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106 - Atomgespenster

106 - Atomgespenster

Titel: 106 - Atomgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ihrer Entwicklung gemacht haben und nun entschlossen sind,
ihren Weg allein zu gehen. Das haben wir gesehen. Drüben auf dem Reaktorgelände
geht etwas vor .«
    »Aber sie waren alle vollzählig... Wir haben
sie drüben doch gesehen .«
    »Also ist da noch jemand, von dem wir nichts
wissen .«
    Larry Brent verstärkte seine Anstrengungen.
    Die Wand war dick. Als er die Fuge um zehn
Zentimeter vertieft hatte, wußte er, daß es nicht einfach sein würde, die
klobigen Quadersteine herauszubrechen. Dieser Kühlkeller hatte es in sich.
    Doch unermüdlich blieb er an der Arbeit.
    Es genügte unter Umständen schon einen Quader
vollständig herauszulösen, so daß es eine Öffnung nach
draußen gab. In dem Fall konnte er unter Umständen seinen PSA-Sender einsetzen.
In dem Keller jenseits des Ganges stand ein Fenster offen, weshalb die Luft
zirkulierte. Diese Verbindung war notwendig, um einen Funkspruch auf den Weg zu
bringen. Und Morna Ulbrandson um Hilfe zu rufen ...
    Er hoffte, daß er dazu Gelegenheit hatte.
Schon jetzt begann die Kälte ihm zuzusetzen.
    Die Finger wurden steif, seine Haut zog sich
zusammen, und er hatte das Gefühl, von innen heraus auszukühlen.
    Funner hockte an der Wand, hatte die Beine angezogen
und die Hände darum gelegt. Zähneklappernd verharrte er so und starrte mit
leerem Blick vor sich hin.
     
    *
     
    Auf dem Bildschirm sahen sie den Hohlraum.
    Er war groß genug, um mehreren Menschen Platz
zu bieten.
    In dem Hohlraum lag eine blaue, verbeulte
Tonne. Der Boden hatte sich abgelöst.
    Rings um die Tonne wuchs nicht eine einzige
Wasserpflanze. Auf dem rissigen, mit Korallen überwucherten Untergrund lagen
haufenweise verendete Fische. Einige von ihnen waren angefressen, und nur die
Gräten lagen noch herum.
    Aus der Öffnung des geplatzten Bodens gloste
ein gelbliches, geisterhaftes Licht.
    Dies war der Behälter mit dem radioaktiven
Abfall. Der Boden war beim Versenken zahlreicher Fässer eingedrückt und
beschädigt worden.
    Durch die Meeresströmung war das Faß
irgendwann hierher getrieben worden.
    Und hier in der Tiefe unter dem
Korallenfelsen waren jene Fischmonster entstanden, die die Kamera in der Sonde
erfaßte.
    Die Fischmonster hielten sich ebenfalls dort
auf. Sie umkreisten den Boden der Tonne.
    In einer Mulde unweit dieser Region lag ein
abgenagtes, eigentümliches Skelett, das in der Form dem Körper eines Fischmonsters
glich.
    Ein Teil des Kopfes und der Schwanzpartie
waren noch erhalten und zeigten etwas von dem ehemaligen Körper.
    Das muß der Kadaver des Fischmonsters sein,
mit dem das Eingeborenenmädchen Myrea in der vergangenen Nacht eine unliebsame
Begegnung hatte.
    Die Artgenossen der neuen Gattung hatten die
Leiche fast völlig aufgefressen. Sie waren eine neue Art von Ghuls.
    Im Moment jedoch interessierten sie sich
weniger für die toten Fische und ihr Restmahl als für das, was sich in der
defekten Tonne befand.
    Aufgeregt krallten sie sich mit den
verkümmerten Händen in das morsche Bodenblech und zogen die Öffnung weiter
auseinander.
    Das gespenstische Glosen spiegelte sich auf
den aalglatten Leibern der Fischmonster, die oberarmdick waren.
    Es zog sie in das Glosen hinein
. ..
    Sie gebärdeten sich beide wie toll, als wäre
dort im Innern der Tonne etwas, das sie unbedingt brauchten und von dem sie
nicht genug bekommen konnten.
    Das, was geschah, hatten weder Iwan
Kunaritschew noch sein Begleiter erwartet.
    Die Fisch-Ghuls versuchten mit aller Gewalt,
in die vergrößerte Öffnung einzudringen. Es zog sie zum Inhalt.
    Aber so weit kamen sie nicht!
    Die Radioaktivität stieg blitzartig an... Der
Zeiger auf der Apparatur zeigte jetzt die dreihundertfache Menge des für einen
Menschen Erträglichen!
    Dieses Strahlenbombardement war auch für die
radioaktiv-veränderten Geschöpfe, die menschliche Formansätze zeigten, ohne
jedoch wirklich menschlich zu ein, unverträglich.
    Die. dunkle, glitschige Oberfläche zeigte
Blasen, als würde sie der Wirkung eines
Flammenstrahles ausgesetzt.
    Was dort in der Tiefe unter dem
Korallenfelsen wirkte, war auch eine Art von Feuer, ein Feuer, das sich durch
Wasser jedoch nicht löschen ließ.
    Die Fischmonster - begingen Selbstmord!
    Sie gerieten in eine Raserei der Auflösung.
    Hautfetzen lösten sich wie mürbes Fleisch vom
Haken, schwebten zu Boden und landeten zwischen den Fischkadavern.
    Obwohl die Schmerzen und der Auflösungsprozeß
unerträglich sein mußten, veränderten die beiden Mutanten- Wesen nicht ihre
Position

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