Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»Das ist genau das richtige, was uns jetzt fehlt.«
    »Das dachte ich mir.«
    Zuerst schenkte sie den Whisky in die Gläser, dann füllte sie Kaffee in die Tassen.
    Wir waren zu unruhig, um uns an den Tisch zu setzen. Im Stehen prosteten wir uns zu, tranken auch Kaffee, der heiß und stark war, und Mrs. Dolby ließ uns nicht aus den Augen.
    »Es ist noch nicht alles vorbei – oder?« fragte sie plötzlich.
    Bill stellte seine Tasse ab. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Man sieht es Ihnen an. Sie verhalten sich nervös. Sie gehen auf und ab. Sie benehmen sich ganz anders. Sie sind nicht entspannt. Wie auch, frage ich mich.«
    »Stimmt. Es gibt Probleme«, gab der Reporter zu. »Aber die können wir lösen, hoffe ich.«
    »Kann ich Ihnen vielleicht helfen?«
    »Das wird schwer sein.«
    »Oder auch nicht«, sagte Nadine. »Haben Sie schon von den Blutquellen hier in der Nähe gehört? Bei Glastonbury gibt es ein Gebiet, in dem sich diese Quellen befinden. Da schießt das Blut fontänenartig aus der Erde hervor, und wir haben keine Erklärung dafür.«
    Mrs. Dolby runzelte die Stirn, bevor sie fragte. »Wo genau ist das?«
    Das erklärte ihr Bill, während ich am Fenster stand und nach draußen blickte, aber sehr genau zuhörte.
    »Natürlich«, sagte die Frau. »Jetzt weiß ich auch, was Sie meinen, Mr. Conolly. Das ist der alte Friedhof.«
    »Bitte?« Er lachte leise. »Wie ein Friedhof hat dieses Gebiet nicht ausgesehen.«
    »Stimmt. Ich sagte auch der alte Friedhof. Es gab ihn vor sehr langer Zeit hier. Auch ich kenne ihn nur aus den Geschichten. Man hat dort die Toten begraben, die man im Moor fand. Der Sumpf ist schon immer ein Feind gewesen, und er war gnadenlos. Er hat sich vieles geholt. Auch Menschen. Sie müssen verstehen, daß die Leute vor Hunderten von Jahren eben anders gewesen sind. Das Stück Land, an dem Sie die Blutquellen gesehen haben, war kein normaler Sumpf, in dem Torf gestochen wurde. Es war wirklich der Friedhof. Aber nicht für Einheimische. Es war der Ort für Fremde, für Verbrecher, für Mörder und Schänder. Mit ihnen machte man kurzen Prozeß. Man warf sie in den Sumpf.«
    »Tot oder lebendig?« fragte Bill.
    »Eher lebendig.«
    »Dann Mahlzeit.« Er leerte sein Glas. »Und geht die Geschichte noch weiter?«
    »In der Tat. Dieser Ort ist verflucht gewesen. Schon immer. Es lag an den Toten, die man hineinwarf. Die Geschichte erzählt, daß es in sehr alten Zeiten Druiden gegeben hat, die genau da ihren Opferplatz hatten. So war der Boden verseucht. Die Macht der Druiden ist gerade an Orten wie diesem hier geblieben. Ihre Priester waren scharf darauf, Blut zu bekommen, und das haben sie wohl erhalten. Was immer in der Tiefe gelauert hat, es hat das Blut der Toten konserviert und es sicherlich mit anderen Dingen vermischt. Jetzt mußte nur noch der günstige Zeitpunkt abgewartet werden, um dem Grauen freie Bahn zu lassen. Das ist geschehen, wie Sie berichtet haben.«
    »Dann sind die Quellen hier im Ort bekannt gewesen?« fragte Bill.
    »Sie glauben gar nicht, was die Menschen hier alles wissen. Es ist nur so, daß man nicht darüber spricht. Vor allen Dingen nicht mit Fremden.«
    Ich mischte mich wieder ein. »Sie haben vorhin von Druiden gesprochen, Mrs. Dolby. Als sie hier lebten, war das zu der Zeit, als auch die Riesen hier in der Gegend gewesen sind?«
    »Ich kann es mir vorstellen, weiß es nicht genau. Es ist schwer, das Geschehen in Jahre zu fassen. Man spricht von zehntausend Jahren und mehr, wenn es um die Riesen geht. Ein gewaltiger Zeitraum, bei dem vieles im Dunkel der Geschichte verborgen ist. Wir hier glauben allerdings, daß es die Riesen gegeben hat. Die Überlieferungen entstehen doch nicht aus dem Nichts.«
    Da stimmten wir zu, denn eine gewisse Portion Wahrheit war bei Überlieferungen immer vorhanden.
    Ich faßte gedanklich zusammen. Der alte Friedhof mit den Blutquellen der längst Verstorbenen. Die Riesen. Die Nebelinsel. Die Magie der Zeiten, um alles wieder zu richten, wie es einmal gewesen war. Allmählich klärte sich für uns das Bild, auch wenn es schwer war, zu begreifen, daß drei verschiedene Dinge hier zusammenkamen.
    Ich glaubte nicht mehr an eine erneute Zeitverschiebung. Avalon würde dort bleiben, wo es sich jetzt befand. Jenseits des Tores, verborgen in einer anderen Dimension.
    »Ihnen geht einiges durch den Kopf, Mr. Sinclair, nicht wahr?«
    Ich lächelte unserer Wirtin zu. »Da haben Sie recht. Aber es braucht Sie nicht zu beunruhigen.«
    »Tut mir

Weitere Kostenlose Bücher