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1053 - Die Rache der Geköpften

1053 - Die Rache der Geköpften

Titel: 1053 - Die Rache der Geköpften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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berührte. Dann hörte sie meine leise klingende Stimme.
    »Sind Sie in der Lage, uns einige Fragen zu beantworten, Dr. Larkin?«
    »Weiß nicht…«
    »Sorry. Ich würde sie auch gern in Ruhe lassen, aber was getan werden muß, das müssen wir leider durchziehen. Ein Toter reicht uns. Wir möchten nicht, daß noch mehr Menschen sterben.«
    »Sicher, ich verstehe das.«
    »Nun meine Frage, Mrs. Larkin. Kennen Sie dieses Gesicht dort draußen?«
    Sie gab einen Laut von sich, der sich wie ein Lachen anhörte. »Natürlich kenne ich ihn.« Sie schwieg und wischte wieder über ihre Augen, die noch immer naß schimmerten.
    »Wer ist es?«
    »Quinn. Dr. Ed Quinn…«
    »Ein Kollege, nicht wahr?«
    »Ja. Ich bin gestern abend noch sehr spät mit ihm zusammen gewesen und habe ihn nach Hause gefahren. Und jetzt… jetzt …«, sie konnte nicht mehr sprechen, schüttelte den Kopf und fing wieder an zu weinen. Der Rest ihrer Antwort ging unter.
    Wir mußten sie in Ruhe lassen. Zumindest für eine Weile. Auch mir war flau geworden. Ich fand ein zweites Glas und schenkte mir ebenfalls einen Schluck Cognac ein, während mich Suko anschaute.
    Er stand dicht neben der Tür vor einem hellen Regal, in dem sich Fachbücher stapelten.
    »Ein Kollege, John. Er hat einen Kollegen getötet. Manski beginnt mit seiner Rachetour.«
    Ich stellte das leere Glas weg. »Für dich steht also fest, daß er es gewesen ist.«
    »Ja, wie auch immer, John. Kein anderer kommt in Frage. Oder wie denkst du darüber?«
    »Wohl auch nicht anders.«
    »Und warum hat er ihn geköpft?«
    »Sag schon.«
    Suko lächelte. »Komm, du weißt es. Ist ja auch egal. Er hat ihn gekillt, weil mit ihm das gleiche geschehen ist, und dieser Dr. Ed Quinn Manskis Mörder war.«
    »Gut gebrüllt, Löwe.«
    »Dann brauchen wir ihn nur noch zu fangen.«
    »Wen denn? Ein Phantom? Ein Gespenst?« Ich holte durch die Nase tief Luft. »Es wird verdammt schwer werden. Dabei habe ich das Gefühl, daß Quinn nicht der einzige bleiben wird. Er war möglicherweise nur der Beginn. Manski wird sich all die holen, die ihm im normalen Leben nicht gerade wohl gesonnen waren.«
    »Kann man akzeptieren.« Suko deutete auf Larissa Larkin. »Wie steht es mit ihr?«
    »Sie könnte zu einem Problem werden.«
    Wie auf ein Stichwort hin, hob Larissa den Kopf und schaute uns an. Wir sagten nichts, aber wir sahen ihr an, daß sie sich zu einer Aussage entschlossen hatte. Wir hatten uns nicht getäuscht, denn sehr leise klangen uns die Worte entgegen.
    »Ich… ich … muß Ihnen etwas mitteilen …« Sie räusperte sich.
    »Etwas Wichtiges.« Larissa Larkin nickte dabei. Zwischen den Worten hatte sie immer nach Luft geschnappt.
    Wir setzten uns in ihre Nähe. »Tun Sie das«, sagte Suko leise.
    »Klar, sicher. Ich muß einfach reden. Es geht nicht anders. Der Punkt ist überschritten.« Sie hatte sich wieder sammeln können und wahrscheinlich auch das schreckliche Bild aus dem Flur aus ihrem Kopf verbannt. Mit ihrer Ankündigung überraschte sie uns vielleicht nicht so stark, wie sie angenommen hatte. »Ich kenne den Mörder!«
    Wir schwiegen.
    Das paßte ihr nicht, denn Larissa schaute zuerst Suko, danach mich auffordernd an. »Haben Sie mir nach diesem Geständnis nichts zu sagen? Sie müßten doch…«
    Ich unterbrach sie. »Sprechen Sie weiter – bitte.«
    »Gut, Mr. Sinclair, wenn Sie meinen. Ich habe ihn gesehen. Ihn und sein verdammtes Beil.«
    »Wann?«
    »In der letzten Nacht!« Sie schloß nach dieser Antwort die Augen und zitterte wieder. Wahrscheinlich wurde sie jetzt von der Erinnerung eingeholt. Auch als sie die nächsten Sätze sagte, blieben die Augen geschlossen. »Es war auf dem Parkplatz. Ich habe ebenso länger im Institut gearbeitet wie auch mein Kollege Ed Quinn. Bin aber vorher gegangen und habe auf ihn im Wagen gewartet…«
    Was ihr dann widerfahren war, erfuhren wir in den folgenden Minuten. Es war eine unglaubliche, schon haarsträubende Geschichte, die ihr wohl kaum ein anderer Kollege abgenommen hätte.
    Wir allerdings dachten anders darüber, und wir horchten beide auf, als sie nicht nur die Gestalt ohne Kopf erwähnte, sondern auch die Masse, die über den Boden hinweg auf ihr Fahrzeug zugeglitten war und tatsächlich mit ihr »gesprochen« hatte. Die Erinnerung war für sie schlimm, und immer wieder mußte sie Pausen einlegen, um sich zu fangen. Zu trinken wollte sie nichts. Larissa Larkin war es einfach nur wichtig, ihre Botschaft loszuwerden, um sich auch innerlich

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