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1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

Titel: 1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Pech haben. Das Haus steht leer, es verfällt. Es war schon verfallen, als Hildegard noch darin wohnte. Das habe ich immerhin herausgefunden.«
    »Bist du auch selbst dort gewesen?«
    »Klar, war ich.«
    »Wann?«
    »Vorgestern«
    Ich runzelte die Stirn. »Mittlerweile ist ja Zeit vergangen. Da könnte sich einiges geändert oder verändert haben.«
    »Möglich ist alles. Denkst du an was Bestimmtes?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das nicht, Harry. Nur würde ich mir das Haus gern einmal anschauen. Da du es ja kennst, bist du der perfekte Führer.«
    »Abgemacht. Sofort? Oder willst du erst etwas essen?«
    »Auf keinen Fall, ich habe im Flugzeug was zu mir genommen. Hat sogar geschmeckt.«
    »Du sprichst mir aus der Seele. Wir Junggesellen sind eben nicht wählerisch.«
    »Moment mal. Was ist mit deiner Dagmar?«
    »Die kann zwar vieles, aber nicht kochen. Deshalb trifft man uns beim Essen auch selten in der Wohnung an. Dafür kenne ich viele Fastfood-Restaurants in Deutschland.« Er deutete auf die rechte Zimmerwand, hinter der Jane wohnte. »Was ist mit ihr? Hat sie keinen Hunger?«
    »Sie hat auch im Flieger gegessen. Außerdem denken die Frauen ja immer an ihr Gewicht.«
    »Ist sie auf Frühlingsdiät?«
    »Nein, das nicht gerade. Aber sie will es auch nicht übertreiben, wie sie immer sagt.«
    »Dann kann ich ihr eine Spezialdiät empfehlen.«
    »Wie sieht die aus?«
    Harry grinste schon vorher, was sein Gesicht jungenhafter erscheinen ließ, aber auch mehr Falten auf die Haut zauberte. »Alles essen, aber nichts runterschlucken.«
    »Bingo!« rief ich und prustete los. »Das werde ich mir merken und auch weiterempfehlen.«
    »Ja, mit einem bestem Gruß von mir.«
    »Okay, Harry, wobei ich nicht sagen will, hol schon mal den Wagen. Dann lieber Jane.«
    »Sie macht sich lange frisch.«
    Ich war schon auf dem Weg zur Tür und zuckte mit den Schultern.
    »Ist das bei Dagmar anders?«
    »Im Prinzip nicht.«
    »Eben.« Ich trat hinaus in den Flur. Es war ziemlich schmal. Eine niedrige Decke gehörte dazu. Die Wandleuchten, in der Form von Fächern, waren nicht eingeschaltet, und so konnte sich zwischen den Wänden die fahle Düsternis ausbreiten.
    Unten befand sich die Küche. Der Geruch von frisch gekochtem Essen zog in unsere Nasen. Wir hörten auch zahlreiche Stimmen. Da war wohl eine Ladung Touristen zum Mittagessen auf der Terrasse eingefallen.
    Ich klopfte an Janes Zimmertür.
    Sie meldete sich nicht. Öffnete auch nicht. Das machte mich plötzlich verdammt mißtrauisch.
    Harry Stahl sah, wie ich zurücktrat und zu der Beretta tastete.
    »He, was ist denn los?«
    »Hoffentlich nichts«, erwiderte ich und drückte die Klinke nach unten. Die Zimmertür war offen.
    Der erste Schritt in den schmalen Flur. Links das kleine Bad, in das ich hineinschauen konnte. Im Spiegel sah ich mein eigenes Bild, von Jane war jedoch nichts zu sehen.
    Unausgepackt stand ihre Reisetasche neben dem Bett. Das Fenster war geschlossen. Aber von Jane Collins sahen wir nichts…
    ***
    Mit John Sinclair hatte Jane darüber zwar nicht gesprochen, aber sie persönlich sah den neuen Fall als nicht so schlimm und gefährlich an. Da hatte sie schon andere Dinge erlebt. Fälle, bei denen sie selbst angegriffen worden war. Die direkte Konfrontation mit dem teuflischen oder dämonischen Wesen. Das konnte sie hier vergessen. Sie meinte, in eine Idylle gefahren zu sein. Dazu trug die Gegend bei, der Fluß, die Berge und auch die gesamte Umgebung, die sie an Bilder aus alten Lesebüchern erinnerte. Keine Gefahr, alles ging seinen rechten Weg. Die Menschen ließen sich nicht stören, egal, was auch passierte. Hier verlief das Leben immer gleichförmig und im Einklang mit dem Fluß.
    Jane hatte zuerst einen Blick aus dem Fenster geworfen, es geöffnet und die klare Luft eingeatmet. Sie sah und hörte die Schiffe, vernahm das Rauschen des Wassers und schaute hoch bis zu dem Wald, der sich oberhalb der Weinreben ausbreitete. Sie brauchte schon viel Phantasie, um sich vorstellen zu können, daß hier in dieser Umgebung etwas Teuflisches ablief.
    Jane war sonst nicht so locker und wesentlich mißtrauischer. An diesem Tag hatte sie es vergessen. Sie schloß das Fenster wieder und betrat das kleine Bad.
    Es war wirklich winzig. Für eine Person reichte es. Nur durfte diese sich nicht eben bücken. Toilette, Dusche, Waschbecken, ein kleines Stück Seife, zwei Handtücher, ein Badetuch.
    Jane Collins drehte das Wasser auf. Die kleine Seife verschwand

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