Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
so weit gehen, wie sie es haben wollten.
    Wir hatten noch kein Interesse daran, die Grenzen dieser magischen Zone auszuloten. Zunächst mußten wir wissen, was mit den Bewohnern passiert war.
    Offene Fenster waren in der Minderzahl. Wenn wir das eine oder andere entdeckten, blieben wir stehen, um zu hören, ob irgendwelche Schnarchgeräusche aufklangen.
    Nein, da war nichts. Es blieb nur diese ungewöhnliche und tiefe Stille, wie man sie in dieser, unserer Welt kaum kannte. Ab und zu schaute ich Nadine Berger an, die schwieg, sich aber sichtlich unwohl fühlte und auch aussah wie jemand, der sich Vorwürfe machte, weil alles so gekommen war.
    Ich sprach sie darauf an. »Laß es, Nadine, es hat keinen Sinn. Du trägst daran nicht die Schuld. Es ist gekommen, wie es hatte kommen müssen. Du bist nicht in der Lage, das Schicksal aufzuhalten. Wir müssen nur das beste daraus machen.«
    »Das sagst du so leicht, John, aber du mußt auch mich verstehen. Ich habe immer gedacht, Ruhe und Frieden haben zu können. Das kann ich mir jetzt abschminken. Es stimmt nicht mehr. Der Frieden ist vorbei. Endgültig. Auch bin ich es nicht mehr gewohnt, derartige Dinge zu durchleiden. Es paßt einfach nicht mehr zu mir. Ich fühle mich so fremd, und ich bin nicht mehr wie früher.«
    Über die letzten Worte mußte ich lachen. »Sei froh, Nadine. Damals bist du eine Wölfin gewesen.«
    »Ja, das auch, doch darum geht es nicht. Es ist wirklich alles anders geworden. Ich wollte mit dem Grauen nicht mehr zusammenkommen, aber es ist wohl mein Schicksal, hin und wieder darüber zu stolpern.« Sie hob die Schultern. »Tja, so ist das nun mal.«
    Bill Conolly war vorangegangen. Er wirkte wie ein Trapper oder Pfadfinder, der etwas suchte. Permanent war er auf der Hut und suchte nach irgendwelchen Feinden, die nicht erschienen. Obwohl wir uns schon in Glastonbury befanden, umgab uns die Stille einer Wüstennacht.
    Fast wären wir über das Schaf gestolpert. Bill trat noch dagegen und einen Moment später stieg er mit einem langen Schritt über den reglosen Körper hinweg.
    Er blieb stehen und drehte sich um. Auch wir gingen nicht mehr weiter und entdeckten, daß nicht nur ein Schaf auf dem Boden lag, sondern mehrere.
    Sie lagen da wie hingegossen. Wie gekillt, geschlachtet, aber wir entdeckten kein Blut.
    Ich untersuchte das Schaf. Es war nicht tot. Das Herz schlug. Es war einfach nur gefällt worden, aus welchen Gründen auch immer.
    Nadine und Bill hatten die in der Nähe liegenden Schafe untersucht und waren zu dem gleichen Ergebnis gelangt.
    »Bewußtlos«, sagte Bill. »Sie alle sind bewußtlos oder wie auch immer. Der Schlag und der Schock hat sie getroffen. Unser Schäfer hat sie nicht mehr einfangen können. Als wollte jemand alles Leben hier auslöschen.«
    »Oder nur für eine Weile außer Gefecht setzen«, sagte ich.
    »Ist auch möglich.«
    »Wenn die Schafe bewußtlos sind, warum sollte es den Menschen dann anders ergangen sein?« Bill zuckte die Achseln. »Ich jedenfalls glaube nicht daran.«
    Nadine kam näher. »Hast du dich auch gefragt, warum wir noch normal sind, Bill?«
    »Nein, noch nicht. Ich kann mir nur vorstellen, daß man uns noch braucht. Für irgend etwas. Für ein verdammtes Spiel, das drei Riesen mit Menschen durchführen. Drei Riesen, Freunde«, sagte er jetzt mit lauterer Stimme. »Die keine Riesen mehr sind und sich in normale Menschen verwandelt haben. So haben wir sie gesehen, aber ich gehe davon aus, daß sie nicht so bleiben werden und sich wieder zurückverwandeln. Mich jedenfalls würde es nicht wundern.«
    Er wollte, daß ich dazu meinen Kommentar abgab, aber ich blieb gelassen. »Laßt uns erst mal zu unserer Wirtin gehen, danach sehen wir weiter.«
    Auf dem Weg dorthin sahen wir noch weitere Schafe, die wie gefällt auf dem Boden lagen. Sie waren in eine tiefe Trance gefallen.
    Daß sie trotzdem atmeten, war so gut wie nicht zu sehen.
    Als wir das Haus erreichten, blieben wir davor stehen. Bill schüttelte den Kopf. »Es dringt kein Licht aus einem der Fenster. Wie auch bei den anderen Häusern. Ich sage dir, John, hier ist die Magie stärker gewesen als die Technik. Ich weiß nur nicht, ob ich mich dar über freuen soll.«
    »Lieber nicht.«
    Unser Auto stand noch da. Bill warf einen fast sehnsüchtigen Blick auf den Porsche, als er vor mir auf die Haustür zuschritt und sie mit einem kräftigen Druck nach innen schob.
    Ein leerer und dunkler Eingangsbereich nahm uns auf. Dicht zusammen blieben wir

Weitere Kostenlose Bücher