Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1052 - Finale auf Chircool

Titel: 1052 - Finale auf Chircool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Widersacher vermutete.
    Er legte sich auf den Boden und preßte ein Ohr gegen das Metall. Tatsächlich vernahm er leise Worte, die er aber nicht verstehen konnte.
    Rasch war er wieder auf den Beinen. Seine Neugier war geweckt. Er wollte wissen, was sich dort unten abspielte.
    Ein kleines Fenster nach draußen ließ sich ohne Schwierigkeiten geräuschlos öffnen. Er kletterte auf das schmale Sims und blickte nach unten.
    Etwa fünf Meter tiefer schimmerte der Lichtschein der künstlichen Beleuchtung nach draußen. Bis zum Boden waren es über zwanzig Meter, und vor dieser Höhe scheute auch er zurück.
    Lautlos nahm er das Seil von der Schulter und verhakte die Wurzel an dem Fenster.
    Dann ließ er sich langsam nach draußen gleiten. Er seilte sich mehrere Meter nach unten ab, bis er neben dem erleuchteten Fenster ankam. Dort schlang er eine Schlaufe in das Seil, in die er sich mit einem Fuß stellen konnte.
    Behutsam beugte er sich zur Seite und blickte durch das Fenster. Auch dieser Raum war mit technischen Geräten angefüllt. Er sah einen Mann auf und ab gehen, und er erkannte West Oniel. Wenig später tauchte auch St. Vain auf.
    Die Worte der Betschiden waren hier gut wahrnehmbar. Jörg hörte auch Barda Want und Fenter Wilkins, aber er konnte die beiden wegen des ungünstigen Blickwinkels nicht sehen.
    Er preßte sich an die Wand und nahm jedes Wort in sich auf. Gleichzeitig verwandelte er es in seinem Bewußtsein in einen Befehl an Kritzel. Wenn man ihn hier fangen würde, so sollte wenigstens der Doc wissen, was hier vorging.
    Claude St. Vain kam einmal so dicht an das Fenster, daß Jörg um ein Haar entdeckt worden wäre. Der angebliche Herzog von Chircool starrte aber nur mit finsteren Blicken in die Nacht. Jörg konnte deutlich eine Erhebung auf seinem Kopf erkennen.
    Wie der Heiler schon vermutet hatte, hatte sich St. Vain drei der geraubten Spoodies zusätzlich eingepflanzt. Das bedeutete, daß die drei anderen über je zwei Spoodies verfügten.
    Den Sinn der Gespräche verstand der Jäger nur zum Teil. Da war von Kontrollsignalen die Rede, die regelmäßig abgestrahlt werden mußten, damit sie über die Relaiskette nach Kran gelangen konnten. Auch von Mallagan, Faddon und Scoutie war einmal die Rede.
    Von Zeit zu Zeit trat der alte Betschide an ein großes Pult mit vielen Lichtern, Schaltern und erleuchteten Flächen, auf denen Teile der Station und der näheren Umgebung abgebildet waren. Er nannte dieses Pult die zentrale Schaltlogik, die er sich unterworfen hatte. St. Vain machte kein Hehl daraus, daß nur er mit diesem Instrument umgehen konnte, weil er allein über vier Spoodies verfügte.
    Irgend etwas schien dem ehemaligen Kapitän nicht zu gefallen. Er versuchte immer wieder, von der Schaltlogik etwas zu bekommen, was er ein Trickfunksignal nannte. Jörg hatte keine Vorstellung davon, was damit gemeint sein könnte, aber aus dem Gespräch erkannte er, daß St. Vain damit ein Raumschiff anlocken wollte, um dieses in seinen Besitz zu nehmen.
    Auch diese Informationen leitete der Jäger direkt an die beiden Blätter von Kritzel weiter.
    Er war so konzentriert in das Zuhören vertieft, daß er fast nicht gemerkt hätte, wie es dämmerte.
    Wenn erst der Tag angebrochen war, würde ihm die Dunkelheit keinen Schutz mehr gewähren. Er mußte seine Aktion abbrechen und schleunigst verschwinden.
    Er kletterte an dem Seil nach oben, bis er das kleine Fenster erreichte. Der Weg durch das Gebäude erschien ihm zu lang und zu umständlich. Er wollte direkt nach oben auf das Dach.
    Behutsam löste er die dreizackige Wurzel und schwang anschließend das Seil nach oben. Er mußte drei Versuche ansetzen, bis es einen festen Halt fand. Bei einem Rückprall der Wurzel gab es ein klatschendes Geräusch an der Hauswand, das man womöglich im Innern gehört hatte.
    Noch während er nach oben kletterte, ertönten von unten erregte Stimmen. Der Kopf von West Oniel erschien an einem Fenster.
    „Es ist Breiskoll!" schrie der Chircooltöter. „Also ist doch jemand in die Station eingedrungen."
    Wieder erklang die Alarmsirene.
    Jörg bewegte sich ein paar Schritte vom Dachrand weg und blickte sich um. Die angrenzenden Gebäude, die in der beginnenden Morgendämmerung deutlich erkennbar waren, konnte er alle mit einem Sprung erreichen. Trotzdem überstürzte er nichts. Er wußte, daß er das Seil noch brauchen wurde. Deshalb rollte er es in Windeseile zusammen. Nur das Ende mit dem Klotz aus Hartholz ließ er nach unten

Weitere Kostenlose Bücher