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1058 - Vampir-Chaos

1058 - Vampir-Chaos

Titel: 1058 - Vampir-Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr entlang sackte sie zu Boden.
    Bill fühlte sich trotz allem mies. Er schüttelte den Kopf. Dabei atmete er stöhnend. Jane Collins trat zu ihm und legte ihm die Hände auf die Schultern. »Es hat keinen anderen Weg gegeben, Bill, das weißt du selbst.«
    »Ja, das stimmt!« gab er mit rauer Stimme zu. »Es gab keinen anderen Weg. Trotzdem ist es verdammt schlimm. Ich bin wahrscheinlich nicht so abgebrüht und…«
    »Hör auf. Das ist keiner von uns. Auch ein John Sinclair nicht. Aber wir haben die Gesetzt nicht gemacht. Das weißt du selbst. Sie hat ihren Frieden.«
    Es stimmt. Beide schauten noch einmal auf die Erlöste, dann gingen sie. Es war im Haus geschossen worden, aber niemand hatte die Schüsse gehört oder fühlte sich erschreckt. Nach wie vor umgab Bill und Jane die Stille wie ein unsichtbares, aber dichtes Gespinst. Sie gingen die nächste Treppe hoch und versuchten, sich durch ihr Verhalten der Stille anzupassen.
    In der nächsten Etage sah es ebenso aus wie eine tiefer. Der gleiche Gang, die gleichen Türen, die Zellen als Zimmer und die schon gähnende Leere.
    »Das ist doch nicht immer so«, sagte Jane leise. »Es muß jemand gegeben haben, der sie zuvor entfernt hat. Möglicherweise hat man die Mädchen gewarnt, wie auch immer, und man hat nur die behalten, damit Costellos Leute versorgt werden konnte. Ich jedenfalls stelle mir das so vor, wobei ich mich auch irren kann.«
    Sie sprach mehr mit sich selbst. Beide befanden sich auf dem Weg in die letzte Etage. Schon vor dem Ende der Treppe entdeckten sie die Veränderung.
    In dieser letzten Etage war der Flur nicht erhellt. Sie blieben stehen und schauten in einen düsteren Tunnel. Schwach nur malten sich die einzelnen Zimmertüren ab. Das war es nicht, was sie störte. Etwas anderes erregte ihre Aufmerksamkeit.
    Ein leises Weinen…
    Es klang fern und nah zugleich. In dieser Düsternis und Leere wirkte der Klang verzerrt. Sie fanden nur heraus, daß es eine Frauenstimme war.
    Sie schauten sich an.
    »Das ist jetzt dein Job«, sagte Bill.
    »Mache ich.«
    Jane ging bis zur Mitte des Flurs durch. Dort blieb sie stehen und lauschte noch einmal. Auch Bill hörte genau hin. Sie fanden heraus, daß das Weinen hinter einer der Türen auf der linken Seite aufklang.
    Jane öffnete. Bill gab ihr Rückendeckung. Sie hatten Glück gehabt.
    Es war genau das Zimmer, das sie gesucht hatten. Aber es war dunkel. Bill schaltete das Licht ein.
    Auf dem Bett saß eine sehr junge Frau. Beinahe noch ein Kind. Zumindest ein Teenager. Strähnige, gelb gefärbte Haare, ein aufgequollenes Gesicht, auf dem die Schminke verlief. Angst in den Augen.
    Eine furchtbare Angst, die sogar für einen Schüttelfrost bei dem schmalen Mädchen sorgte. Ein Girlie, das aus welchen Gründen auch immer den Weg hierher gefunden hatte.
    Wahrscheinlich war die Kleine verschleppt worden. Wie auch immer, sie war nicht zu einer Blutsaugerin gemacht worden. Sie saß auf dem Bett, eingehüllt in eine Decke. Sie war nur noch ein zitterndes Bündel Angst. Bill lächelte ihr zu. Jane tat es ebenfalls. Das Mädchen sollte sehen, daß sie keine Vampire waren. Es zog die Decke fester um sich.
    Jane Colins sprach sie an. »Du brauchst keine Angst zu haben. Es wird dir nichts mehr passieren. Wir sind gekommen, um dich rauszuholen. Ist das okay?«
    Sie nickte. »Wie heißt du?«
    »Marisa.«
    »Gut. Bist du allein, Marisa?«
    »Hier oben schon. Die anderen wurden weggeschickt oder sind erst gar nicht gekommen.«
    »Die anderen?«
    »Ja.«
    »Kolleginnen?«
    »Auch.«
    »Wie alt bist du?«
    »Achtzehn.«
    »Viel zu jung, um zu sterben. Egal, auf welche Art und Weise. Aber das ist vorbei. Du kannst jetzt mit uns kommen. Wir werden dich in Sicherheit bringen. Außerdem solltest du uns erklären, was hier vorgefallen ist. Aber nicht hier.«
    »Ist gut.«
    »War das in deinem Sinne, Bill?«
    »Auf jeden Fall. Hier werden wir wohl keine Überraschungen mehr erleben. Allerdings frage ich mich, wie es den anderen ergangen ist.«
    »Das erfahren wir, wenn wir Marisa zum Yard gebracht haben.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ein gutes Gefühl habe ich trotz allem nicht. Costello und Mallmann werden sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.«
    »Genau das befürchte ich auch, Jane…«
    ***
    Es war ein verdammtes und kaum zu beschreibendes Gefühl, in der Dunkelheit zu stehen und die Schüsse zu hören. Es wäre auch zu spät gewesen, sich zu Boden zu werfen. Wenn die Mafiosi gewollt hätten, wären sie schon

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