1062 - Station der Porleyter
ausgeklappt waren und nunmehr Landeplattformen für große Schweber oder andere Luftfahrzeuge bildeten.
Und das, was sie zuvor verdeckt hatten, war nichts anderes als die stählerne Wand der Illusion - und in ihr gab es zahlreiche kreisrunde Luken.
„Wie geht es weiter, Partner?" fragte Kerma-Jo.
„Wir müssen herausfinden, was sich hinter diesen Lukendeckeln verbirgt!" stieß Sagus-Rhet erregt hervor.
11.
„Wie ist das möglich?" rief Sagus-Rhet erschrocken, nachdem er mit seinen Subatomar-Tastern hinter einen der Lukendeckel „gespäht" hatte. „Die Atome und Moleküle bewegen sich überhaupt nicht! Dabei gibt es nicht nur Luft dahinter, sondern auch organische Substanzen wie Proteine, Nukleoproteide, Fette, Kohlenhydrate, Fermente, Mineralsalze und Wasser. Dort befindet sich ein Lebewesen von der Masse eines Chromanten."
„Ich habe die gleiche Feststellung gemacht", berichtete Kerma-Jo, der hinter einen zweiten Lukendeckel „gespäht" hatte. „Das Lebewesen hinter dieser Luke muß tot sein; es ist aber andererseits völlig frisch."
„Stasisfelder", überlegte Sagus-Rhet laut. „Nur Stasisfelder können die Bewegungen von Atomen und Molekülen einfrieren, wenn auch nicht die Bewegungen der Elektronen um die Atomkerne."
„Dann steht es auch noch nicht fest, ob die Lebewesen hinter den Lukendeckeln tot sind oder sich nur im Zustand suspendierter Animation befinden", erwiderte Kerma-Jo.
„Ich würde diese Wesen gern unmittelbar sehen", meinte Sagus-Rhet.
„Dann offenen wir einen Lukendeckel", erklärte Kerma-Jo. „Ich habe den Öffnungskode der elektronischen Verriegelung schon ermittelt."
„Ich habe Bedenken", entgegnete Sagus-Rhet. „Wir wissen nicht, warum diese Wesen in ihren Stasisfeldern liegen und ob wir, falls sie nicht tot sind, das Recht haben, sie ins Leben zurückzurufen."
„Aber wir müssen sie ja nicht aus ihren Behältern nehmen, um sie uns anzusehen", wandte Kerma-Jo ein.
„Das nicht, aber ich vermute, daß die Stasisfelder sich ausschalten, sobald die Behälter geöffnet werden", erwiderte Sagus-Rhet. „Wenn wir eines dieser Lebewesen aufwecken, könnte es darüber ungehalten sein, was eine Verständigung gefährden würde."
„Dann schließen wir das betreffende Luk wieder", meinte Kerma-Jo. „Eine Verständigung ohne Translatoren dürfte sowieso schwierig sein."
„Gut, wir riskieren es", sagte Sagus-Rhet. „Öffne bitte zuerst deinen Lukendeckel!"
Kerma-Jo konzentrierte sich auf die atomare und subatomare Konstellation der Materie des elektronischen Schlosses und veränderte sie durch suggestive Beeinflussung der Gluonen und Elektronen so, daß das Schloß sich verhielt, als hätte es den kodierten Öffnungsimpuls soeben empfangen.
Schmatzend lösten sich die Dichtungen von Lukenrand und Lukendeckel, der Deckel schwang in seinen oberhalb angebrachten Scharnieren nach oben und legte dadurch eine röhrenartige Kammer frei.
Im Licht der Scheinwerfer ihrer Nuguun-Keels sahen die beiden Dargheten auf einer Art Bahre mit leicht vertiefter Oberfläche innerhalb der Röhre ein seltsames fremdartiges Lebewesen liegen. Im nächsten Moment schwebten sie ein Stück zurück, denn die Bahre entpuppte sich als Antigravplatte, die mit leisem Summen aus der Röhre schwebte und auf die Landeplattform sank.
Sagus-Rhet und Kerma-Jo musterten das Lebewesen. Eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Tripliden ließ sich nicht verleugnen, dennoch gab es gravierende Unterschiede.
Zum einen den, daß es viel größer war als ein Triplide und nicht einen dreigegliederten Rumpf, sondern einen zweigegliederten besaß.
Die gesamte Körperlänge mochte etwa 1,65 Längeneinheiten betragen. Es besaß zwei Beinpaare: Das hintere war kurz und stämmig, mit scharf eingekerbten Gelenken und dreizehigen Enden. Die beiden anderen Beine waren etwas länger. Der Oberkörper verjüngte sich nach vorn - oder nach oben, aber das würde nur zutreffen, wenn das Wesen aufrecht ginge -, und an ihm saß ein Paar Arme, ebenfalls mit Gelenken sowie mit scherenähnlichen sechsfingrigen Enden. Direkt auf diesem Oberkörper saß ein verdicktes Kopfteil, den ein breites Maul mit hart aussehenden Kiefern und acht kreisförmig angeordneten blauen Augen beherrschten.
Die chitinartige „Haut" oder das Außenskelett war von weißer Färbung, mit Ausnahme des ockergelben Gesichts und des länglich geformten blaßgrauen Panzers, der den größten Teil des Rückens umhüllte.
„Ich würde es zu den
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