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1043 - Engelkinder

1043 - Engelkinder

Titel: 1043 - Engelkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich wohl.«
    »Stammt ihr aus Spanien?«
    Sie blieb vor der Tür zu ihrem Zimmer stehen. »Nicht wir, aber meine Großeltern. Die haben hier angefangen zu arbeiten. Jetzt sind wir aber Engländer.«
    »Was ist mit deinem Vater?«
    »Abgehauen«, erklärte sie lakonisch. »Der hat keine Lust mehr gehabt. Ich habe sie manchmal auch nicht, wenn ich ehrlich sein soll. Aber ich muß noch warten.« Sie tippte mich an. »He - sind Sie wirklich von der Polizei?«
    »Ja. Scotland Yard. Willst du meinen Ausweis sehen?«
    Zum erstenmal sah ich sie lächeln. »Nein, das brauche ich nicht. So etwas kann ich spüren. Du hast die Wahrheit gesagt. Schon im Flur wußte ich, daß du mich nicht anlügst.« Sie lächelte wieder.
    »Und jetzt gehen wir in mein Zimmer«, flüsterte Evita, als wäre das etwas Besonderes.
    Während sie die Tür öffnete, wunderte ich mich darüber, was in dem Haus, in dem ich lebte, alles möglich war. Die Menschen waren eben unterschiedlich. Jeder ging seinen eigenen Interessen nach, und da kam schon einiges zusammen.
    Evitas Zimmer war nicht groß. Mehr lang als breit. An der rechten Wandseite stand ihr Bett. Gegenüber hatte der kleine Schreibtisch ebenso seinen Platz gefunden wie ein schmales hohes Regal und eine Hifi-Kompaktanlage nebst TV-Gerät.
    Ich berührte mit dem Kopf einen Gegenstand, der von der Decke herabhing. Es war keine Lampe, sondern eine Engel aus Ton. Ziemlich groß, schön geformt und bemalt.
    Engel, wohin ich schaute. Nicht unbedingt auffällig hingestellt. Dieser eine hing von der Decke, zwei andere standen über dem Bett auf einer Regalleiste. Ich sah Engelposter mit wunderschön kitschigen Motiven. Da schwebten zwei feinstoffliche Geschöpfe über das Paradies hinweg, das als Garten gezeichnet war.
    Auf der Fensterbank stand ebenfalls ein kleines Engelbild. Es war von einem goldenen Rahmen umgeben, und der Engel selbst erstrahlte innerhalb einer Aura. Zwei Kerzen flankierten das Bild, dem ich einen letzten Blick gönnte.
    »Magst du es?«
    Ich hob die Schultern. »Tja, ich weiß nicht so recht. Aber du magst die Engel sehr.«
    »Klar.«
    Ich drehte mich wieder um. Das Mädchen stand aufrecht vor mir und hielt die Hände ausgestreckt, übereinandergelegt und vor ihrem Körper zusammen. In ihren Augen lag ein seltsamer Glanz, als wollte er ihre Gedanken dokumentieren, die weit, weit weg waren.
    »Auch Lilian Purdom hat Engel gemocht.«
    »Sie hat mir davon erzählt. Wir haben oft zusammen hier gesessen und gesprochen.«
    »Jetzt ist sie tot.«
    Evita nickte.
    »Du weißt, was passiert ist?«
    »Ja - sicher.«
    »Ich bin ein Zeuge gewesen, und ich habe der Toten eine Botschaft aus den Fingern gezupft. Es war ein beschriebener Zettel. Darauf stand. Ich bin ein Engelkind. Kannst du das verstehen oder mir eventuell weiterhelfen?«
    »Sie hat es schon geschafft«, lautete die Antwort.
    Ich wunderte mich. »Oh, darf ich deine Antwort so verstehen, daß du erst noch das erreichen möchtest, was deine Freundin bereits erreicht hat?«
    »Ja - ja. Auch ich möchte dazugehören. Aber Lilian war besser als ich. Sie war auch älter. Sie hatte mehr Erfahrung. Ich bin nur ihre Schülerin gewesen.«
    »So war das also. Kannst du mir das genauer erklären?«
    Evita Munoz drehte sich um und bewegte dabei auch ihre Arme. »Schau dich hier um, John. Alles was du hier siehst, das habe ich von Lilian übernommen.« Sie kicherte. »Natürlich nicht die Möbel. Aber die Bilder und so. Sie hat mich auf den richtigen Weg geführt.« Evita drehte sich um und ging zum Bett, auf dem sie im Schneidersitz Platz nahm.
    Auch ich wollte nicht stehenbleiben und suchte mir als Sitzplatz den Schreibtischstuhl aus, den ich so umdrehte, daß ich die Kleine anschauen konnte.
    »Kannst du mir das genauer erzählen?«
    »Wenn ich will.«
    »Bitte…«
    Ich schien Evita sympathisch zu sein, denn sie nickte und begann auch zu sprechen. »Es ist immer so wunderbar gewesen«, flüsterte sie mir zu. »Lilian hat mir von den anderen Welten erzählt. Sie hat auch gesagt, daß die Menschen früher recht gehabt haben. Es gibt Engel, und es gibt Möglichkeiten, sie auf die Erde zu holen, wie es schon in alten Sagen und Legenden zu lesen ist. Sogar in der Bibel ist darüber geschrieben worden, daß die Engel auf die Erde gekommen sind, um sich unter die Menschen zu mischen. Was meinst du dazu, John?«
    Ich nickte und erwiderte: »Ja, davon habe ich auch gehört.«
    »Nur glaubst du nicht daran.«
    »Woher willst du das

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