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1070 - Gefangene der Materie

Titel: 1070 - Gefangene der Materie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begleitet. Gucky und Fellmer Lloyd hielten sich wieder abseits auf und erfüllten eine Art Wächterfunktion.
    „Eines ist sicher", sagte Kerma-Jo gerade in seiner dudelnden Sprechweise. „Die integrierten Bewußtseine würden die Objekte, in denen sie stecken, lieber heute als morgen verlassen."
    Rhodan verzog das Gesicht.
    „Das wissen wir inzwischen", meinte er. „Ich weiß zwar, daß Bestätigungen von einmal gemachten Beobachtungen euch in eurer Sicherheit bestärken, aber wir müssen trotzdem vorankommen, das heißt, wir brauchen unbedingt neue Erkenntnisse."
    Sagus-Rhet betastete den kaktusähnlichen Kristall mit den mechanischen Entsprechungen seiner Fühlorgane. Was sich in Wirklichkeit abspielte, blieb den terranischen Beobachtern verborgen: Der psionische Kontakt, den die beiden Materiesuggestoren zu den atomaren Strukturen des Kristalls herzustellen versuchten.
    Es war ein Vorgang, den Rhodan sich bildhaft nicht einmal vorzustellen vermochte. Er war einzig und allein auf die Aussagen der Mollusken angewiesen.
    Da von den Experimenten praktisch nichts zu sehen war, erschienen sie von quälender Langsamkeit, obwohl die kleine Gruppe den Schweren Kreuzer erst vor einer knappen Stunde verlassen hatte.
    Rhodan wußte nicht, ob seine Vermutung stimmte, aber er nahm an, daß Kerma-Jo und Sagus-Rhet mit pedantischer Gründlichkeit vorgingen. Pedanterie war kein Charakterzug der Dargheten, aber in diesem Fall schienen sie von der Notwendigkeit einer exakten Untersuchung überzeugt zu sein.
    Trotzdem ertappte sich Rhodan dabei, daß er immer wieder auf die Uhr schaute. Im Augenblick war Tag, so daß sie kein künstliches Licht benötigten. Er schaute zur TRAGER hinüber. Nichts deutete darauf hin, daß sich das Schiff im Alarmzustand befand und von einer Sekunde zur anderen starten konnte.
    „Die Unbeschreibliche Kraft stehe mir bei", rief Sagus-Rhet plötzlich, „aber die Konservierung wird künstlich hervorgerufen."
    Waringer sprang auf.
    „Sie haben wieder etwas herausgefunden", sagte er.
    „Das höre ich auch", sagte Rhodan ärgerlich.
    Er begab sich zu den beiden Dargheten. Auch jetzt berührte ihn wieder ihr völlig fremdartiges Aussehen. Sie erinnerten entfernt an zwei überdimensionale Raupen, die sich in ihre Kokons eingesponnen hatten.
    „Erkläre mir, was du meinst", forderte Rhodan Sagus-Rhet auf.
    „Diese mentalen Quellen, von denen wir annehmen, daß es sich um in diesen Objekten gefangene Bewußtseine handelt", erwiderte der Raumfahrer von Dargheta, „sitzen zwar fest, aber sie scheinen über einen unglaublichen Lebenswillen zu verfügen.
    Außerdem müssen ihre Kenntnisse über mikrokosmische Zusammenhänge den unseren überlegen sein. Sie haben es jedenfalls fertiggebracht, die atomaren Strukturen ihrer Gefängnisse zu verändern."
    „Und diese Veränderung bewirkt die Konservierung!" erriet Alaska Saedelaere.
    „Genau so scheint es zu sein", dudelte Kerma-Jo zustimmend.
    „Sie klammern sich also an ihr Leben", sinnierte Rhodan. „Ihre Bewegungsmöglichkeiten sind seid Jahrtausenden reduziert, aber sie sorgen dafür, daß die Objekte, in denen sie sich befinden, nicht zerstört werden. Das Konservierungsphänomen, das wir auf vielen Welten von M3 vorgefunden haben, ist also weiter nichts als ein Ausdruck von Überlebenswillen."
    In Rhodans Stimme schwang Bewunderung mit. Er fragte sich, wer soviel innere Kraft aufbringen mochte. Das Sterben des Lebensbaums auf Impuls II, das Rhodan so sehr erschüttert hatte, erschien nun in einem noch viel tragischerem Licht. Da war „etwas" zugrunde gegangen, was sich seit undenklichen Zeiten ans Leben geklammert hatte.
    Auf was für ein unbegreifliches phantastisches Schicksal waren sie da gestoßen?
    „Ich glaube", sagte Waringer erneut, „daß wir, ohne es zu wollen, Zeugen eines unvergleichlichen Dramas von kosmischen Ausmaßen werden."
    Vermutlich hatte Waringer recht, dachte Rhodan.
    Aber wer waren die Akteure des Dramas?
    Und wer war für ihre Situation verantwortlich?
    M 3 hatte immer als uninteressanter Sektor gegolten, den zu besuchen es sich nicht lohnte.
    Und nun mußten sie feststellen, daß sich gerade in diesem Kugelsternhaufen eine kosmische Tragödie abspielte.
     
    *
     
    Wenn man den Worten Kerma-Jos und Sagus-Rhets glauben wollte (und es gab keinen Grund, daran zu zweifeln), gelang es ihnen immer besser, die atomare Struktur der konservierten Objekte auf Klatau aufzugliedern.
    „Wir beginnen die Dinge so zu sehen, wie sie

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