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1071 - Die Urnen-Gang

1071 - Die Urnen-Gang

Titel: 1071 - Die Urnen-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sieht es böse aus.« Er warf Suko einen vorwurfsvollen Blick zu, doch der Inspektor schüttelte den Kopf.
    »Den Schuh ziehe ich mir nicht an, Doktor. Hätte ich nicht schneller reagiert, läge ich jetzt an seiner Stelle hier. Sie dürfen nicht vergessen, daß der Mann ein Killer ist.« Mehr sagte Suko nicht. Er verließ das Büro, um die Fachleute arbeiten zu lassen.
    ***
    Ich hatte mittlerweile erfahren, was Suko und Shao beim Autokauf passiert war, und war zunächst baff gewesen. Danach fing das große Kopfschütteln an, und anschließend überlegte ich, ob ich zu diesem Autohaus hinfahren sollte.
    Ein Anruf meines Freundes hielt mich davon ab. Suko erklärte mir, daß er am Nachmittag wieder im Büro eintreffen würde, wo wir dann alles besprechen konnten.
    »Und ich denke auch, daß es für uns Arbeit gibt«, hatte er noch hinzugefügt.
    Ob Sir James informiert war, wußte ich nicht. In seinem Büro hielt er sich jedenfalls nicht auf. Von Glenda hatte ich gehört, daß er auf einem Empfang sein sollte, und so waren wir zwei allein.
    Über Mittag gingen wir nicht weg. Wir teilten uns eine Pizza und tranken Kaffee dazu. Die dünne Torte war mit Salamischeiben und Peperonis belegt, schmeckte scharf und würde dafür sorgen, daß wir später Durst bekamen.
    Da der Sommer eine Pause eingelegt hatte, war Glenda auch entsprechend gekleidet. Sie trug einen löchrig gestrickten Pullover in Weiß und dazu eine schwarze Hose. Ihre Brille hatte sie neben die Tastatur des Computers gelegt. Sie blickte gedankenverloren in ihre Kaffeetasse und auch darüber hinweg. Ihr Blick war verhangen, während ich die Pizzaschachtel zusammendrückte und im Papierkorb verstaute. Danach goß ich mir den Rest des Kaffees ein.
    »Macht dich was nachdenklich?«
    »Ja.«
    »Aber nicht ich?«
    Der Scherz kam nicht gut an. Sie schielte nur zu mir hoch und schüttelte den Kopf.
    »Was ist es dann?«
    »Suko. Oder vielmehr das, was er erlebt hat. Ich meine nicht die Schießerei mit den beiden Killern unbedingt, sondern denke darüber nach, daß sie von Menschenasche nicht nur gesprochen, sondern alles praktiziert haben. Die hätten diesen Mann tatsächlich, ob nun tot oder lebendig, auf den Rost gelegt und verbrannt, wie sie sagten. Das ist doch Wahnsinn! Das ist verrückt! Was haben sie davon?«
    »Ich weiß es nicht, denke aber, daß Suko uns besser aufklären kann, wenn er hier erscheint.«
    Glenda blieb trotzdem beim Thema. »Gibt es denn eine Verwendung für Menschenasche?«
    »Na ja, für mich nicht. Wer von uns weiß schon, was in den Köpfen mancher Spinner vorgeht?«
    »Nur Spinner, John, oder steckt mehr dahinter?«
    »Ich nehme eher die zweite Möglichkeit an.«
    »Ebenfalls.« Mit leiser Stimme fuhr sie fort, nachdem sie die Tasse weggestellt hatte. »Da wird es sicherlich jemand geben, der den Killern die Asche abkauft. Und wenn es diesen Unbekannten gibt, was kann er dann damit vorhaben?«
    »Darauf werden uns hoffentlich die beiden eine vernünftige Antwort geben können.«
    »Falls sie überleben, John.«
    »Das versteht sich. Bei einem sah es nicht so schlimm aus, das gibt mir wieder Hoffnung. Wenn alles glattläuft, können wir heute abend möglicherweise mit ihm sprechen. In seinem Zustand sollte er den Mund aufmachen.«
    »Das denke ich auch.«
    Nicht nur Glenda hatte sich mit dem Problem beschäftigt, aus meinem Kopf wollte es ebenfalls nicht. Ich überlegte hin und her, was man mit der Asche eines Menschen alles anstellen konnte. Mir fiel beim besten Willen nichts ein, obwohl ich bisher verdammt viel erlebt hatte. Das aber ging einen Schritt, zu weit. Da kam ich mit der größten Phantasie nicht mehr hin.
    War es einfach nur ein Sammler, der mit Asche gefüllte Urnen in ein Zimmer stellte, sie anglotzte und sich daran erfreute? Perverse und Psychopathen liefen in dieser Welt genug herum. Allerdings sagte mir mein Gefühl, daß etwas anderes dahintersteckte und die Dinge sich in die Richtung entwickelten, die für uns interessant war. Dabei dachte ich mehr an die Magie, die von irgendeinem Dämon oder sogar dem Teufel gelenkt wurde.
    Ich wollte Glenda nicht länger an der Arbeit hindern und zog mich in das Doppelbüro zurück. Dieser trübe und kühle Sommertag wäre ideal für ein Schläfchen gewesen, nur wollte es mir nicht gelingen, innerlich ruhig zu bleiben. Um schlafen zu können, ging mir einfach zuviel durch den Kopf.
    Ich dachte an den neuen Fall und auch an den letzten, der mich nach Dortmund geführt hatte, wo es

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