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1039 - Die Stimme der Bruderschaft

Titel: 1039 - Die Stimme der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anzunehmen, daß ich beim zweiten Mal mehr Erfolg haben würde."
    „Was gab es heute morgen?" wollte Arzyria wissen, ohne auf den Vorwurf einzugehen.
    „Ich wollte wissen, wie die Nachrichtenmedien erfahren haben, daß die Bruderschaft hinter dem Mord an Irgyllin steckt."
    Die junge Kranin machte eine grimmige Geste. „Das wollten wir alle gern wissen", sagte sie. „Das Rätsel war rasch gelöst. Ein Unbekannter hat sich an die Nachrichtendienste gewandt, sich als Mitglied der Bruderschaft ausgegeben und behauptet, der Mord gehe auf das Konto des Geheimbunds. Die Bruderschaft will der Öffentlichkeit anscheinend zeigen, daß sie Tatkraft besitzt und sich nicht mehr so ängstlich zu verstecken braucht wie in der Vergangenheit."
    „Es könnte auch jemand gewesen sein, der sich wichtig machen wollte", wandte Nikkam ein.
    „Wir glauben es nicht. Der Mord an Irgillyn war ein Signal für alle, die der Bruderschaft dienen. Er sollte zeigen, daß Unzuverlässigkeit nicht geduldet wird. Daß die Bruderschaft zuschlagen und strafen kann, wo immer sie will."
    Arzyria parkte das kleine Fahrzeug in einem unterirdischen Abstellraum. Eine Antigravplatte führte zu den Wohnetagen hinauf. Sie gelangten auf einen schmalen, niedrigen Korridor. Vor einer Tür, die nur zwei Meter hoch war, blieb Arzyria stehen.
    „Da hinein?" fragte Nikkam verwundert.
    „Der Eigentümer hat sich auf Fremdmieter spezialisiert. Auf diese Weise erzielt er einen höheren Gewinn", erklärte Arzyria. „Zwei Etagen dieser Pyramide sind auf Prodheimer-Fenken eingestellt."
    Die Tür wurde von innen geöffnet. Einer von Arzyrias Mitarbeitern kam in hockender Stellung zum Vorschein. Arzyria ließ sich auf die Hacken nieder, und Nikkam tat es ihr nach. Es war nicht angenehm, sich in dieser Haltung vorwärtszubewegen, und vor allen Dingen würdelos.
    Die Wohnung bestand aus fünf Räumen. Ein schmaler Gang führte in einen Aufenthaltsraum, dessen ostwärts gelegene Wand aus Glas bestand. Nikkam sah sich um. Irgillyn hatte seine Wohnung nicht häuslicher ausgestattet als seine Arbeitszelle. Er mußte ein seltsamer Kauz gewesen sein.
    Arzyria wies auf die Fensterwand. „Sieh dir das dort an", forderte sie Nikkam auf.
    Nikkam sah ein Teleskop, das in der Nähe der Glasfläche aufgestellt war. Er kauerte nieder und blickte durch das Okular. Das Bild, das sich ihm darbot, überraschte ihn nicht mehr. Er sah die Basis der halb zerfallenen Pyramide, den Ort, an dem er vor wenigen Minuten mit Arzyria zusammengetroffen war.
    „Wonach hat er Ausschau gehalten?" fragte Nikkam.
    „Ich nehme an, daß das Loch dort drüben einer der Punkte war, an dem sich sein Auftraggeber mit ihm in Verbindung setzte", antwortete Arzyria. „Die Adresse, die du fandest, weist darauf hin, daß das zerfallene Gebäude für ihn von Bedeutung war. Wir haben Messungen angestellt. Aus dem Innern der Pyramide kommt ein stetiger, aber minimaler Fluß von Streustrahlung. Ganz so, als gäbe es dort ein Gerät im Wartezustand."
    „Was wäre geschehen, wenn ich die Höhle betreten hätte?" fragte Nikkam einigermaßen außer Atem.
    „Wer kann das wissen? Irgendein Wahrnehmungsmechanismus wäre in Tätigkeit getreten, hätte dich als Unbefugten identifiziert und sodann die ganze Pyramide in die Luft gesprengt. Das ist eine der Möglichkeiten."
    Nikkam sah sie an und erkannte, daß sie es ernst meinte.
    „Dort drüben", fuhr Arzyria fort, „hat Irgillyn sich demnach seine Befehle geholt. Der arme Kerl! Er verstand etwas von Computern, aber nichts von der Hinterlist der Bruderschaft. Er war offenbar der Ansicht, er hätte es in der Höhle mit einem Gegenüber aus Fleisch und Blut zu tun. Sonst hätte er das Teleskop nicht aufgebaut."
    „Er beobachtete die Pyramide?"
    „Ohne Zweifel. Das Gerät ist starr auf das Loch in der Basis des Bauwerks gerichtet.
    Ich frage mich, wie viele Stunden Irgillyn hier verbracht und auf den Geheimnisvollen gewartet hat, von dem er seine Anweisungen bekam." Sie lächelte. „Aber stell dir meine Überraschung vor, als ich hier hereinkam, durch das Glas blickte und dich dort drüben umherwandern sah!"
    Nikkam sah sich um. Arzyrias Gehilfe war irgendwo im Hintergrund der Wohnung beschäftigt. „Hast du sonst etwas gefunden?" fragte er.
    „Nichts. Irgillyn war sehr vorsichtig, was seine persönlichen Aufzeichnungen angeht.
    In anderer Beziehung um so ungeschickter. Was immer es war, das er im Auftrag der Bruderschaft hätte tun sollen, er bekam offenbar Geld

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