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106 - Atomgespenster

106 - Atomgespenster

Titel: 106 - Atomgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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war. Da der
Wind meistens vom Fluß herkam, wurde der Sand mitgeschleppt. Der aber war
radioaktiv verseucht, und dies war wohl der Hauptgrund dafür, daß vor einem
Betreten des inneren Ortsteiles gewarnt wurde.
    Grellfarbene Warntafeln forderten den
Besucher zur Umkehr auf. Der innere Bereich war ebenfalls wie das
Reaktorgelände durch hohen Maschendrahtzaun abgetrennt.
    Wer hier weiterging, riskierte Gesundheit und
unter Umständen sein Leben.
    Larry Brent wollte wenden, als er den Wagen
bemerkte.
    Es handelte sich um einen verstaubten beigen
Alfa Romeo, den er heute schon mal gesehen hatte.
    Auf dem Parkplatz des »Central-Hospitals«,
fiel es ihm sofort wieder ein. Der Alfa hatte auf einem der reservierten Plätze
für die Ärzte gestanden.
    In Larry Brent schlug eine Alarmglocke an.
    »Central-Hospital« .. . die Entbindungen, die
dort vorgenommen worden waren ... Die Anschuldigungen Mandy Gorlings gegenüber
Dr. Funner, ... Jacqueline Canvens Aufenthalt dort, nachdem sie in oder um
Mealburg offenbar etwas erlebt hatte, das ihr zum Schicksal geworden war.
    Larry fuhr nicht weiter.
    Er stieß im Gegenteil zurück und parkte
hinter einem alten Haus. An einem Fenster zur Rückseite des Gebäudes hing noch
der Motor des Kühlraumes, in dem vor Jahren Lebensmittel und Getränke frisch
gehalten wurden.
    Die Werte, die ihm der Geigerzähler lieferte,
hielten sich noch immer im Rahmen.
    X-RAY-3 hängte sich das Gerät um. Es knackte
unablässig in einem Rhythmus, der ihm schon vertraut war.
    Als Brent die Wagentür öffnete, hörte er ein
dunkles, monotones Geräusch. Es kam aus einem der Gebäude in unmittelbarer
Nähe, und es hörte sich an wie ein Motor, der in Betrieb war. Vielleicht - ein
Generator?
    X-RAY-3 lief an der Hauswand entlang und in
die Straße, wo der Alfa parkte.
    Von dort kam auch das Brummen des Motors.
    Ein helles Haus mit einst grüngestrichenen,
aber nun verblaßten Fensterläden erregte seine Aufmerksamkeit.
    Die Kellerfenster standen offen, und das
Geräusch des laufenden Generators kam von dort.
    Wer immer dort unten hantierte und aus
welchem Grund - er brauchte sich hier nicht besonders rücksichtsvoll und
vorsichtig zu verhalten. Er rechnete nicht damit, daß er hier entdeckt würde.
    Was ging hier vor?
    Unwillkürlich lief Larry Brent geduckt zu dem
betreffenden Haus. Sand knirschte unter seinen Schritten, aber er rechnete
nicht damit, entdeckt zu werden. Wahrscheinlicher war, daß das Knattern des
Geigerzählers den Unbekannten, der aus einem unerfindlichen Grund hier wirkte,
auf den Plan rief.
    Larry warf einen letzten Blick auf die Skala.
Die Radioaktivität war erhöht, aber noch unterhalb der Unbedenklichkeitsgrenze,
von wo ab ein Schutzanzug unerläßlich war. X-RAY-3 ärgerte sich, daß die Beschaffung
der Spezialkleidung erst bis zum späten Nachmittag, eventuell erst bis zum
Abend möglich war.
    Er schaltete den Geigerzähler aus, und das
Knattern verstummte.
    Neben dem offenen Kellerfenster ging der
PSA-Agent in die Hocke und kam so heran, daß die hochstehende Sonne keinen
Schatten von ihm werfen konnte, der genau auf das Fenster gefallen wäre.
    Der Kellerraum war nicht dunkel.
    Dort unten - brannte Licht...
    Mealburg war von der öffentlichen
Stromversorgung verständlicherweise abgeschnitten, denn hier gab es niemand
mehr, der Elektrizität brauchte.
    Der Generator erzeugte welchen.
    X-RAY-3 näherte sich dem Hauseingang. Die Tür
stand einen Spalt offen, und er erweiterte diesen Spalt.
    Eine quadratische Diele lag vor ihm. Von hier
führte eine Wendeltreppe in die Höhe.
    Von der Decke und zwischen den Stäben des
Treppengeländers hingen riesige Spinnennetze. Die Spinnen darin wirkten fett
und wohlgenährt.
    Von der Diele führte eine Tür in die
ehemalige Küche. Die Wasseranschlüsse, die Platten an der Wand und die Bodenfliesen
waren noch erhalten, alle Geräte waren von den ehemaligen Bewohnern mitgenommen
worden.
    Hinter dem Treppenaufgang befand sich eine
Holztür, an der die weiße Lackfarbe abblätterte.
    Dahinter lag die Treppe zum Keller.
    Laut und geräuschvoll lief der Generator, und
Lichtschein drang aus der Tiefe.
    Auf Zehenspitzen ging Larry Brent nach unten.
    Er kam durch den Gang und näherte sich der
angelehnten hintersten Tür, durch deren Ritze der Lichtschein sickerte.
    X-RAY-3 spähte durch den Türspalt und nahm
Licht- und Schattenreflexe wahr, die sich permanent in Stärke und Länge
änderten. Es schien, als würde sich jemand in diesem Keller einen

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