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1070 - Gefangene der Materie

Titel: 1070 - Gefangene der Materie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterbrechen. Er spürte förmlich die Zähigkeit, mir der der Porleyter an den Teilchen des kristallinen Gebildes „klebte". Diese Verbindung, so unnatürlich sie auch war, wurde vom Kitt der Jahrtausende zusammengehalten, von der Zeit.
    An einer Stelle des Kristalls begann die Vernichtung der konservierenden Komponenten bereits eine Wirkung zu zeigen. Die normale Materie des Kristalls zeigte einige schwache Auflösungserscheinungen.
    Sagus-Rhet wartete weiter.
    Unsicherheit wurde in ihm wach. Der Porleyter hätte längst reagieren müssen!
    Sagus-Rhet entschloß sich, ein Risiko einzugehen.
    Er brachte dem Kristall mit Hilfe seiner suggestiven Fähigkeiten, die er auf die Teilchen einwirken ließ, eine klaffende äußere Wunde bei. Ein handgroßes Stück brach aus dem Gebilde heraus.
    Wenn er jetzt nicht reagiert, dachte Sagus-Rhet in dumpfer Anspannung, ist ihm nicht mehr zu helfen.
     
    *
     
    Rhodan stöhnte auf, als er sah, daß ein Stück aus der Außenhülle des Kristalls herausbrach, zu Boden fiel und pulverisierte. Er deutete auf das Loch in dem konservierten Objekt.
    „Was bedeutet das, Kerma-Jo?" fragte er den Dargheten.
    Kerma-Jo zögerte mit einer Antwort. Entweder wußte er nicht, was sich innerhalb des Kristalls abspielte oder er wollte noch nicht darüber sprechen.
    „Irgend etwas ist schiefgegangen", vermutete Salik pessimistisch. „Wir sollten darauf drängen, daß Sagus-Rhet zurückkommt."
    Rhodan stieß eine Verwünschung aus.
    „Vermutlich sitzt er fest."
    „Nein", widersprach Kerma-Jo. „Ich habe Kontakt zu Sagus-Rhet. Er arbeitet angestrengt."
    „Na gut", seufzte Rhodan.
    Er hatte den Eindruck, daß der Kristall nicht nur an einer Stelle beschädigt worden war, sondern nun seine Strahlkraft verlor und an verschiedenen Punkten die Farbe wechselte. Dort wurde er regelrecht grau.
    Saliks nächste Worte ließen erkennen, daß er die gleiche Beobachtung gemacht hatte.
    „In dem Kristall geht etwas Entscheidendes vor!" rief er. „Siehst du die Veränderungen, die sich auf seiner Oberfläche abspielen, Perry?"
    „Ja", sagte Rhodan knapp. An Kerma-Jo gewandt, fragte er: „Was hat das zu bedeuten, Darghete?"
    „Es ist eine Veränderung in der molekularen Struktur!"
    „Das sehen wir auch", meinte Waringer trocken. „Du mußt uns schon eine exaktere Erklärung geben."
    „Es ist die Konservierung, die den Kristall erhalten hat", antwortete der Extraterrestrier.
    „Sie erlischt. Ich nehme an, daß sie von Sagus zerstört wird."
    Die drei Männer wechselten entsetzte Blicke.
    „Zerstört?" echote Rhodan. „Seid ihr von Sinnen, Kerma-Jo? Hat Seth-Apophis euch in ihrer Gewalt? Wie könnt ihr den Kristall zerstören? Er ist die einzige Existenzgrundlage, die dieser Porleyter noch besitzt."
    Kerma-Jo reagierte mit der ihm eigenen Gelassenheit, das heißt, für menschliche Begriffe verhielt er sich gelassen, während in Wirklichkeit keiner der drei Männer ahnen konnte, was sich in seinem Innern abspielte.
    „Wenn du jemanden veranlassen willst, unter allen Umständen sein Haus zu verlassen", antwortete der Materiesuggestor, „bleibt dir, wenn nichts anderes hilft, nur die Möglichkeit, das Haus zu zerstören."
    „Dann sitzt der Bewohner im Freien!" sagte Salik spontan.
    „Oder - in unserem Fall - in einem Aktionskörper", ergänzte Waringer.
    Rhodan sagte nichts. Er starrte den Kristall an, der jetzt alle Farbe verloren hatte.
    Kein Zweifel - der Kristall „starb".
    Sein Ende vollzog sich anscheinend in rasender Schnelligkeit, als wollte die Natur das nachholen, was sie an diesem Objekt viele Jahrtausende nicht hatte vollenden können.
    Unwillkürlich mußte Perry Rhodan an den sterbenden Lebensbaum von Impuls II denken. Erst seit kurzem wußte er, was damals wirklich gestorben war.
     
    *
     
    Er rührt sich nicht! dachte Sagus-Rhet.
    Er geht dahin wie der Kristall.
    Das Bewußtsein des Dargheten war wie gelähmt. Die Vorstellung, wenn auch unbeabsichtigt, eine Tat zu begehen, die man schon fast als „Mord" bezeichnen konnte, machte ihm zu schaffen. Er wußte, daß, wenn die Ereignisse nicht noch eine glückliche Wendung nehmen sollten, er sein ganzes Leben wie unter einem Schock leiden würde.
    Er konnte den Prozeß, den er eingeleitet hatte, jetzt auch nicht mehr stoppen, dazu fehlte einfach die Zeit.
    Sagus-Rhet war wie gelähmt. Er dachte nicht einmal daran, alles für seinen Rückzug aus dem zerfallenen Kristall vorzubereiten.
    Da, völlig unerwartet, wurde das porleytische

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