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1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekommen, und noch immer hatte sich nicht herausgestellt, wer der Sieger war.
    Ich hielt das Kreuz nicht mehr fest. Es lag neben der Frau auf dem Bett. Nadine sagte etwas, das ich nicht verstand. Ihre Geste allerdings war eindeutig.
    Ich sollte nach draußen schauen.
    Das tat ich auch.
    Es war unwahrscheinlich. Im ersten Moment fühlte ich mich in einen Spielberg-Film versetzt. Durch die Dunkelheit in und über Glastonbury tobten die Blitze.
    Aber sie drangen nicht wie Speere aus dem Himmel, sondern waren von meinem Kreuz hinterlassen worden. Es hatte mit seiner gewaltigen Kraft dafür gesorgt, daß sich das helle Licht ausbreiten konnte und über Glastonbury ein Netz spannte.
    Es war kaum zu fassen. Der reine Wahnsinn. Avalon sollte nicht mehr bleiben. Immer wieder schossen die Blitze in die Luft hinein, in den dunklen Himmel, explodierten an irgendwelchen Grenzen, tanzten dann zuckend zurück, um einen erneuten Anlauf zu nehmen, weil Avalons Macht noch immer nicht zerstört war.
    Auch wir standen in diesem Feld. Es war geladen. Zum Glück nicht mit Elektrizität, sonst wären wir schon verbrannt. Die andere Magie gab uns den nötigen Schutz, obwohl sie noch gegen die fremden Mächte kämpfte.
    Von einem Augenblick zum anderen war es vorbei. Da brach Avalons Welt zusammen. Plötzlich fielen all die Blitze ineinander, und manche von ihnen regneten als Spray zu Boden.
    Aus, vorbei!
    Die Dunkelheit kehrte zurück.
    Ich drehte mich vom Fenster weg, um auf das Kreuz schauen zu können. Es lag noch immer an der gleichen Stelle. Es glühte etwas nach, dann nahm es wieder seine normale Farbe an.
    Zwischen uns war es still geworden. Es sprach niemand. Nur die heftigen Atemzüge waren zu hören. Nadine lehnte mit dem Rücken an der Wand und schaute ins Leere.
    Nahe der Tür hielt sich Bill Conolly auf. Er hatte seine Hände wieder sinken lassen. Dabei schüttelte er den Kopf und wischte ein paarmal über seine Augen.
    Nadine meldete sich als erste. »Ich denke schon, daß wir es geschafft und die Kraft der Riesen vernichtet haben.«
    »Hoffentlich«, flüsterte ich. Mit einer bedächtigen Bewegung wandte ich mich dem Bett zu, auf dem noch immer das Kreuz lag.
    Ich wollte es an mich nehmen, und einstecken.
    Die Hand berührte es bereits, als etwas anderes passierte, was wir zwar gehofft, womit wir im Moment aber nicht gerechnet hatten.
    Mrs. Dolby bewegte sich. Dabei blieb es nicht. Sie stöhnte leicht auf und öffnete die Augen.
    Zugleich schaltete Bill Conolly das Licht ein!
    ***
    Es war also wieder normal. Das Licht brannte. Mrs. Dolby war aus dem unnatürlichen Schlaf erwacht, auch uns war nichts passiert, und wir umstanden das Bett wie Wächter.
    Die Frau lag starr. Wir sprachen sie nicht an. Sie mußte erst zu sich selbst finden, und wir hörten, wie sie leise stöhnte. Ich setzte mich auf das Bett, während auch Bill nähertrat.
    Nur Nadine hielt sich zurück. Sie war fremd und wollte Mrs. Dolby nicht erschrecken.
    Wir schauten uns an. Mein Mund kräuselte sich zu einem Lächeln.
    Ich hatte das Kreuz wieder eingesteckt und faßte jetzt nach Mrs. Dolbys Hand. Das Zittern der Finger spürte ich sehr deutlich. Sprechen wollte sie noch nicht.
    »Sie haben tief und fest geschlafen, Mrs. Dolby«, sprach ich sie vorsichtig an.
    »Ja…«
    »Sie kennen mich und meinen Freund Bill Conolly?«
    Augen bewegten sich, schauten dorthin, wo Bill stand. Ein flüchtiges Lächeln zeichnete die Lippen. »Wo… wo … kommen Sie her? Ist es schon so spät geworden?«
    »Ja, es ist nach Mitternacht.«
    Mrs. Dolby überlegte. So gut wie möglich schaute sie an sich herab. »Um Himmels willen.« Erschreckt stieß sie die Worte hervor.
    »Was ist mit mir passiert? Ich liege auf dem Bett. Ich bin angezogen und weiß nicht, wie es dazu gekommen ist.« Sie war plötzlich nervös. »Himmel, wie soll ich das erklären?« Sie wollte sich aufrichten, doch ich drückte sie sacht zurück.
    »Indem Sie nachdenken, Mrs. Dolby. Sich zu erinnern versuchen, was passiert ist.«
    »Passiert?«
    »Ja. Sie müssen doch in Ihr Bett gekommen sein, ohne sich zuvor auszuziehen und das Nachthemd überzustreifen.«
    »Ja, das stimmt…«
    »Und wie ist das gewesen?«
    Wir warteten gespannt auf ihre Antwort, die Licht in das Dunkel bringen konnte.
    Zunächst hob sie den rechten Arm. Mit der Handfläche strich sie über die Stirn, als wollte sie die wirren Gedanken ordnen. Mit langsamer Stimme begann sie zu sprechen. »Es ist alles sehr seltsam gewesen. Es fällt mir

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