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1058 - Vampir-Chaos

1058 - Vampir-Chaos

Titel: 1058 - Vampir-Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Waffe hielt er halbhoch, und er stützte mit der Rechten die ungewohnte Hand ab.
    Zweimal drückte er ab.
    Der Untote blieb stehen. Zumindest eine Kugel hatte ihn getroffen.
    Seine MPi zitterte plötzlich, dann kippte sie nach unten. Er war auch nicht mehr in der Lage, sie zu halten. Mit einem dumpfen Klang landete sie auf dem Flurboden.
    Plötzlich war es still. Der Tod persönlich schien sein Tuch innerhalb des Flurs ausgebreitet zu haben. Bill stand auf. Er atmete schwer und versuchte, das leichte Zittern zu vergessen.
    Eine geweihte Silberkugel hatte den Hals des Wiedergängers erwischt und ihn durchschlagen. Die Wunde war zu sehen. Nur sickerte kein Blut aus ihr. Wenig später sah Bill sie nicht mehr, denn da kippte der Vampir wieder nach vorn.
    Es gab nichts, was ihn aufhielt, und auch er selbst schaffte es nicht, sich abzustützen.
    Er knallte auf den Bauch.
    Starr blieb er lieben. Von ihm drohte den beiden normalen Menschen keine Gefahr mehr.
    Bill hörte, wie Jane Collins hinter ihm aufstöhnte. Dann legte sie ihm eine Hand auf die Schulter, wie jemand, der eine gute Stütze braucht. »Das war höllisch knapp.« Sie schaute in den zerschossenen Flur hinein und schüttelte den Kopf. »War es der letzte?«
    »Keine Ahnung.«
    »Er kann auch etwas hinterlassen haben, denke ich.«
    Bill Conolly wußte, was die Detektivin damit gemeint hatte.
    »Okay, schauen wir nach.«
    Zuerst untersuchten sie die noch ausstehenden restlichen Zimmer beim Flur. Der Erfolg hatte sie nicht unvorsichtig werden lassen. Sie waren auf böse Überraschungen gefasst und gingen dementsprechend vor. Das schnelle Öffnen der Türen, die knappen Blicke in die zellenartigen Räume, ein Ritual, das sie kannten, und das auch durch nichts gestört wurde.
    Kein Vampir, kein Opfer. Nur die leeren, kleinen Räume, in denen die Mädchen ihre Gäste empfangen hatten. Es stand auch kein Fenster offen. Die alte, schwere Luft hielt sich zwischen den Wänden. Sie drückte, sie kam vor allen Dingen Jane Collins widerlich vor.
    Die bösen Überraschungen waren ausgeblieben. Trotzdem blieben noch zwei Etagen. Der letzte Blutsauger konnte durchaus von oben gekommen sein. Jane und Bill brauchten erst gar nicht groß darüber zu diskutieren. Sie wollten sich die beiden Etagen auch noch vornehmen.
    Zunächst wurden sie abgelenkt. Die Bewegung nahmen sie dort wahr, wo der Blutsauger lag. Er konnte sich nicht mehr erheben. Es war die junge Frau, die allmählich erwachte. Noch lag sie auf dem Rücken und hatte nur den rechten Arm angehoben. Ihre Hand war dabei gespreizt, und sie bewegte die Finger.
    Jane Collins schüttelte den Kopf. Sie hatte noch gehofft, die Frau retten zu können. Leider war die Macht des Vampirs stärker gewesen.
    Sie schauten sich an. Niemand sprach. Die Frage stand trotzdem zwischen ihnen.
    Wer tut es?
    Bill nickte. »Es gibt ja wohl keinen anderen Weg«, erklärte er mühsam. »Es ist das Gesetz.«
    Jane nickte. Sie strich über seinen Rücken wie zum Trost. Ihre Hand rutschte ab, als Bill mit müde wirkenden Schritten auf die beiden Personen zuging.
    Er hielt die Beretta in der rechten Hand. Die Waffe war sehr schwer geworden. Er würde schießen müssen. Es gab keinen anderen Weg.
    Die spärlich bekleidete Untote richtete sich auf. Auch das geschah langsam. Sie kämpfte mit der Schwäche, die irgendwann verschwinden würde. Danach würde sie eine andere Stärke erhalten, und in ihren Augen würde sich die Gier abzeichnen.
    Sie stand mühsam auf. Die Wand diente ihr als Halt. Ihre Fingernägel kratzten über die alte Tapete hinweg, als wollten sie sie einreißen.
    Bill war stehen geblieben. Er zielte auf die Unperson, die sich langsam drehte. Das genau in Bills Richtung. Sie mußte ihn gespürt haben.
    Der Reporter schaute in ein bleiches Gesicht. Schon eine Totenfratze. Eingefallene Wangen, glanzlose Augen. Hinzu kam der Mund, den die Untote allmählich öffnete.
    Sie zeigte Bill, wer sie wirklich war.
    Der Reporter schluckte. Er schwitzte. Er hämmerte sich ein, daß vor ihm keine normale Frau stand, sondern eine Blutsaugerin, die auch sein normales Leben vernichten wollte.
    Noch bevor sie sich von der Wand abstoßen konnte, schoß Bill. Er hielt dabei die Augen geschlossen, denn das Ziel war aus dieser Distanz einfach nicht zu verfehlen.
    Das Echo des Schusses hing noch in der Luft, als Bill wieder hinschaute.
    Die Wiedergängerin stand noch auf den Beinen. Sie hatte sich gegen die Wand gedrängt. Eine Stütze, die keine war, denn an

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