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1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

Titel: 1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weitermachen würde. Das mußte er auch, denn er mußte herausfinden, was mit seinem Geschöpf geschehen war.
    »Du kannst mich hören, Sinclair?«
    Es hatte keinen Sinn, den Tauben zu spielen, das hätte mir der Major nicht abgenommen. Deshalb gab ich es durch ein angedeutetes Nicken zu.
    Der Major zeigte sich zufrieden. »Sehr gut, machen wir weiter. Die beiden Schläge waren nur ein kleiner Vorgeschmack dessen, was noch folgt. Meine Soldaten tun alles, verstehst du? Alles.«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Um so besser. Dann wirst du mir sicherlich sagen können, was mit meiner kleinen Kathy geschehen ist. Sie ist mein Geschöpf. Sie gehört mir. Nun habe ich das Gefühl, daß sie mein Geschöpf war. Und das will mir gar nicht gefallen.«
    Ich hatte gewußt, daß ich mich an diesem Thema nicht vorbeidrücken konnte, aber eine Ausrede war mir nicht eingefallen. Erst recht keine glaubhafte. Deshalb wand ich mich, tat so, als wollte ich zu einer Antwort ansetzen, zuckte dann im Liegen mit den Schultern und flüsterte: »Das weiß ich nicht genau!«
    Blake sagte nichts. Er starrte mich nur an. Es zuckte auch kein Muskel in meinem Gesicht, aber seine Augen redeten eine besondere Sprache. Er schüttelte plötzlich den Kopf, ich rechnete mit einem Tritt, zudem waren seine beiden Soldaten schon nähergekommen, als Blake sich bückte und nach mir griff. Es ging so schnell, daß ich es nicht einmal schaffte, die Arme in die Höhe zu reißen. Er packte mich und wuchtete mich kurzerhand hoch. Die Kraft hatte ich Blake nicht zugetraut. Er ließ mich auch nicht auf dem Fleck stehen, sondern drehte mich in eine bestimmte Richtung, wuchtete mich zurück und ließ mich gleichzeitig los.
    Ich prallte gegen die Wand. Zuerst mit dem Rücken, dann mit dem Hinterkopf.
    Der Schmerz ließ sich ertragen. Ich verzog nur kurz mein Gesicht und bekam mit, wie Blake seinen beiden Helfern einen knappen Wink gab.
    Sie wußten sofort, was sie zu tun hatten. Zweimal schössen sie. Ich zuckte zusammen, erwartete die Einschläge der Kugeln, aber die Geschosse rahmten mich nur ein. Sie waren in die Wand geschlagen und hatten dort Löcher gerissen.
    Etwas Staub kitzelte meine Nase. Es hatte wirklich nicht viel gefehlt.
    »Beim nächstenmal schießen sie genauer. Dann stellen sie die Waffen auf Einzelfeuer um und suchen sich die Stellen an deinem Körper aus, in die sie die Geschosse jagen. Du wirst langsam sterben. Sehr langsam. Und du wirst dabei Schmerzen erleiden. Aber das Finale wirst du auf dem Rost erleben.«
    Ich war ziemlich blaß geworden und hatte auch große Mühe, gelassen zu bleiben. Blake starrte mich an. Sein Blick war kalt. Die Stimme klang emotionslos. »Ich gebe dir zum letztenmal die Chance. Was ist mit Kathy geschehen?«
    Nein, er log nicht, das las ich in seinen Augen. Dieser Mann wußte genau, was er tat. Er killte nicht aus einem Reflex hervor, er war jemand, der sich alles genau ausrechnete und seinen Plan auch bis zu letzten durchführte.
    Wenn ich der Folter entgehen wollte, mußte ich reden. Zumindest etwas zugeben, versuchen, Zeit zu gewinnen. Obwohl ich so recht nicht daran glaubte, hoffte ich noch auf Suko. Daß er entwischt war oder etwas unternommen hatte.
    Erraten hatte Blake meine Gedanken sicherlich nicht, obwohl er so reagierte, als wäre dies der Fall. Denn er griff unter seine schwarze Jacke und holte einen Gegenstand hervor, den ich bei Suko vermutet hatte. Es war die Dämonenpeitsche, mit der Blake allerdings nicht viel anfangen konnte. Die Riemen steckten im Griff, und der Major wußte auch nicht, was er damit anfangen sollte.
    »Kennst du dies?«
    Ich stimmte zu.
    Blake hatte die Augen verengt und schaute mich an. »Was, zum Teufel, ist das?«
    »Es gehört meinem Freund und Kollegen.«
    »Sinclair, das weiß ich selbst. Ich will von dir nur wissen, warum er so etwas mit sich herumschleppt.«
    »Es ist so etwas wie ein Totschläger. Ich kann es dir auch nicht genau sagen. Ich bin Europäer, mein Kollege ist Chinese. Es gibt da schon Unterschiede. Auch was die Waffen betrifft. Er hatte sie immer für sich behalten.«
    »Totschläger?«
    »Ja.«
    »Bißchen leicht dafür.«
    »Frag ihn.«
    »Das werde ich tun.« Blake steckte die Peitsche wieder weg. Sie war für ihn nicht so wichtig.
    Bei mir hatte seine Antwort die Hoffnung wieder ein wenig angefacht.
    Wenn er davon sprach, daß er mit Suko reden wollte, mußte ich davon ausgehen, daß es ihn noch gab. Man hatte ihn nicht getötet oder verbrannt. Leider ging Blake

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