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1060 - Der Planet Vulkan

Titel: 1060 - Der Planet Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Felswand, breitete wie segnend seine Arme aus und stimmte dann, als die beiden Maringos sich hastig umdrehten, weil sie seine Schritte vernommen hatten, einen mißtönenden Singsang an, bei dessen dritten Ton sich wahrscheinlich alle verstorbenen Interpreten der leichten Muse in ihren Gräbern herumgewälzt hätten.
    „Der Bote Vater Pursadans", litaneite Michoeg fassungslos.
    Gucky, seiner eigenen gesanglichen Darbietung bereits überdrüssig, verneigte sich und nickte mit dem Kopf, in der stillen Hoffnung, daß die bejahende Geste hier ebenso verstanden wurde wie auf den meisten bewohnten Planeten der Galaxis.
    Die ihm entgegenströmenden Gedankenimpulse bestätigten es.
    Soweit also klappte es schon mal. Mehr wie ein „Ja" oder ein „Nein" brauchte Gucky nicht, Fragen würde die andere Seite schon stellen.
    „Du bist gekommen", sagte nun Kuril, der sich von seiner Überraschung erholt hatte und sich keinesfalls von Michoeg die Schau stehlen lassen wollte, „um uns im Kampf gegen die Ausgestoßenen beizustehen, so wie du es in dieser Nacht auch getan hast, Bote des Vater Pursadan?"
    Gucky schüttelte mit Nachdruck den Kopf.
    Auch das wurde als das verstanden, was es sein sollte: als eine Verneinung. Die Enttäuschung des Häuptlings war eindeutig genug.
    „Aber wir müssen sie davonjagen!" wagte Kuril noch einen Versuch, und als der „Bote" abermals den Kopf schüttelte, wußte er vorerst nicht weiter.
    Michoeg versuchte, die Situation zu retten.
    „Die Krieger sollen sich ausschlafen?" fragte er.
    Gucky nickte. So schlug er immerhin erst einmal einen Aufschub heraus.
    Sie hielten ihn also für einen leibhaftigen Abgesandten ihres Berggottes - ausgezeichnet. Das war ein guter Anfang. Hoffentlich kam ihm niemand von der DAN PICOT in die Quere. Was verstanden die Terraner schon von iltischer Diplomatie und Logik? Selbst seine besten Freunde würden ihn auslachen, weil er sich hier auf dieser fremden und merkwürdigen Welt zum Wohle der Terraner als Halbgott feiern ließ.
    „Komm mit uns, wir wollen dich den anderen zeigen", forderte Kuril ihn auf, als sei er ein Museumsstück. „Sie sollen sehen, daß Vater Pursadan uns wohlgesinnt ist."
    Wieder nickte Gucky und gab so sein Einverständnis. Dieser Vater Pursadan war der Vulkan, und die Maringos verehrten ihn wie einen Gott. Bestimmt nicht nur deshalb, weil der Berg ein Vulkan war. Es mußte noch andere Gründe geben, die es herauszufinden galt.
    Michoeg war vorausgeeilt und hatte das Dorf alarmiert. Als Kuril zusammen mit dem Mausbiber aus der Höhle trat, füllten sich die Kinnsäcke der versammelten Maringos mit Luft, und Gucky ahnte schon welcher Kunstgenuß ihm nun bevorstand.
    Videofilme aus dem 20. Jahrhundert sah sich der Mausbiber, wenn er Gelegenheit dazu erhielt, besonders gern an, denn in jener Zeit erhielt er zum erstenmal Kontakt mit den Terranern. Dann schwelgte er in Erinnerungen. So blieb es nicht aus, daß er mit den unterhaltenden Darbietungen einiger damaliger Künstler einigermaßen vertraut war.
    Das, was ihm die Maringos nun vorführten, erinnerte ihn sehr vage an eine jener Massenveranstaltungen, von denen er damals als er das erste Mal von ihnen hörte, in Unkenntnis der Dinge angenommen hatte, sie fänden im Wasser statt. Später aber, als er den riesigen Chor auf dem Bildschirm sah, erkannte er seinen Irrtum. Er hatte sich von dem Namen täuschen lassen.
    Das allerdings, was die Maringos nun von sich gaben, hatte mit harmonischem Gesang nur wenig zu tun. Es kostete Gucky alle psychische Stärke, das als Huldigung gedachte Geheule mit stoischer Gelassenheit entgegenzunehmen.
    Nach und nach entleerten sich die Kinnsäcke, und ehe sie wieder neu gefüllt werden konnten, ergriff Kuril schnell das Wort und verkündete singend seinem Volk, daß Vater Pursadan einen Helfer geschickt habe, der ihnen nun beistehen würde.
    „Hau nicht so auf die Pauke!" rief Gucky ihm zu, als er wegen Luftmangels eine Pause machen mußte. „Ihr laßt die da unten in der Ebene in Ruhe, und ich sorge dafür, daß die euch in Ruhe lassen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
    Das hatte er - was die Maringos anging - natürlich nicht.
    Im Gegenteil, sie waren erschrocken zurückgewichen, als sie statt eines ihren Ohren angenehmen Gesanges eine schrille und piepsige Stimme vernahmen, die nichts Melodisches an sich hatte. Einem Götterboten hätten sie schon mehr zugetraut, zumindest einen wohlklingenden Baß.
    Gucky erkannte, daß seine kurze Ansprache ein

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