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1053 - Die Rache der Geköpften

1053 - Die Rache der Geköpften

Titel: 1053 - Die Rache der Geköpften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehabt haben könnte, den Toten und auch seinen Kopf zu rauben?«
    »Nein, das weiß ich nicht.«
    »Sein Mörder?«
    »Warum sollte er das getan haben?«
    »Gegenfrage«, sagte ich. »Warum hat er ihm den Kopf absägen lassen? Bei ihm muß etwas nicht stimmen. Bisher haben wir ihn nicht, aber ich denke, daß er sich jetzt nicht so sicher fühlen sollte, Mrs. Larkin.«
    »Ach, wie meinen Sie das denn?«
    »Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie anzuerkennen, erfordert ein gewisses Umdenken und…«
    Ich sprach nicht mehr weiter. Saß plötzlich wie erstarrt. Auch Larissa Larkin und Suko rührten sich nicht.
    Die Frau flüsterte nach einer Weile: »Was war das denn? Es war hier in der Wohnung, nicht?«
    »Ja, ein dumpfer Fall.« Ich stemmte mich bereits hoch und ging auf die Tür zu. Diesen Aufprall hatten wir uns nicht eingebildet. Er war innerhalb der Wohnung erfolgt. Wahrscheinlich im großen Flur.
    Dort mußte, aus welchen Gründen auch immer, etwas umgekippt sein.
    Kein normaler Vorgang, auch für mich nicht, denn ich zog die Tür nicht normal auf. Langsam und vorsichtig öffnete ich sie, um einen Blick in den Flur werfen zu können.
    Er war ziemlich dunkel. Im Normalfall jedenfalls, wenn keine anderen Zimmertüren aufstanden, durch die Licht in den Flur hineinfließen konnte.
    Da die Türen geschlossen waren, hatte Larissa Larkin das Licht angelassen, was mir jetzt zugute kam.
    Ich schaute nach links, zur Tür hin, und was ich sah, ließ mir die Haare zu Berge stehen…
    ***
    Vor ihm ragte die Masse bewegungslos hoch, und sie zitterte nicht einmal. Dahinter lag die Tür zum Bad. Zwischen ihr und der Masse aber zeichnete sich die schreckliche Gestalt ab, die ihren Kopf an den Haaren gepackt in der Hand hielt und sich zugleich mit einem großen Henkerbeil bewaffnet hatte.
    Manski war zurückgekehrt, und das auf eine schreckliche, unbegreifliche Art und Weise. Auf seinen Schultern wuchs kein Kopf mehr. Wo sonst der Hals gewesen war, befand sich nun ein Loch, aus dem es rötlich hervorleuchtete.
    Der schattenartige Körper mußte von innen mit der gleichen roten Masse gefüllt sein, die Ed Quinn auch vor sich sah, denn die Farbe stimmte haargenau überein. Aus dem Körperloch leuchtete die Glut hervor wie ein großes Auge, das einen ovalen Umfang angenommen hatte. Aber da brannte nichts, denn Quinn sah keine Rauchfäden, die über dem kopflosen Leib schwebten.
    Er wußte nicht, was er tun sollte. In seinem Innern brannte es. Zugleich spürte er eine nie gekannte Leere in sich, in die allerdings ein bestimmtes Wissen eindrang.
    Manski war zurückgekehrt.
    Nicht als Mensch. Dafür als irgend etwas und zugleich war er als Rächer gekommen.
    Das zu begreifen, wollte ihm nicht in den Kopf. Er wehrte sich dagegen, doch seine Psyche sprach dagegen. Sie erklärte ihm auf eine geheimnisvolle Art und Weise, daß Igor Manski zu ihm gekommen war, um abzurechnen. Dagegen würde er sich nicht wehren können, und die Angst nahm an Stärke zu.
    Wieder hörte er das Flüstern aus dem Schleim. Oder sprach jetzt die kopflose Schattengestalt?
    Herausfinden konnte er es nicht, aber die Worte wurden klar genug ausgesprochen. »Ich habe nie an die Bibel geglaubt, aber es gibt dort einen Spruch, der lautet: Auge um Auge – Zahn um Zahn. Und danach werde ich mich richten. Hast du verstanden?«
    »Ja, nein, ich habe…« Quinn konnte nicht mehr sprechen. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Er schwitzte. Er stand unter einem wahnsinnigen Streß. Er suchte nach einem Ausweg und wußte, daß es für ihn keinen mehr gab.
    Es begann das Zittern. Zugleich zog sich die Masse zurück. Quinn nahm es kaum wahr. Er hörte nur die klackenden Geräusche, die seine Zähne verursachten, als sie aufeinanderschlugen.
    Längst hatte die rote Masse wieder den Boden erreicht. Abermals war nichts zu hören, als sie sich zurückzog und nach dorthin glitt, wo auch das dunkle, kopflose Gespenst stand.
    Für die Masse gab es kein Hindernis. Sie kroch an die Gestalt heran und dann in sie hinein. Alles passierte lautlos. Nicht einmal das Rascheln des Mantelstoffs war zu hören, und Ed fragte sich, ob das Kleidungsstück überhaupt echt war.
    Das Beil war es. Davon ging er aus, aber es berührte noch mit seinem unteren Ende den Boden.
    Als die Masse in den »Körper« eindrang, lösten sich für die Dauer der Zeit die Konturen auf. Da schimmerte die Gestalt nur rot, als wäre sie in glühende Lava getaucht worden. Dieses Rot blieb auch nicht lange bestehen, denn

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