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1058 - Vampir-Chaos

1058 - Vampir-Chaos

Titel: 1058 - Vampir-Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bescheid zu geben, damit die Leichen abgeholt wurden.
    Erst danach rief ich meinen Chef an. Er meldete sich mit einer Stimme, die klang, als käme sie aus einem Grab.
    Was er mir sagte, ließ mich bleich werden…
    Okay, Sir James hatte mir noch nie etwas vorgelogen. Dafür gab es keinen Grund. Was ich allerdings aus seinem Mund erfahren hatte, lag nicht eben auf einer positiven Linie.
    »Darf ich noch mal wiederholen, Sir?«
    »Bitte.«
    »Suko und Karina haben also Costello gefunden. Und wahrscheinlich auch Mallmann.«
    »Ja, in einem Spielclub.«
    »Wird dort noch gespielt?«
    »Nein, das haben wir überprüft. Er liegt in völliger Dunkelheit. Aber ich gehe davon aus, daß die beiden innerhalb des Clubs zu finden sind, Sie hätten sich melden müssen. Sie haben es nicht getan. Was das bedeutet, habe ich Ihnen gesagt.«
    »Wir können davon ausgehen, daß sie als Geiseln genommen wurden?«
    »So sehe ich das.«
    »Was ist mit den Männern vom Einsatzkommando?« Ich sprach leise und wischte mir dabei den Schweiß aus dem Gesicht.
    »Sie halten sich zurück!«
    »Sind Sie denn an Ort und Stelle?«
    »Ja, der Ring ist geschlossen. Allerdings sehr weit. Sie zeigen sich nicht.«
    »Und Sie haben weder etwas von Karina Grischin noch von Suko gehört?«
    »So ist es.«
    »Wie gehen wir vor?« Ich hielt bewußt meinen eigenen Vorschlag zurück, weil ich Sir James nicht ins Handwerk pfuschen wollte.
    »Daß es um Leben und Tod geht, ist uns beiden klar. Allerdings dürfen wir nicht von einer normalen Geiselnahme ausgehen. Für Mallmann und Costello muß es wie Weihnachten und Ostern zugleich sein, daß sie diese beiden Erzfeinde in ihre Gewalt bekommen haben. Bedingungen haben sie noch nicht gestellt.«
    »Die werden auch kein Geld haben wollen«, sagte ich.
    »Nein, aber Blut!«
    Sir James hatte das ausgesprochen, was ich ebenfalls befürchtete.
    »Gesetzt den Fall, sie haben es nicht geschafft, müssen wir etwas tun, Sir. Wir können die Hände sowieso nicht in den Schoß legen. Das steht fest. Ich bin leider ohne Fahrzeug und…«
    »Ein Wagen ist bereits unterwegs zu Ihnen. Wir werden uns dann treffen, John.«
    »Wir?«
    »Ja, ich komme auch hin.«
    »Gut, Sir, bis später.«
    Es war alles gesagt worden. Ich kam mir vor wie jemand, den man innerlich versteinert hatte, und selbst meine Augen schienen zu Glas geworden zu sein.
    Zwei gegen die Vampirmeute.
    Auch wenn die beiden Karina Grischin und Suko waren. Unbesiegbar waren sie leider nicht…
    ***
    Es war vorbei mit dieser unnatürlichen Ruhe. Von einem Augenblick zum anderen hatte sich der schmale Flur in einen Vorhof zur Hölle verwandelt.
    Bill hatte das blasse Mündungsfeuer gesehen. Der Vampir hielt die Waffe wie ein Spielzeug in der Hand. Er stand einfach nur da und schoß. Er hätte Bill auch erwischt, wäre dieser nicht über sich selbst hinausgewachsen. Er hatte sich von der Schwelle aus zurück in das kleine Zimmer katapultiert und hatte auch auf Jane Collins keine Rücksicht nehmen können. Mit seiner Schulter hatte er sie gerammt und weit in das Zimmer hinein zurückgewuchtet. Jane war glücklicherweise auf das Bett gefallen, während Bill halb auf der toten Blutsaugerin lag.
    Der Untote schoß noch immer. Das häßliche Hämmern seiner Waffe erfüllte den Flur so stark, als sollten die Echos die Wände und Türen einreißen.
    Geschosse huschten durch den Gang wie tödliche Bienen. Sie klatschten in das Mauerwerk, rissen den Putz oft als faustgroße Stücke hervor, zerstörten das Holz der Tür, perforierten es, als wollten sie ein Muster hinterlassen, und Bill ging davon aus, daß der Blutsauger nicht an einer Stelle stehen bleiben würde.
    Der ging weiter.
    Der wollte sie.
    Der Reporter lag auf dem Boden. Er glitt fast mit seinen Lippen über den faserigen Teppich hinweg, als er sich bis zur offenen Tür hin vorschob.
    Jane hockte geduckt hinter ihm. Auch sie hielt ihre Waffe schussbereit. Aber beide konnten noch nicht eingreifen.
    Bill robbte noch etwas vor. Er hatte gesehen, daß die Kugeln in Hüfthöhe durch den Gang jagten, und so war es ihm möglich, aus seiner tief gelegenen Deckung heraus um die Ecke nach rechts zu schauen. Es war ein Risiko, aber es gab keine andere Möglichkeit.
    Der Reporter hatte sich nicht geirrt. Der Vampir kam tatsächlich vor. Er streute. Er ging wie ein Roboter, dessen Maul sich nicht mehr schließen ließ. Eine Kugel würde ausreichen, aber die mußte auch treffen.
    Bill schoß im Liegen und mit der linken Hand. Die

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