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1070 - Marens kleiner Horror-Laden

1070 - Marens kleiner Horror-Laden

Titel: 1070 - Marens kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon reingehen.«
    »Was hält uns davon ab?« fragte ich lachend.
    Sie lachte ebenfalls. »Das gefällt mir, John.«
    Es waren nicht mehr viele Schritte. Wir brauchten die Brückstraße nur zu überqueren und waren da. Ich warf einen ersten Blick auf ein Schaufenster. Ich las noch einmal die Schrift darüber, ich sah den Gang, der zum eigentlichen Gang hinführte, aber Kunden hielten sich nicht mehr im Geschäft auf. Um diese Zeit war bereits geschlossen. Nur ein junger Mann interessierte sich für die Auslagen im Schaufenster, ging aber weiter, als er uns sah.
    »Hier kenne ich mich aus, deshalb werde ich vorgehen, John.«
    »Bitte.« Ich ließ mir etwas mehr Zeit und schlenderte langsamer hinter Maren her.
    Dabei ließ ich meinen Blick durch das rechts liegende Schaufenster streifen. Auf den dunklen Ablagen lagen zahlreiche Amulette, Steine, Kreuze, ich sah auch Figuren, die einer Fantasy- oder Märchenwelt entsprungen zu sein schienen. Dazwischen hingen T-Shirts mit verschiedenen Aufdrucken und Texten, die alle gruselig wirkten und den Betrachter in Schrecken versetzen sollten.
    Ketten, Kreuze, Amulette, Totenköpfe - mal als Aschenbecher oder auch als Kerzen.
    Maren hatte die Tür mittlerweile aufgeschlossen. Sie hielt sie mir auch auf, als sie mir zunickte. »Bitte, John, tritt näher. Das ist mein Reich.«
    »Ja, ich sehe es.« Sehr langsam ging ich vor. Meine Gedanken hatten sich in den letzten Sekunden um den Spiegel gedreht, der allerdings war nicht im Schaufenster ausgestellt. Überhaupt war der gesamte Eingangsbereich vor dem eigentlichen Geschäft dekoriert worden. Man hatte hier wirklich eine sehr große Auswahl, und auch Freunde der Skelette kamen hier auf ihre Kosten. Der Knochenmann war einfach nicht zu übersehen, nachdem man den Laden betreten hatte.
    Ich ging zwei Schritte, stellte das Gepäck ab und blieb stehen, wobei ich schnüffelte.
    »Hast du was?«
    »Nein, nicht direkt. Ich wundere mich nur über den Geruch.«
    Maren lachte mich an. »Ja, er ist etwas anders. Es gibt da ein Gruftie-Parfüm. Dieser Gestank schwebt immer ein wenig in der Luft herum. Man gewöhnt sich daran, ich rieche ihn schon gar nicht mehr, und gefährlich ist er auch nicht.«
    »Okay, dann schaue ich mich mal um.«
    »Ich bitte darum.«
    Sie schloß die Tür hinter mir. Ich ging über den dunklen Teppichboden weiter nach vorn. Das Licht war mittlerweile eingeschaltet worden. Von der Decke her schickten die Strahlen ihren Schein in die Tiefe. Es sah aus, als hingen Schleier in der Luft, durch die Staubkörner schimmernd wehten.
    Es gab einen Zugang nach unten. Der Beginn der Treppe war angeleuchtet, doch um sie kümmerte ich mich nicht. Statt dessen warf ich einen Blick in die zahlreichen Vitrinen, in denen die Ware ausgestellt war. Das alles hinter Glas, denn billig waren die Kreuze, Amulette, Talismane und Steine nicht.
    Hier gab es die Andenken der verschiedensten Mythologien auf engstem Raum. Keltische, ägyptische, afrikanische. Masken und Totems lagen neben Fetischen aus der Karibik, und das Silber der verschiedenartigsten Kreuze schimmerte in mattem Glanz.
    Ich schaute mir alles an, und Maren ließ mich in Ruhe. Daß sie sich noch in meiner Nähe aufhielt, hörte ich nur an ihrem Atmen. Ich ging auf den Bereich der Theke zu, denn die Figuren an der gegenüberliegenden Seite aus dem Fantasybereich interessierten mich nicht besonders.
    Auch hinter der Theke, die mit einem Handlauf bestückt war, lagen die Gegenstände in den an der Wand hängenden Vitrinen unter Glas.
    Auf dem Teppich waren Marens Schritte kaum zu hören, als sie auf mich zukam. »Wenn du nach rechts schaust, siehst du den Spiegel.« Ihre Stimme zitterte ein wenig.
    »Danke.«
    Ich drehte mich langsam um - und war im ersten Moment etwas enttäuscht, denn ich hatte mit größeren Ausmaßen des Spiegels gerechnet.
    Er war recht klein, und er hing auch nicht allein, sondern war von anderen Gegenständen umgeben.
    Trotzdem fiel er mir auf. Es mochte an seinem goldenen Rahmen liegen, denn die anderen Dinge waren silbern oder einfach nur düstern. Da stach der Spiegel schon hervor. Auch er hing unter Glas und war der Mittelpunkt dieser Vitrine.
    »Das ist er also«, sagte Maren, wobei ihre Stimme etwas gepreßt klang.
    Es stimmte. Er sah tatsächlich aus wie ein zu klein geratenes Kirchenfenster. Nach oben hin lief er spitz zu. Nur konnte man nicht hindurchschauen, sondern sah sich selbst darin. Auch ich entdeckte mich, als ich näher an ihn herantrat und

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