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1071 - Die Urnen-Gang

1071 - Die Urnen-Gang

Titel: 1071 - Die Urnen-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kugel herausoperiert worden ist und er wieder zu sich gekommen ist. Er muß reden, John. Ich habe das Gefühl, daß einfach mehr dahintersteckt. Wir haben erst den Bodensatz aufgerührt. Ich kann mir gut vorstellen, daß wir noch große Augen bekommen.«
    »Was die Asche angeht.«
    »Ja.«
    »Wie ich dich kenne, hast du dir Gedanken gemacht?«
    »Klar, und ich will damit auch nicht hinter dem Berg halten. Die Asche ist nicht umsonst in die Urnen gepackt worden. Sie wird für etwas gebraucht.«
    »Weiter«, sagte ich, als Suko schwieg.
    »Sorry, da muß noch nachgehakt werden.«
    Ich beugte mich vor und stützte die Ellenbogen auf die Schreibtischplatte. »Wenn jemand etwas mit der Asche von Toten anfangen will, ist er für mich entweder nicht ganz dicht oder verfolgt bestimmte Pläne, die in eine dämonische und schwarzmagische Richtung laufen. Bei unserem Glück sollten wir eher an die letzte Möglichkeit glauben.«
    »Daran denke ich auch.«
    Ich schaute auf die Uhr. Es war bereits später Nachmittag. Suko und Shao waren ziemlich früh am Morgen zu diesem Händler gefahren, um sich den Wagen anzusehen. Dazu war es ja nicht gekommen, zumindest hatte Suko nichts darüber erzählt.
    Ich wollte es trotzdem wissen und fragte ihn danach.
    Plötzlich befand er sich in einer anderen Welt und verdrehte dabei seine Augen. »Du wirst es nicht glauben, aber der Wagen ist ein Traum. Er gefällt mir sagenhaft.«
    »Dann schlag doch zu.«
    »Weiß nicht. Zu teuer.«
    »Wieviel?«
    »Fast Zwanzigtausend.«
    Ich pfiff durch die Zähne. »Das ist eine Menge Holz. Dafür muß eine Frau verdammt lange stricken.«
    »Mir fehlen allerdings die Nadeln.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter. »Da hilft nur eines. Immer schön sparsam sein oder bei irgendwelchen Preisausschreiben mitmachen, bei denen du ein Auto gewinnen kannst.«
    »Das war einmal. Zur Not engagiere ich dich als Fahrer.«
    »Klar, mach ich gern. Vor allen Dingen dann, wenn es zum Supermarkt geht und wir dort einkaufen müssen. Das habe ich mir eigentlich schon immer gewünscht…«
    ***
    Der behandelnde Arzt im Krankenhaus war ein noch junger Mann, dessen blondbrauner Bart nicht so richtig wachsen wollte. Vielleicht hatte er ihn auch abgezupft, denn er ließ seine Finger hin und wieder durch die Strähnen gleiten. Aus nicht eben freundlichen Augen schaute er uns an. Er ließ uns spüren, daß wir nicht willkommen waren.
    »Sie verlangen viel, meine Herren.«
    »Das wissen wir«, sagte ich. »Doch nicht zuviel.«
    »Dem Patienten kann es nicht gutgehen nach dieser Operation.«
    »Aber er ist wach?« fragte Suko.
    »Natürlich.«
    »Schon länger? Ist er in der Lage, sich wieder auf die Umwelt zu konzentrieren, um Fragen beantworten zu können?«
    »Das kann man nie so genau sagen. Es hängt mit der Konstitution des Menschen zusammen.«
    »Aber er hat die Operation gut überstanden?«
    »Einigermaßen.«
    »Dann werden wir mit ihm reden!« sagte Suko. »Hier geht es nicht um Kleinigkeiten. Dieser Mann ist ein Killer. Seine Aussagen sind wichtig. Sie können dabei mithelfen, daß nicht noch mehr Menschen ihr Leben verlieren. Verstehen Sie das?«
    »Sie haben es deutlich genug gesagt.«
    »Eben. Und das nicht grundlos.«
    Die Hürde überstanden wir auch, denn der Arzt erklärte sich bereit, uns zu diesem Dabor Haku zu bringen. Er gab noch einmal seine Bedenken kund und drängte zudem darauf, die Besuchszeit zu begrenzen. Wir durften auf keinen Fall zu lange sprechen.
    Wir versprachen es ihm, und dann öffnete der Arzt die Tür des Krankenzimmers.
    Dabor Haku war kein reicher Mann, der sich ein privat bezahltes Einzelzimmer leisten konnte. Er mußte den Raum mit drei weiteren Patienten teilen. Keiner von ihnen hatte Besuch. Den vier Leuten ging es noch nicht besonders. Sie wollten in Ruhe gelassen werden, was wir durchaus verstanden und deshalb nur mit sehr vorsichtigen Schritten auf das Bett am Fenster zugingen, in dem Haku lag.
    Der Arzt hatte dorthin gedeutet. Er fuhr auch noch eine Sichtblende ein und schützte damit das Bett vor den Blicken der anderen Patienten. Er untersuchte den Mann kurz, nickte uns zu und zog sich zurück.
    Einen Stuhl gab es nicht, und so blieben wir stehen.
    Dabor Haku hatte uns gesehen. Er lag auf dem Rücken, war noch am. Tropf und an Schläuchen angeschlossen, schaute uns an, und auf Sukos Gesicht blieb sein Blick haften. Er hatte ihn erkannt.
    »Du, Chinamann?«
    »Klar, Dabor. Ist doch nett, daß ich zu dir gekommen bin, obwohl du mich hast

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