche, halb zweifelnde Geste. „Ich denke mir die Sache anders", erklärte sie. „An Irgillyn ist offenbar ein Exempel statuiert worden. Er machte sich in den Augen der Bruderschaft strafbar.
    Bedenkt doch, auf welch brutale Weise er umgebracht wurde." Sie wandle sich an Argasrho, den prodheimischen Leibarzt. „In wenigen Stunden erscheint die Neuigkeit auf allen Nachrichtenkanälen", sagte sie. „Wie wird ein typischer Prodheimer-Fenke darauf reagieren?"
    Argasrhos Gebärde des Abscheus war unmißverständlich. „Mit Entsetzen", antwortete er, „und mit Verständnislosigkeit. Schon der Tod an sich ist für uns ein schwer zu akzeptierender Begriff. Aber gar ein Tod, der durch Zerschmettern des Schädels herbeigeführt wurde..." Er schüttelte sich.
    Zpezio sah zu Gu auf. „Der Mord an Irgillyn diente nicht nur dem Zweck, einen Ungehorsamen zu bestrafen, sondern auch, den wankelmütigen Dienern der Bruderschaft einen Stoß zu geben. Erinnere dich doch, wie viel Aufwand veranstaltet wurde: die Bruderschaft zapfte das Interkomsystem der Spielhalle an und verkündete die bevorstehende Exekution der Öffentlichkeit."
    „Nur daß niemand zugehört hat", wandte Musanhaar ein. „So hat Nikkam es berichtet, nicht wahr?"
    „Oh, aber er selbst hat es gehört?" Zpezios Augen glitzerten streitlustig.
    „Verlaß dich darauf, es haben noch andere hingehört, und wieder andere werden sich in der Hypnose auf die Ankündigung besinnen. Was für eine Öffentlichkeitswirkung wird damit erzielt, wenn die Nachrichtendienste über den Vorfall berichten! Ihr habt Argasrho gehört. Keiner, der mit der Bruderschaft zu tun hat, wird es mehr wagen, gegen ihre Befehle zu verstoßen."
    Das Schweigen, das daraufhin entstand, wurde schließlich von Arzyria unterbrochen.
    „Ich gebe Zpezio recht. Irgillyns Tod steht damit, ob er seine Aufgabe schon abgeschlossen hat, nicht in Verbindung. Wenn Nikkam und meine zwei Experten am Aufmarschplan nichts Verdächtiges finden, dann dürfen wir getrost davon ausgehen, daß der Prodheimer-Fenke nicht dazu gekommen ist, seinen Auftrag durchzuführen."
     
    *
     
    Zur dritten Morgenstunde nahm Herzog Gu die erste Mahlzeit des Tages ein. Sie war knapp bemessen, aber köstlich. Arzyria leistete ihm Gesellschaft.
    „Was machst du aus den letzten Worten, die Irgillyn sprach", erkundigte sich Gu.
    „Bis jetzt noch nichts", antwortete die junge Kranin. „Er lud die Schuld auf sich - welche Schuld, mag man sich fragen. Und dann sagte er, in dieser Reihenfolge: Bruderschaft - Stimme - Verweis. Mit der Stimme meinte er ohne Zweifel den Interkom, der sein Todesurteil verkündete. Daß die Stimme der Bruderschaft gehörte, liegt auf der Hand. Aber mit dem Verweis kann ich nichts anfangen."
    Gu stocherte auf seiner Platte herum, fand nichts, wonach ihm im Augenblick der Appetit stand und warf schließlich die Gabel beiseite.
    „Das ist für mein altes Gehirn zuviel", brummte er. „Ich kann nicht mehr so rasch und kompliziert denken. Ihr Jungen werdet schon herausfinden, was es mit dem seltsamen Gestammel auf sich hat. Weiter! Was hast du über Klaque erfahren?"
    „Klaque hat sich in den vergangenen Tagen nicht aus dem Westflügel gerührt. Meine Beobachter plagt die Langeweile, aber ich habe ihnen klargemacht, daß sie aushalten müssen. Wir umgeben den Westflügel des Tärtras mit einem engmaschigen Netz, nach draußen hin nimmt die Maschenweite zu. Wir haben alles an Kommunikationsmitteln aufgeboten, was wir in die Finger bekommen konnten. Wenn uns Klaque beim nächsten Ausflug durch die Lappen geht, dann benützt er Magie."
    „Gut, gut", murmelte der Herzog. „Und solange er sich nicht in der Stadt herumtreibt, kann er nichts Übles anrichten, nicht wahr?"
    „Dafür ist Vornesch, der Neue, um so aktiver", fuhr Arzyria fort, ohne auf GUS Bemerkung einzugehen. „Er wirbt Leute an."
    „Zu welchem Zweck?"
    „Das weiß niemand außer Vornesch - und vielleicht nicht einmal der."
    Gu musterte sie, als wolle er sich vergewissern, daß ihr nicht etwa der Wein zu Kopf gestiegen sei. „Das ergibt keinen Sinn, Mädchen", sagte er. „Drück dich klarer aus."
    „Wenn Vornesch ein anwerbbares Objekt findet, zieht er sich mit ihm in ein Privatquartier

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