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1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

Titel: 1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollen wir dann unternehmen?«
    »Nichts. Oder glauben Sie, daß Ihre Tochter Ihnen ans Leben will?«
    »N… nein … das nicht.«
    »Eben. Warten Sie ab. Lassen Sie mich und meine Freunde alles machen. Ich denke, daß wir schon zurechtkommen, und ich glaube auch, daß Sie Ihre Töchter dann zurückbekommen.«
    Die Männer glaubten ihm nicht. Ihre Blicke waren und blieben skeptisch. Sie umklammerten die Gläser mit dem inzwischen schal gewordenen Bier ohne zu trinken.
    »Das Böse wollen sie aus der Welt schaffen.«, sagte Harry. »Deshalb stellt sich die Frage, ob es hier in Bingen etwas gibt, womit sie anfangen können. Was ist hier böse und negativ? Was könnte Hildegarda und ihre Freundinnen stören?«
    Sie hatten keine Ahnung.
    Das wollte Harry nicht akzeptieren, deshalb fragte er: »Leben in Bingen wirklich nur gute Menschen? Oder gibt es auch welche, die es zu bekehren lohnt?« Er hatte die Frage etwas spöttisch gestellt.
    Das war aufgefallen.
    »Wer ist schon nur gut?« fragte Helmut Kluge.
    »Eben.«
    »Ich wüßte nicht, wo sie anfangen sollten. Wir leben hier in einem kleinen Ort und recht beschaulich. Hier gibt es keine Verbrechen oder Verbrecher. Wir leben hier vom Tourismus. Ich weiß nicht, was eine Hildegarda für Aufgaben hätte wahrnehmen sollen. Tut mir leid, da sind wir überfragt.«
    Harry lächelte. »Schon gut. Wir werden trotzdem nicht aufgeben. Außerdem bin ich bald nicht mehr allein. Vielleicht haben wir ja das gleiche Glück wie Sie beide und bekommen Hildegarda und ihre Getreuen zu Gesicht.«
    »Wünschen Sie sich das wirklich?« fragte Günter Heller.
    Harry Stahl stand auf und klopfte auf den Tisch. »Ob Sie es glauben oder nicht, ich wünsche es mir wirklich. Guten Tag, meine Herren. Wir sehen uns noch…«
    Dann ging er. Zurück ließ er zwei Väter, deren Angst um ihre Töchter nicht gewichen war…
    ***
    In Frankfurt landen. Dort in den Leihwagen, einen schnellen Golf, dann in Richtung Bingen fahren, und später die Strecke am Rhein entlang. Über die Bundesstraße 9.
    Das alles hatten wir geschafft, waren auch pünklich gelandet und herausgestoßen aus einem wunderbar blauen Himmel, der sich über Mittel- und Westdeutschland spannte. Der Frühling ließ sich nach den kalten Wochen nicht mehr aufhalten und zeigte sich auch in den Gesichtern der Menschen, die viel fröhlicher aussahen.
    Jane und ich wären diese Strecke auch lieber als Urlauber gefahren. So richtig entspannt und locker. Das war nicht möglich, denn unsere Gedanken drehten sich um den Fall, der rätselhaft genug war. Ob es nun um Hildegard von Bingen ging, die längst verstorben war, oder nur um diese Hildegarda, das war uns nicht klar. Wir wollten uns mehr auf die geheimnisvolle Hildegarda konzentrieren und natürlich auf die verschwundenen jungen Frauen.
    In London hatte es begonnen. Eigentlich durch Jane Collins, die eine gewisse Amy Steele im Auftrag ihres Vaters gesucht hatte. Ich war dabeigewesen, wir hatten sie auch gefunden. Eingehüllt in ein blutbeflecktes Kleid, mit einem ebenfalls blutigen Messer in der Hand und praktisch neben einer Leiche stehend. Sie hatte den Mann getötet, sie war eine Mörderin, mußte verhaftet werden, doch dazu war es nicht gekommen. Wie ein Spuk war die geheimnisvolle Gestalt der Hildegarda erschienen und war zusammen mit Amy verschwunden. [1]
    Einfach so, aufgelöst. Als hätte es beide zuvor nie gegeben. Und dies war kein Einzelfall gewesen. Unser Freund Chief-Inspektor Tanner untersuchte etwa zur gleichen Zeit den Mord an einem Zuhälter. In Verdacht geraten war Ginny Cramer, eine Prostituierte. Sie hatte die Tat bestritten und von einer Person erzählt, die plötzlich bei ihr gewesen war, um den Zuhälter umzubringen. Und diese Person war später in Tanners Büro erschienen, um Ginny Cramer zu sich zu holen. Sie war ebenso verschwunden wie Amy.
    Wir waren natürlich nicht untätig geblieben. Auch der Name Hildegard von Bingen war gefallen und damit waren wir auf Deutschland gekommen, wo unser Freund Harry Stahl tätig war.
    Zufall oder Schicksal? Wer wollte das schon mit Bestimmtheit sagen? Jedenfalls erfuhren wir, daß Harry an dem gleichen Fall arbeitete wie wir. In Bingen selbst waren zwei junge Frauen verschwunden, aber auch in Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Die Spuren allerdings liefen unserer Meinung nach in der kleinen Stadt am Rhein zusammen, in der ja die echte Hildegard gewirkt hatte.
    Ich fuhr, und Jane hätte eigentlich Zeit gehabt, die Landschaft zu

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