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106 - Atomgespenster

106 - Atomgespenster

Titel: 106 - Atomgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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oder ein Fernsehprogramm verfolgen.
    Er wußte, daß er dem Geheimnisvollen ganz
nahe war und der andere von der Ankunft des Besuchers noch nichts mitbekommen
hatte.
    Solange wie möglich wollte Larry Brent seine
Anwesenheit verbergen. Umso besser konnte er beobachten, was vorging.
    Er erlebte eine Überraschung.
    Die Kellerwand, die normalerweise zwei Räume
trennte, war durchbrochen. Auf der einen Seite stand der Generator. Er wurde
mit Dieselöl betrieben, die stinkenden Abgase wurden frei in den Raum entlassen
und bahnten sich einen Weg durch das offene Kellerfenster.
    Die andere Seite des Raumes hatte eine
gewisse Ähnlichkeit mit einem Regieraum beim Fernsehen.
    Auf einem breiten Metall-Regal waren in
Tischhöhe mehrere Monitore aufgestellt.
    Vor einem langen, schmalen Tisch, bedeckt mit
Schreibutensilien, Papier und Zeitungsstapeln, saß ein Mann. Hager, groß und
dunkel gekleidet.
    Er drehte ihm den Rücken zu und bemerkte den
Eintretenden nicht.
    Er war fasziniert von dem, was auf den
Monitoren zu sehen war. Und Larry Brent war nicht minder fasziniert davon.
    Auf den Fernsehschirmen war das Atomkraftwerk
Mealburg zu sehen. Auf dem freien Platz zwischen den Kühltürmen bewegten sich Menschen ...
     
    *
     
    Auf einem Fernsehschirm waren sie ganz nahe.
    Larry Brent verschlug es den Atem.
    Er sah eine Person. So groß wie ein Kind, das
langes, zottiges Haar hatte, vernachlässigt und ungepflegt aussah und in Lumpen
gekleidet war.
    Der Kopf war unnatürlich groß, die Haut war
welk und fahl und an manchen Stellen aufgeplatzt. Breite Narben und blutrote,
mit hauchdünner, pergamentartiger Haut überwachsene Wunden bedeckten das
Gesicht. Die Haare des kind-großen Menschen waren schneeweiß und dünn wie
Spinnfäden.
    Larry Brent merkte, wie sein Herz schneller
zu schlagen begann.
    Was er sah, war eine Mutation, ein Mensch,
der offensichtlich durch Strahlenschäden so geworden war.
    Die Augäpfel der Gestalt, die direkt in die
Kamera blickte, waren nicht weiß, sondern zitronengelb. Sie strahlten.
    Das Kind mit dem alten Kopf und dem
verwahrlosten Äußeren bewegte die Lippen, gab einige unartikulierte Laute von
sich und blickte in eine andere Richtung.
    Mit einem Knopfdruck am .Tisch, vor dem er
saß, konnte der unbekannte Beobachter eine andere Kamera einstellen, so daß
jetzt der gesamte Platz vor den mächtigen Kühltürmen des Atomkraftwerkes zu
überblicken war.
    Insgesamt drei »Kinder« waren zu sehen. Sie
starrten sich abwesend an. Eines davon hob plötzlich beide Hände und malte irgendwelche ruckartigen und für Larry Brent unverständliche Zeichen in die Luft.
    Die erste Figur, die groß im Bild zu sehen
gewesen war, hob dabei die dünnen, fleischlosen Lippen und entblößte gelbe
Zähne. Dann nickte sie.
    Das andere Kind, das einen zerrissenen, fast
bis zu den Knien reichenden Kittel trug, stand daraufhin stramm, hob das rechte
Bein, hielt es in halber Höhe und begann im Kreis zu marschieren.
    Die anderen verzogen die Gesichter.
    Der dritte Beobachter mit einer übermäßig
dicken und langen Nase, aber ebenfalls strahlenden Augen kam trippelnd einige
Schritte nach vorn, um die Vorführung des anderen zu beobachten.
    Der andere marschierte noch immer im Kreis
und führte offensichtlich ein Spiel vor. Wie es die Beobachtenden aufnahmen,
ließ sich schlecht sagen. Ihre Mienen blieben unverändert. Seltsam ernst und -
traurig . . .
    X-RAY-3 kam einen Schritt näher. Diesmal kam
es ihm nicht mehr darauf an, sich besonders leise zu verhalten.
    »Interessantes und spannendes Programm, das
Sie da bieten«, sagte er sarkastisch und wandte seine volle Aufmerksamkeit dem
fremden Mann am Tisch zu.
    Der Beobachter wurde aus seiner Versunkenheit
gerissen und schnellte herum.
    Das Gesicht war Larry Brent nicht unbekannt.
    Er hatte es heute schon mal gesehen. Im
»Central-Hospital« von Knoxville.
    Der Mann war niemand anders als Dr. Funner ...
     
    *
     
    Über der endlosen Weite des Meeres ging die
Sonne auf.
    Blutrot schob sich die riesige Scheibe
scheinbar aus dem Ozean und goß ihr rotes Licht über die spiegelnde
Wasseroberfläche.
    An diesem Morgen hatte Frank Ropan keinen
Blick für die Schönheiten der Natur.
    In der Nacht war immerhin etwas geschehen,
das nach wie vor ungeklärt war und ihn beschäftigte.
    Myrea ging es nicht gut. Ihre Stirn fühlte
sich heiß an, und das Mädchen aus dem Dorf war seltsam apathisch. Es hatte
Fieber. Die Wunde hatte sich entzündet. Bei anbrechendem Tageslicht

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