Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1055 - Vampire, Karina und wir

1055 - Vampire, Karina und wir

Titel: 1055 - Vampire, Karina und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
darüber nachdenken, wie es möglich war, daß Vampire tatsächlich existierten. Für ihn war wichtig, daß sie ihr Dasein nur dann erhielten, wenn sie das Blut eines Menschen tranken. Er war ein Mensch, er steckte voller Blut, und er würde sie sättigen können, das stand für ihn fest.
    Das Wissen erreichte ihn intervallartig und trotzdem schnell. Er war so weit, daß er am liebsten geschrien hätte, kam aber nicht gegen den unsichtbaren Strick an, der seine Kehle umschlossen hielt. So drang nur ein Röcheln aus seinem offenen Mund, während er sich zugleich daran erinnerte, daß er nicht der einzige Mensch war. Es gab noch zwei. Logan Costello und Franco.
    Auf der Stelle und noch immer kniend drehte er sich um. Ihm war es egal, auch wenn er den Blutsaugern seinen Rücken zudrehte.
    Er war ein Mensch, die anderen beiden auch, und Menschen mußten anderen Menschen in diesen extremen Situationen helfen.
    Er sah die beiden.
    Doch er sah auch die Gitterstäbe, die ihn von ihnen trennte. Die Männer machten nicht den Eindruck, als wären sie bereit, die kleine Tür wieder zu öffnen. Im Gegenteil, sie genossen den Anblick. Auf Francos Lippen lag sogar ein Lächeln.
    Die Geste sah hilflos aus, als Versini seinen rechten Arm hob. Ein Zittern rann durch seinen Körper. »B… bitte …«, mühte er sich ab.
    »Bitte, ich… ich …«
    Costello reagierte. Er sagte nichts, doch sein Kopfschütteln war Antwort genug.
    ***
    Marco Versini lag wie eine Leiche auf dem Boden. Blut bedeckte noch wie eine Krause seinen Hals. Letzte Reste, die von Tronk und Kesslee abgeleckt wurden. Tyra stand jetzt auf.
    Sie starrte dabei gegen das Gitter. So konnte sie von den beiden Zeugen genau gesehen werden.
    Franco mußte einfach reden. »Spinne ich? Oder hat sich Tyra tatsächlich verändert?«
    »Wieso?«
    »Sie… sie sieht so frisch aus. Wie aufgeblüht, würde ich sagen, auch wenn es kitschig klingt.«
    »Du irrst dich nicht, Franco. Sie ist auch frisch.«
    »Verdammt, das ist…«
    »Denk nicht weiter darüber nach. Nimm es einfach hin.«
    Er nickte und flüsterte dabei. »Ja, das muß ich dann wohl.«
    Er schaute zu, wie Tyra näher an das Gitter herantrat und dann zwei Stäbe umklammerte.
    Ihr Gesicht war jetzt ziemlich nah. Beide Männer sahen die Gier in ihren Augen.
    »Die hat noch nicht genug!« flüsterte der Killer.
    »Das haben Vampire nie!« klärte ihn Costello auf. »Es war wichtig für dich, daß du zugeschaut hast. Jetzt weißt du endlich, welche Waffe wir hier im Haus haben.«
    »Vor der wir uns vorsehen müssen!«
    »Das stimmt, Franco. Die Blutsauger machen keine Unterschiede. Ob nun Freund oder Feind, sie wollen immer nur das eine. Vergiß das nie, verstehst du?«
    »Ist schon klar.«
    »Dann bin ich zufrieden.«
    »Was geschieht mit ihnen? Bleiben Sie immer hier in ihrem Versteck? Oder werden sie… ähm … freigelassen?«
    Costello mußte lachen. »Das entscheide nicht ich. Da werde ich mir von einem anderen den entsprechenden Rat holen.«
    »Mallmann, wie?«
    »Genau. Aber zuvor bleiben sie hier unten. Zumindest bis zum Einbruch der Dunkelheit. Wir werden den Raum jetzt verlassen, denn ich könnte etwas essen und trinken.«
    Darauf verspürte der Killer keinen Bock. Da sein Chef den Motor des Rollstuhls nicht anstellte, wußte Franco, daß er Costello fahren sollte. Bevor er damit begann, warf er noch einen letzten Blick auf das Gitter und auch in den Raum dahinter.
    Tronk und Kesslee lehnten an den Wänden. Sie hatten die Köpfe leicht gesenkt und starrten aus leeren Blicken auf Marco Versini, der sich nicht mehr bewegte.
    Anders Tyra. Sie hielt auch weiterhin die Stäbe umklammert. Sie wirkte auf Franco wie ein hungriges Tier, das sich bereits die nächste Beute ausgesucht hatte. Die Blicke waren auf ihn gerichtet, und wieder spürte er den Eisschauer, der über seinen Rücken rann. Sich vorzustellen, ebenfalls zu einem Opfer zu werden, ließ ihn frieren.
    Er mußte Costello zur Tür schieben und ärgerte sich dabei über sein Zittern, das auch dem Mafioso nicht verborgen blieb. »Hast du Angst, Franco?«
    »Ich weiß es nicht. Es ist schon komisch, diese Monstren in unserem Haus zu wissen.«
    »Du hast eben die alten Zeiten nicht erlebt.«
    »Stimmt. Ich kenne sie nur vom Hörensagen.«
    »Dann richte dich darauf ein, daß sie zurückkehren werden.«
    Diese Worte sagte Costello, als die Tür hinter den Männern längst zugefallen war.
    »Aber wir haben noch ein Problem, Don Logan.«
    »Ach ja? Welches

Weitere Kostenlose Bücher