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1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

Titel: 1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie in der Lage sind. Ich gebe zu, daß es noch ein kleiner Schritt bis hin zu Perfektion ist, aber der wird mir auch gelingen. Wichtig war, daß sie aus ihrer eigenen Asche neu geformt werden konnten, und das habe ich auch mit dir vor. Ich werde deine Asche nach dem Verbrennen sammeln und daraus wieder einen neuen Bullen schaffen. Na, wie gefällt dir das?«
    Das gefiel mir gar nicht, doch darauf ging ich nicht ein. Ich sagte nur: »Es gibt jemand, der läßt die Bäume nicht in den Himmel wachsen, Blake.«
    »Ach? Tatsächlich? Wer soll das denn sein? Kannst du mir seinen Namen nennen?« Sein Gesicht erhielt einen sehr hochmütigen Ausdruck.
    »Du meinst doch nicht etwa Gott?«
    »Doch - genau den!«
    Der Major lachte nicht, er schrie. Er amüsierte sich auf seine Art und Weise und schüttelte dabei den Kopf. »So etwas können nur dumme und unwissende Menschen sagen. Wer ist schon Gott? Für mich gibt es ihn nicht. Ich interessiere mich nur für den Teufel, und der interessiert sich auch für mich. Er und die Hölle, Sinclair. Beide sind ungemein wichtig. Das werden sie auch für dich sein. Wenn du unbedingt beten willst, dann bete in der Hölle!«
    Wieder lachte er und gebärdete sich tatsächlich wie der Nachfolger des Teufels.
    Ich hielt mich bewußt zurück und gab auf keinen Fall etwas von meinem Wissen preis.
    Die beiden Soldaten taten nichts. Sie warteten einfach nur ab, denn bisher hatte ich ihnen keine Gelegenheit zum Eingreifen gegeben. Auch Blake fing sich wieder. Sein Gesicht hatte sich gerötet. Er wischte Speichel von seinen Lippen, schaute mich an und schüttelte den Kopf.
    »Manchmal wundere ich mich über mich selbst, aber ich bin eben jemand, der andere nicht dumm sterben lassen will. Ich habe dir etwas von den Hintergründen erzählt, Sinclair. Das ist jetzt vorbei. Denk nur nicht, daß ich das Wichtige vergessen habe. Es geht um dich und um Kathy. Ich vermisse sie sehr. Bisher war sie das Optimalste, das ich erschaffen habe. Ich kann nicht akzeptieren, daß sie nicht mehr sein soll. Wo ist sie? Was hast du mit ihr getan?«
    Ich wußte, daß ich an einer Antwort nicht mehr vorbeikam, aber ich gab sie ihm häppchenweise oder hatte das zumindest vor. Meine Antwort würde ihn sicherlich überraschen. Er stand vor mir, sein Blick klebte an meinen Lippen. Blake wußte, daß ich etwas sagen sollte, er forderte es durch sein Gehabe heraus, und ich flüsterte ihm den einen Satz ins Gesicht: »Der Teufel ist Gott!«
    Blake zuckte zusammen. Er senkte für einen Moment den Kopf. Ein Knurren drang aus seinem geschlossenen Mund. Dabei schaute er zu seinen Soldaten hin, die allerdings auch keinen Kommentar abgaben, und so wandte er sich wieder an mich.
    »Kennst du den Satz? Die Veränderung, die durch mich auf dem Streifen entstanden ist?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    Er sah aus, als wollte er nach dem Grund fragen, überlegte es sich jedoch anders und flüsterte: »Wer so etwas kennt, der weiß verdammt gut Bescheid. Es gibt nicht viele Menschen. Eigentlich nur mich, denn ich habe diese Methode erfunden. Ich habe den Streifen vervollkommnet. Nur durch ihn bin ich zu diesen Leistungen gelangt. Aber jetzt höre ich ihn aus deinem Mund. Es kann nur bedeuten, daß du dich mit Kathy beschäftigt hast.«
    »Das ist richtig.«
    »Und weiter…«, hauchte er. Er hatte sich verändert. Blake stand jetzt wie auf dem Sprung, die Augen leicht verdreht, und er hörte auch meine Antwort.
    »Ich habe ihr den Streifen aus dem Mund genommen. Ich habe daran gezogen, und das ist es dann gewesen.«
    Der Major riß den Mund auf. Aber er schrie nicht. Er tobte auch nicht, ihm wich nur das Blut aus dem Gesicht.
    »Du hast ihr den Streifen aus dem Mund gezogen, Sinclair? Du hast es gewagt?«
    »Ja.«
    Blake schüttelte den Kopf. »Woher weißt du das? Woher konntest du das wissen, verflucht?«
    Diesmal schaffte ich sogar ein Lächeln, obwohl mir danach wirklich nicht zumute war. »Nicht nur du kennst dich in der Mystik der Welt aus, Blake. Es gibt auch andere.«
    »Dazu gehörst du?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Ein Bulle.«
    »Nenn es wie du willst, Blake.«
    »Verdammt, ich habe mich tatsächlich geirrt. Ich habe immer nur gedacht, daß ihr Bullen eure normalen Wege geht. Sie sind gerade, sie laufen wie auf Schienen. Für euch gibt es wieder ein rechts noch ein links, aber es gibt auch Ausnahmen. Ich habe auf deinem Ausweis gelesen, daß du zum Yard gehörst. Damit hatte ich noch nie zu tun, obwohl ich über

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