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1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

Titel: 1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fuhren in die Stadt und suchten den Weg zum Ufer, weil dort unser Hotel stand.
    Es gab Einbahnstraßen, schmale Gassen. Alte Häuser mit Fachwerk verziert, Lokale über Lokale, aber auch Imbißbuden, Weinkeller und Restaurants.
    Das Wort Rhein lasen wir fast überall. Es gab den Rheinblick, die Rheinterassen, die Rheinruhe und was weiß ich nicht alles. Und es gab unser Hotel, dessen bessere Zimmer nach vorn hin lagen, mit Blick auf den Fluß. Einen Parkplatz fanden wir auch, stellten den Wagen ab und gingen auf den Eingang zu.
    Vor der Glastür stand Harry Stahl. Er grinste und winkte zugleich.
    »Herzlich willkommen in der Stadt der großen Hildegard.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter. »Deinen Humor hast du zum Glück nicht verloren.«
    »Nein, warum auch?« Danach begrüßte er Jane mit zwei Küssen auf die Wangen. »Dann checkt mal ein, und alles weitere wird sich dann finden.«
    »Gibt es inzwischen was Neues?« fragte ich.
    »Nein, still fließt der Fluß.«
    »Wie poetisch.«
    Wir betraten das Hotel, trugen uns ein und bekamen von einem älteren Mann die Zimmerschlüssel überreicht.
    Er wünschte uns einen angenehmen Aufenthalt und sprach auch darüber, daß sich das Wetter gebessert hatte.
    Harry ging mit uns hoch. Als Kavalier trug er Janes Tasche. Unsere Zimmer lagen nebeneinander mit Blick auf den Rhein. Während Jane allein in ihr Zimmer ging, um sich etwas frisch zu machen, blieb Harry Stahl bei mir.
    Ich stellte meine Tasche neben dem Fenster ab, öffnete es und schaute hinaus.
    Der Strom gurgelte vor sich hin. Er schob sich in Richtung Norden und lag im Schatten der Hügel. Schiffe durchpflügten schwerfällig die Wellen. Die Ausflugsflotte fuhr noch nicht. Es dauerte noch einige Tage, bis sie startete.
    Harry war neben mich getreten. »Da ist es geschehen«, sagte er und deutete schräg nach links.
    »Was?«
    »Siehst du die Anlegestelle. Dort sind die beiden Väter gestartet, um ihre Töchter zu sehen.«
    »Die ihnen dann zusammen mit den anderen auf dem Wasser erschienen oder begegnet sind.«
    »Richtig, John. Da ist erschienen wohl besser. Sie konnten nicht sagen, ob es sich um Erscheinungen oder Menschen gehandelt hat. Geister, Astralleiber, ich weiß es nicht.«
    Ich blickte auf den Fluß und nickte vor mich hin. »Das ist alles sehr seltsam. Wir müssen ja davon ausgehen, daß sich diese Hildegarda nicht grundlos acht junge Frauen holt. Sie hat etwas vor. Sie hat eine Aufgabe. Sie will das Böse weghaben. Sie will die Menschen bekehren. Aber ich frage mich, Harry, wo sich das Böse hier aufhält, wenn ich dabei mal bleibe. Ich kann sagen, hier sieht alles friedlich aus. Ich finde keinen Hinweis auf etwas Teuflisches.«
    »Einverstanden. Ich auch nicht.«
    »Trotzdem wird sie nicht aufhören.«
    »Davon müssen wir ausgehen.«
    »Wo fangen sie an?«
    Als Harry Stahl mein Lächeln sah, wußte er, daß ich schon etwas darüber nachgedacht hatte. »Na, rück schon damit raus, John. Was hast du dir vorgestellt?«
    »Das mußt du besser wissen, du hast doch die Spur der Hildegard Klose aufgetrieben. Du hast dich mit ihr beschäftigt. Du weißt, was mit ihr geschehen ist.«
    »Ja, sie war in der Klinik.«
    »Weswegen?«
    »Wahnvorstellungen, John. Sie hat gedacht, daß sie die Reinkarnation der Hildegard von Bingen ist. Zudem heißt sie noch Hildegard. Und sie hat sich so stark in diese Vorstellungen hineingesteigert, daß sie ihr normales Leben vergessen hat. Es blieb nichts anderes übrig, als sie in die Klinik zu bringen, aus der sie allerdings geflohen ist. Und damit begann das ganze Theater, meine ich.«
    »Daß sie weg ist, daran können wir nichts ändern«, sagte ich. »Nur frage ich mich, wohin sie ist.«
    »Wenn ich das wüßte, hättest du nicht zu kommen brauchen, John. Ich habe keine Ahnung. Nur Hoffnung.« Er boxte leicht gegen meinen Oberarm. »Weil du jetzt hier bist.«
    »Danke für die Blumen, aber hellsehen kann ich leider noch immer nicht. Ich bin und bleibe Polizist, und deshalb werde ich auch wie ein Polizist vorgehen.«
    Harry trat vom Fenster weg. »Ich höre, Meister.«
    »Bitte, nicht Meister. Ich heiße John und nicht Gildo.«
    »Was nicht ist, kann ja noch werden. Also, wohin drehen sich deine Gedanken?«
    »Du kannst mir Antwort geben, denn ich denke, daß du mehr über Hildegard Klose weißt.«
    »Zum Beispiel?«
    »Wo hat sie vor ihrer Einweisung gewohnt?«
    Harry Stahl lachte mich an. »Ich wußte, daß die Frage kommt. Ich kann sie dir auch beantworten, aber du wirst

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