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1069 - Die teuflischen Drei

1069 - Die teuflischen Drei

Titel: 1069 - Die teuflischen Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mein Gesicht steigen. Kalt war mir zudem geworden, aber auch heiß, und die Schmerzen hatten kaum nachgelassen.
    Ich hoffte darauf, daß mein Kreislauf einigermaßen in Ordnung war, und versuchte, auf die Beine zu kommen. Weg aus der sitzenden Stellung, ohne dabei die Hände zu Hilfe zu nehmen.
    Es blieb beim Vorsatz, weil mich etwas ablenkte. Die Störung stammte nicht von mir, sie klang außerhalb des Zimmers auf und war eigentlich völlig normal.
    Ich hörte die leisen Echos der Schritte, die sich auf die Zimmertür zubewegten. Sie verstummten nur kurz, als die Person die Tür erreicht hatte. Sie schloß von außen auf. Wenig später bewegte sich die Klinge nach unten, der Körper der Frau schob sich mit einem langen gleitenden Schritt in das Zimmer hinein.
    Trotz der schlechten Sicht erkannte ich Marina. Sie blieb stehen, schaute zuerst auf Suko, dann auf mich, sah mich knien, und schrak zusammen.
    Wahrscheinlich hatte sie nicht damit gerechnet. Ich hörte ihr Schnaufen, aber kein Wort. Dafür drehte sie ihren Körper der Wand zu, streckte auch den Arm aus, um den Schalter zu berühren.
    Sie machte Licht.
    Die Lampe bestand aus mehreren Schalen, die sich wie die Arme eines Sterns unter der Decke ausbreiteten. Nur drei der sechs Schalen waren erhellt worden, die anderen blieben dunkel. Entsprechend war auch das Licht.
    Ich sah Marina Sadlock jetzt besser und schaffte es auch, mein Erschrecken zu verbergen. Okay, sie sah noch immer so aus, wie ich sie kennengelernt hatte, aber sie hatte sich trotzdem verändert. Nicht von der Kleidung her, eher vom Wesen, was zugleich mit ihrem Aussehen gekoppelt war.
    Wenn das Gesicht eines Menschen je düster werden kann, dann war das bei Marina der Fall. Ein Gesicht, in dem sich Schatten eingenistet hatten, die auf der Haut lagen wie dicke Falten. Das Schimmern der Augen fiel mir auf und damit auch der andere Blick, besonders beim Näherkommen. Das war nicht mehr der alte Ausdruck. Sie hatte sich stark verändert. Eine andere Kraft mußte in sie hineingestreut sein und hatte sie womöglich übernommen.
    Für mich war so etwas nicht neu, aber trotzdem erschreckend. Ich kannte diese Dinge. Da wurden Menschen von demjenigen beeinflußt, dem sie dienten. Das konnte positiv, aber auch negativ sein. In Marinas Fall sah ich es als negativ an.
    Marina hatte ihre Überraschung schnell überwunden. Sie trat die Tür zu und nickte in meine Richtung. »Du scheinst einen harten Schädel zu haben, im Gegensatz zu deinem Freund. Nun ja, das macht nichts. Ist vielleicht ganz gut so.« Sie sprach, während sie auf mich zukam.
    Ich saß noch immer am Boden. In diesem Fall war es eine Haltung, die mir nicht gefiel. Wenn ich sie anschauen wollte, mußte ich immer hochblicken.
    Wie ein Knecht zu seinem Herrn oder ein Diener zu seinem König.
    So fühlte ich mich wirklich nicht.
    Sie blieb vor mir stehen. Langsam senkte sie den Blick und schaute mich an. Jedes Detail schien sie aufsaugen zu wollen. Die Lippen hatte sie fest zusammengepreßt, aber auch in die Breite gezogen, und das Lächeln war bestimmt nicht nett.
    Da sie nicht sprach, übernahm ich es. »Okay«, sagte ich leise, »und wie geht es jetzt weiter?«
    »Rate mal, Bulle!«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Bist du so phantasielos oder tust du nur so?!« fuhr sie mich an. »Das kann ich nicht glauben!« Sie schnappte nach Luft. »Oder hast du Angst davor, über deinen Tod zu reden?«
    »Im Prinzip nicht. Nur kann ich mir nicht vorstellen, warum ich hier sterben soll. Ich sehe keinen Grund. Mein Freund und ich haben euch nichts getan. Wir sind normal mit dem Wagen hierher gefahren und gestoppt worden. Im Nachhinein weiß ich, daß es eine Falle gewesen ist. Keine Falle ohne Grund. Ich möchte gern wissen, warum ihr das getan habt.«
    »Rache«, sagte sie leise. »Rache, Sinclair. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Diesmal lächelte ich. »Rache? Wofür? Da muß es ein Motiv geben, um sich für etwas zu rächen. Ich kann kein Motiv erkennen. Ich sehe nichts, tut mir leid. Wir kennen uns nicht. Haben nie voneinander gehört, haben uns auch nie zuvor gesehen. Weshalb dieser Haß?«
    Sie sagte nur ein Wort, einen Namen, und der war in diesem Fall Aufklärung genug.
    »Ryback!«
    Ich wußte Bescheid. Ich war nicht einmal zu stark überrascht, aber ich hütete mich, durch eine Reaktion preiszugeben, daß ich ihn kannte, und riß mich deshalb stark zusammen.
    Ihr gefiel mein Schweigen nicht. Wütend herrschte sie mich an. »He,

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