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106 - Der Tod aus der Zauberkugel

106 - Der Tod aus der Zauberkugel

Titel: 106 - Der Tod aus der Zauberkugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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von einer Amme gesprochen, die in den Bergen hausen sollte. Ich würde sie finden, das schwor ich mir.

    Lautes Motorengeräusch und Schreie rissen mich in die Wirklichkeit zurück. Müde hob ich den Kopf und blickte über die Lagune.
    Ein Wasserflugzeug landete eben. Ich war sicher, daß sich an Bord der Dämon Halmahera befinden würde.
    Ein Boot wurde ins Wasser geschoben, und einer der Tierfänger ruderte auf das Flugzeug zu.
    Meine Situation war alles andere als angenehm. Der Dämon würde sich mit der Hexe unterhalten, und danach würde er sich mir widmen; und in meinem geschwächten Zustand hatte ich keinerlei Möglichkeit, ihm Widerstand zu leisten. Ich war ihm mehr oder minder hilflos ausgeliefert.
    Das Boot legte neben dem Wasserflugzeug an. Die Eingangsluke wurde geöffnet, und ein kleiner Mann war zu sehen. Er trug einen weißen Anzug. Bedächtig kletterte er in das Boot. Jetzt konnte ich sein Gesicht einen Augenblick lang sehen. Es war völlig nichtssagend, ein Dutzendgesicht, das man schon vergessen, kaum daß man es gesehen hatte. Brünettes, leicht gewelltes Haar rahmte das Gesicht ein.
    Die dämonische Ausstrahlung, die von dem Dämon ausging, wurde immer stärker. Das Boot legte an, und der Dämon sprang geschmeidig heraus. Er blieb stehen und musterte mich, dann blickte er den Bärtigen an.
    „Tyler, wann habt ihr den Kappa gefangen?"
    „Heute vormittag. Die Hexe hat uns gesagt, daß er ihr entkommen sei und wahrscheinlich zur Lagune gelangen wollte. Er wehrte sich nicht, als wir ihn gefangennahmen."
    „Und ihr Schwachköpfe habt nicht erkannt, daß der Kappa ein Wasserbewohner ist? Er ist knapp vorm Sterben."
    „Wie hätten wir das wissen sollen?" stammelte Tyler.
    „Die Schwimmhäute hätten euch doch genug sagen müssen."
    Halmahera kam auf mich zu.
    „Kannst du mich verstehen, Kappa?" fragte er auf japanisch.
    Ich nickte schwach.
    „Kannst du nicht sprechen?"
    Mühsam hob ich einen Arm und bewegte leicht die Hand.
    „Ich verstehe. Du bist zu schwach dazu." Der Dämon wandte sich Tyler zu. „Hängt den Kappa sofort mit dem Käfig in das Wasser! Habt ihr mich verstanden?"
    Die Tierfänger hatten verstanden. Minuten später wurde der Käfig in die Lagune versenkt. Sie hatten an ihm ein dickes Seil befestigt.
    Das Wasser tat mir unendlich gut. Ich spürte, wie mein Körper förmlich das Wasser auffraß, wie meine Kräfte zurückkehrten; und die würde ich in der bevorstehenden Auseinandersetzung mit dem Dämon brauchen.
    Er würde jetzt zu Lania gehen, den toten Puppenkopf sehen und richtig kombinieren, daß ich die Goldbarren an mich genommen hatte. Fieberhaft suchte ich nach einem Ausweg. Der Käfig war stabil. Ich konnte aus meinem Gefängnis nicht ausbrechen. Ich mußte warten - und das tat ich nur höchst ungern.

    Der Dämon hatte sich von Tyler einen Bericht geben lassen. Langsam stieg er den Vulkankrater hoch, blieb neben einem Stein stehen und bewegte leicht die Hände. Der Stein kippte zur Seite und gab eine große Öffnung frei.
    Halmahera betrat zufrieden lächelnd den Gang, der direkt in das Vulkanschloß der Hexe führte. Er hatte Lanias Nachricht erhalten, daß der Kappa den Puppenkopf gebracht hatte. Der Hexe hatte er ausdrücklich befohlen, den Kappa gefangenzunehmen. Halmahera wunderte sich, wie es dem Kappa möglich gewesen war, die Flucht zu ergreifen. Aber in wenigen Minuten würde er von Lania einen genauen Bericht erhalten, den Puppenkopf an sich nehmen und losfliegen.
    Einige kleine Fledermäuse flogen ihm entgegen, die aber angstvoll zurückwichen, als sie seine starke dämonische Ausstrahlung spürten.
    Halmahera war schon oft im Vulkanschloß gewesen. Die Hexe Lania kannte er seit mehr als zweihundert Jahren. Sie war damals mit recht guten magischen Fähigkeiten ausgestattet gewesen, doch bei einer Auseinandersetzung innerhalb der Schwarzen Familie hatte sie sich auf die falsche Seite geschlagen und war von einem mächtigeren Dämon gefangengenommen worden, der ihr den Großteil ihrer Fähigkeiten geraubt hatte. Aber nicht nur das, der Dämon hatte ihr auch die Lebenskraft ausgesaugt. Die Hexe verfiel von Jahr zu Jahr immer mehr. Ihre Tage waren gezählt. Lange hatte sie nicht mehr zu leben.
    Früher war Lania für Halmahera wichtig gewesen. Er hatte oft auf ihre Hilfe zurückgegriffen und sich manchmal wochenlang im Vulkanschloß aufgehalten und sich an Lanias Reizen erfreut. Sie war eine bildschöne Vampirin gewesen, schlank, flammendrotes Haar und eine

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