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1055 - Das psionische Labyrinth

Titel: 1055 - Das psionische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufwiesen.
    Plötzlich schnellte sich aus der Deckung eines dichtbelaubten Strauches eine Gestalt auf ihn zu.
    Rhodan II...!
    Rhodan wich zurück, aber nicht schnell genug. Ein Fausthieb traf die Seite seines Kinns.
    Er schüttelte den Kopf und fing den nächsten Schlag seines Gegners mit dem linken Ellenbogen ab.
    Die Zeitkorrektur! durchfuhr es ihn. Das Ende von Zeitablauf Beta, der die existentielle Bedrohung durch die PAD-Seuche von den Völkern der Milchstraße beseitigen sollte!
    Rhodan II riß ein Vibratormesser aus einer Gürtelscheide.
    Was ist, wenn ich diesmal verliere? überlegte Rhodan fieberhaft. Mein damaliger Sieg war rein zufällig.
    Rhodan II sprang vor, stieß zu - und Rhodan parierte. Das alles kam ihm wie ein Alptraum vor. Dennoch hielt er es für möglich, daß die Menschheit vor mehr als fünfhundert Jahren an der PAD-Seuche zugrunde gegangen sein würde, wenn er diesen Kampf gegen den Rhodan aus einem Paralleluniversum verlor. Dann würde Seth-Apophis triumphieren können.
    Er wandte alle Tricks an, die er kannte, und es gelang ihm, seinem Gegner das Messer aus der Hand zu treten. Diesmal besaß Rhodan II keinen Desintegrator. Aber er lief ein paar Schritte zur Seite, bückte sich und hob einen Gegenstand auf, der schon sehr lange dort gelegen haben mußte, denn er war verschmutzt und von Moos und Flechten überzogen.
    Aber es ist ein Desintegrator!
    Rhodan bedauerte, daß er seinem Gegner nicht sofort nachgesetzt hatte. Jetzt war die Entfernung zu groß, als daß er ihn hätte anspringen können - wie damals, beim zweitenmal auf D-Muner.
    Er wollte sein Flugaggregat einschalten, da drückte Rhodan II ab.
    Rhodan schloß die Augen, als dort, wo sein Gegner war, ein greller Glutball entstand.
    Der Donner der Explosion betäubte ihn fast - und die Druckwelle riß ihn von den Füßen.
    Langsam richtete er sich wieder auf und blickte auf den rauchenden Trichter im Boden.
    Von Rhodan II war nichts mehr zu sehen. Die Explosion mußte ihn total zerfetzt haben.
    Erschüttert wandte Rhodan sich ab - und wäre fast von einer hohen dunkelbraunen Felsklippe gestürzt, an deren Rand er stand. Wie gebannt blickte er über das endlos scheinende Meer dunkelbrauner Sanddünen, über dem ein blasser bläulicher Schimmer lag, und auf den gigantischen Felsmonolithen, der sich gleich einer drohenden Faust daraus erhob.
    Rhodan atmete tief durch, um sich zu beruhigen, doch beschäftigte ihn bereits die Überlegung, was noch alles geschehen würde ...
     
    10.
     
    Deneide Horwikow trat vor die silbern schimmernde Wand mit den vielen Lichter und Kontrollanzeigen, hinter der sich das „Innenleben" der Hamiller-Tube verbarg. Sie war innerlich ausgelaugt, erschöpft und verzweifelt.
    Den Tränen nahe, sagte sie: „Wenn du mich hörst, dann gibt mir ein Zeichen, Hamiller!"
    Als die Positronik nicht reagierte, rief sie: „Wenn dem kleinen Oliver etwas zugestoßen ist, dann trägst du die Schuld, Hamiller!
    Seit fast achtzig Stunden sucht die gesamte Besatzung der BASIS nach ihm, aber niemand konnte ihn finden."
    Sie schluchzte.
    „Gib es zu, wenn du ihn umgebracht hast! Oh, du Ungeheuer! Wir werden dich vernichten, denn du bist an allem Unglück schuld. Ohne dich hätten wir Verbindung mit dem Kreuzer und mit Perry Rhodan. So sag' doch endlich etwas! Du allein könntest Olli-Bolli mühelos finden, wenn du nur wolltest. Er ist doch dein Freund, oder?"
    Sie wich einen Schritt zurück, als der Bildschirm in der Mitte der Kontrollwand flackerte.
    Aus geweiteten Augen sah sie zu, wie auf dem Schirm in Übergröße die Strichzeichnung eines menschlichen Lippenpaars entstand - und davor die Strichzeichnung einer Hand, deren Zeigefinger sich warnend über die Lippen legte.
    Im nächsten Augenblick war der Bildschirm so dunkel und tot wie zuvor.
    Deneide wollte fragen, was das bedeuten sollte, aber sie schwieg, weil sie es im gleichen Moment begriff.
    Hamiller hatte sie aufgefordert, zu schweigen. Vor allem sollte sie offenbar nicht erwähnen, daß er Olivers Freund war.
    Aber vor wem wollte er das verbergen?
    Vor Seth-Apophis, deren Agent er allem Anschein nach geworden war?
    Bestand eine Verbindung zwischen ihm und Seth-Apophis, so daß die Superintelligenz hören konnte, was er sagte? Konnte sie deshalb vielleicht auch alles hören, was an Bord der BASIS gesprochen wurde?
    Sie versteifte sich, als sie hörte, wie sich in ihrem Rücken ein Schott öffnete.
    „Deneide, du hier?" fragte die Stimme von Sandra Bougeaklis.

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