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1070 - Marens kleiner Horror-Laden

1070 - Marens kleiner Horror-Laden

Titel: 1070 - Marens kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vielleicht habe ich mich auch davor gefürchtet. Ich weiß es nicht mehr. Vielleicht will ich es auch nicht wissen.«
    Ich nickte, bevor ich fragte: »Und was haben Sie in diesem Spiegel gesehen, Maren?«
    »Nichts. Nur das Gefühl der Bedrohung war da.«
    »Wie kam es, wenn Sie nichts gesehen haben?«
    »Schwer zu erklären. Es kann daran gelegen haben, daß ich mich nicht so sah wie ich wirklich bin. Der Spiegel gibt zwar das Bild des Betrachters zurück, aber es ist nicht das echte. Er verändert. Mal sieht man kleiner aus, mal größer, dann wieder schlanker oder dicker. Je nach Laune des Spiegels.«
    »Verstehe«, murmelte ich und sprach sofort weiter. »Könnten Sie sich vorstellen, daß diese Gestalt aus dem Spiegel gekommen ist? Daß sie sich praktisch darin aufgehalten hat?«
    »Ja, das könnte ich. Aber ich weiß nicht, wie das möglich sein sollte. Ich habe keine Erklärung für dieses Phänomen.«
    »Manchmal«, sagte ich leise, »sind Spiegel nicht nur einfach Spiegel, sondern auch transzendentale Tore, die in andere Welten führen. In fremde Dimensionen oder in andere Zeiten. Sie stehen oft an Orten, wo sich mehrere Zonen überlappen. Das ist alles möglich, und das habe ich selbst schon erlebt.«
    »Dann haben Sie die Lösung für das Problem, John?«
    Ich winkte ab. »Es kann so sein. Muß aber nicht. Das bleibt alles abzuwarten. Wichtig ist auch, daß ich mir den Spiegel persönlich ansehe und ihn untersuche.«
    Ich hatte die Worte kaum ausgesprochen, da saß die Deutsche starr auf dem Sessel. »Moment, John. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann wollen Sie mit mir nach Deutschland reisen. Nach Dortmund und dort…«
    »Genau in diese Stadt.«
    »Kennen Sie Dortmund?«
    Ich lachte sie an. »Und ob ich es kenne. Ich war einige Male dort, habe den Voodoo in Dortmund erlebt, mich auch mit Grufties aus dem Höllenfriedhof herumschlagen müssen und noch einiges andere mehr. Die Stadt ist mir nicht fremd.«
    »Dann kennen Sie unter Umständen die Straße, in der mein Geschäft liegt. Sie nennt sich Brückstraße.«
    »Gehört habe ich davon. Sie liegt in der Innenstadt, nicht?«
    »Genau.«
    Ich nickte. »Gut, worauf warten wir noch?«
    »Und wann sollen wir fliegen?« flüsterte sie.
    Mit beiden Handflächen schlug ich auf die Lehnen. »So früh wie möglich. Das heißt, noch heute.«
    Maren Black konnte nicht antworten, so erstaunt war sie. Das übernahm Sarah Goldwyn für sie. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Kind, dieser Mann kann manchmal verdammt gut sein.«
    Den Satz überhörte ich lieber, denn ich wollte vor den beiden Frauen nicht verlegen werden…
    ***
    Ja, wir hatten noch einen Flug nach Düsseldorf erwischt. Allerdings lagen die Plätze nicht in der Touristenklasse, sondern weiter vorn, das war uns natürlich mehr als recht. Maren Black hatte ihr Ticket auch umbuchen können.
    Von Düsseldorf aus würden wir dann mit dem Auto nach Dortmund fahren. Genau in die Stadt, an die ich auch zahlreiche Erinnerungen hatte. Eine schöne Stadt im Ruhrgebiet, das sich in den letzten Jahren auch verändert hatte und an einigen Stellen so aussah, als wäre es ein gewaltiger Park, da die alten, traditionellen Industrien wie Kohle und Stahl verschwunden waren. Es war zu einem Wandel gekommen, und der zeigte sich sehr frei und offen.
    Wir erreichten den Flughafen pünktlich - ich hatte auch das Okay von Sir James erhalten-, und es blieb uns sogar noch Zeit für einen kleinen Drink. Ich kaufte für mich Kaffee, für meine Begleiterin einen Espresso.
    Beide Tassen brachte ich zu dem kleinen Stehtisch, wo Maren Black auf mich wartete.
    Sie war nervös. Immer wieder schaute sie sich verstohlen um oder trat von einem Bein auf das andere. Zwischendurch leerte sie die Tasse mit zwei Schlucken.
    »Haben Sie was?«
    »Weiß nicht.« Sie lächelte knapp. »Ich muß immer daran denken, wie diese Kreatur erschienen ist. Als wäre sie aus der Luft gefallen, so plötzlich war sie da.«
    »Beide Male?«
    »Ja.«
    »Und jetzt rechnen Sie damit, daß diese Bestie auch hier erscheint und uns erschreckt?«
    »So ähnlich, John. Ich traue ihr einfach alles zu. Ich komme mit ihr nicht zurecht. Ich weiß nicht, wer sie ist.« Auf ihrer Oberlippe schimmerten winzige Schweißperlen. »Sie ist mir einfach unerklärlich, und sie ist real.«
    »Das glaube ich Ihnen.«
    »Was ich sonst in meinem Laden verkaufe, das hat zwar einen unheimlichen Touch, aber es ist nicht gefährlich. Man kann Fun damit haben. Man ist eben anders, wenn man

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