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1052 - Die Nekropole

1052 - Die Nekropole

Titel: 1052 - Die Nekropole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kannst du mich nicht fragen.«
    »Darüber haben wir nie geredet. Wir waren immer zusammen.«
    »Tatsächlich?«
    »Wenn ich es dir sage…«
    »Dann denk mal lieber genau nach.«
    »Keine Sorge, das mache ich…« La Roche sprach nicht mehr weiter. Er blieb stumm sitzen. Der offenstehende Mund gab seinem Gesicht einen ziemlich dümmlichen Ausdruck.
    »Na, ist dir was eingefallen?«
    »Kann sein.«
    »Los, raus mit der Sprache.«
    »Nach dem Einchecken im Hotel sind die beiden auf das Zimmer gegangen. Erst gut eine halbe Stunde später haben wir uns wieder in der Halle getroffen.«
    »Aha.«
    »Was heißt aha?«
    »Da ist Zeit genug gewesen!« zischte Hassan. »In dreißig Minuten kann verdammt viel geschehen, verstehst du? Denk mal nach, mein Lieber, und sei nicht zu sehr von dir eingenommen.«
    La Roche wollte es nicht wahrhaben. »Das ist doch alles Theorie«, murmelte er.
    »Stimmt. Wo sind die bessere Lösung oder der andere Vorschlag?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Genau das ist es, Hamed. Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, daß der Junge verdammt gefährlich für uns ist. Und vergiß nie, daß er kein Mensch ist, auch wenn er so aussieht. Er ist etwas Besonderes. So etwas Ähnliches wie ein Aufpasser, Hüter, Wächter, was weiß ich. Und denke auch daran, wozu er fähig ist. Davon können wir nur träumen.«
    »Noch, Hassan. Baal wird uns schon den richtigen Weg weisen. Daran glaube ich.«
    »Aber nicht mehr heute.«
    »Scheiße, was soll das ganze Gerede? Es klingt, als hättest du Angst.«
    »Nicht direkt, Hamed, nicht direkt. Bisher ist alles gut gelaufen. Seit einigen Minuten aber juckt mir der Rücken.« Zur Bestätigung fing er an, sich daran zu kratzen. »Wenn das eintritt, dann liegen Ärger und Schwierigkeiten in der Luft.«
    »Glaubst du?«
    »Das weiß ich.«
    »Sehr schön. Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?«
    »Wir?« Hassan lachte. »Du mußt etwas tun, verstehst du? Nur du. Denn es ist dein Problem. Du mußt die beiden Engländer finden. Du darfst sie nicht aus den Augen lassen…«
    »Hör doch auf. Ich wollte Ihnen nach. Wer hat mich denn zurückgehalten«
    »Reine Taktik.«
    »Und was soll dabei herauskommen?«
    Hassan wiegte den Kopf und zog dabei ein Gesicht, als wüßte er sehr genau Bescheid. »Unser Vorteil ist, daß sich die beiden hier nicht auskennen. Wäre ich an ihrer Stelle, würde ich dort wieder hingehen, woher ich gekommen bin. An einen Ort, den ich kenne, verstehst du?«
    »Ich bin ja nicht blöde. Also hierher?«
    »Ja.«
    »Und wenn sie den Jungen gefunden und mit ihm gesprochen haben? Was ist dann?«
    »Daran glaube ich nicht.«
    »Ich aber.« La Roche schaute auf die Uhr. »Verdammt, ich weiß nicht, wie lange sie schon weg sind, aber ich mache mir allmählich Sorgen, Hassan«
    »Warum?«
    »Sie hätten schon längst wieder bei uns sein müssen, wenn alles stimmt, was du gesagt hast.«
    »Kann es nicht sein, daß Ihnen etwas passiert ist?«
    »Das ist mir zu allgemein.«
    »Denk an Baals Helfer. Die Gestalten aus der Tiefe. Aus der Erde und aus dem Feuer. Die uralten Dämonen, die Kreaturen des Grauens. Auch sie sind unterwegs und wollen den Jungen stoppen. Dazu sind sie auch in der Lage. Ich denke mal weiter, Hamed.«
    »Ja, tu das.«
    »Wenn die beiden Engländer den Jungen tatsächlich gefunden haben sollten, dann ist es wahrscheinlich, daß auch die Helfer Baals in der Nähe waren und sich der beiden angenommen haben. Sollte das eingetreten sein, leben die Engländer nicht mehr.«
    La Roche nickte vor sich hin. »Ja«, gab er zu. »Das wäre wohl die beste Lösung.«
    »Dann drücken wir uns die Daumen.«
    In den folgenden Sekunden blieb Hamed La Roche still sitzen.
    Dann veränderte er seine Haltung. Die innere Spannung war zu groß geworden. Er schlug mit der rechten Faust in seine flache linke Hand. »Verdammt noch mal, das ist mir alles zu vage. Ich will und muß Gewißheit haben, verstehst du?«
    »Klar.«
    »Und deshalb werde ich mich umschauen. Ich bleibe nicht hier. Ich suche nach ihnen.«
    »Hast du wenigstens gesehen, in welche Richtung sie gelaufen sind?« fragte Hassan.
    »Ja, das habe ich.«
    »Wunderbar. Dann versuche dein Glück.«
    La Roche war noch nicht sicher, ob er Hassan trauen sollte. Halb aufgerichtet warf er ihm einen skeptischen Blick zu. »Du stellst jetzt wohl fest, daß dir ein Fehler unterlaufen ist, wie? Du hättest mich laufen lassen sollen.«
    »Ich kann nicht in die Zukunft sehen. Ich habe damit gerechnet, daß sie

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