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1053 - Die Rache der Geköpften

1053 - Die Rache der Geköpften

Titel: 1053 - Die Rache der Geköpften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine gewisse Verzweiflung, aber er wußte auch, daß sie etwas gesehen hatte, mit dem sie nicht fertig wurde. Es steckte tief in ihr. Es war ein Schock gewesen, an dem sie noch jetzt zu knacken hatte. Quinn lachte leise.
    Er ärgerte sich darüber. Es hatte einfach heraus gemußt.
    »Du glaubst mir nicht, wie?«
    Quinn hob die Schultern. »Ich weiß nicht, was ich glauben soll, Larissa. Im Prinzip schon, dann auch wieder nicht, wenn du verstehst. Es ist alles etwas kompliziert.«
    »Es stimmt!« flüsterte sie scharf. »Es stimmt jedes Wort, was ich dir gesagt habe!«
    Ed wußte nicht, was er sagen sollte. Er wand sich. Er atmete hörbar ein und konnte ihr plötzlich nicht mehr ins Gesicht schauen.
    Nur mühsam rang er sich die Worte ab. »Aber Manski ist tot. Jemand hat ihn unter die Kreissäge gelegt und geköpft.«
    »Das weiß ich, Ed.«
    »Dann ist ja alles in Ordnung.«
    »Nein!« brüllte sie ihn urplötzlich an und spritzte Speichel in sein Gesicht. »Nichts ist in Ordnung, gar nichts. Ich habe ihn gesehen, verflucht! Hier auf dem Parkplatz. Als Masse und zugleich als Gestalt ohne Kopf. Er hat auch mit mir Kontakt aufgenommen. Er konnte mit mir sprechen. Er erklärte mir, daß er seinen Weg weitergehen würde. Für ihn ist nichts beendet. Es fängt jetzt erst an. Er wird weitermachen. Er hat immer für sich geforscht. Ich weiß es nicht, Ed«, sie schüttelte den Kopf, »ich weiß es nicht, wie weit er mit seinen Forschungen gekommen ist. Ich kann mir jetzt, da ich ihn gesehen habe, vorstellen, daß er weiter gewesen ist, als wir alle es haben ahnen können. Er muß ein Genie gewesen sein, denn er hat es geschafft, Grenzen zu überwinden, die für uns zu hoch sind. Da ist etwas Furchtbares passiert. Außerdem weiß bis heute niemand, warum er umgebracht wurde und wer ihn umgebracht hat. Sein Tod war uns ein Rätsel. Zudem hat die Polizei uns im unklaren gelassen…«
    »Das war nicht die normale Polizei. Der Geheimdienst oder wer auch immer hat sich darum gekümmert.«
    »Gibt es eine Auflösung?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Eben.«
    Quinn schüttelte den Kopf. »Du hast ja recht«, sagte er und seine Stimme kiekste dabei. »Das alles ist längst kein Grund, hier als Gespenst oder was weiß ich zu erscheinen und einen harmlosen Menschen zu erschrecken.«
    »Er hat mich nicht erschreckt, Ed! Er hat mich geschockt. Es ist ihm auch gelungen, mit mir zu sprechen. Verdammt noch mal, wann begreifst du das endlich!«
    »Ja, schon gut!«
    »Wer hat ihn denn getötet?«
    Quinn schrak zusammen wie ein Angeklagter unter der scharfen Frage eines Staatsanwalts. »Woher soll ich das denn wissen? Ich habe keine Ahnung.«
    »Aber ihr habt euch gehaßt!«
    »Weiß nicht…«
    »Doch, Ed, doch, ihr habt euch gehaßt.« Sie begleitete jedes Wort mit einem Nicken. Dann deutete sie mit dem Finger auf ihren Kollegen. »Du hast genau gewußt, daß du ihm nicht das Wasser reichen konntest. Ist auch nicht schlimm. Die Menschen können ja nicht gleich gut sein. Da muß es Unterschiede geben. Aber du hast ihn nicht gemocht. Du hast ihn immer schief angesehen und…«
    Er unterbrach sie mit barschen Worten. »Ich habe ihm einfach nicht getraut.«
    »Ha, warum denn?«
    »Er ist schließlich aus dem Osten gekommen. Bei solchen Leuten muß man schon mal achtgeben. Unsere Arbeit ist verdammt heikel. Es kann gut sein, daß er für den Dienst eines Landes gearbeitet hat, der unserem Staat nicht eben wohl gesonnen ist. So etwas ist immer möglich. Das gibt es nicht nur in Romanen.«
    »Ich glaube dir nicht.«
    Ed Quinn hob die Schultern. Er wußte, wie zäh seine Kollegin sein konnte. Wenn sie sich erst einmal in etwas verbissen hatte und davon überzeugt war, gab es für sie so leicht kein Zurück mehr. Er wollte auch nicht mehr länger hier auf dem Parkplatz stehen und sagte deshalb: »Laß uns fahren, Larissa.«
    »Ja, gleich.« Sie räusperte sich und wandte ihre Blicke von Quinn ab. Noch einmal schaute sie über den fast leeren Parkplatz hinweg.
    Die Befürchtung, daß die Gestalt zurückkehren würde, traf nicht ein. Und auch von der roten Masse sah sie nichts. Als sie daran dachte, kroch wieder eine Gänsehaut über ihren Rücken.
    Ed Quinn merkte es. »Was hast du denn jetzt?«
    Sie lachte auf. »Nicht viel. Ich habe nur daran gedacht, was da über den Boden gekrochen ist.«
    »Und?«
    »Nichts, wir können fahren!«
    »Sehr gut.«
    Bevor Larissa startete, warf sie ihrem Kollegen einen Seitenblick zu. Sie verstand Eds Verhalten

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