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1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

Titel: 1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erst wenn ich dir ein Zeichen gebe, kannst du kommen.«
    »Ja, verstanden.«
    Er lächelte ihr zu. Um ihr Mut zu machen, strich er noch einmal über ihre Wange. Wie brisant und lebensgefährlich ihre Situation war, hatte er ihr erst gar nicht gesagt. Die Chancen, hier lebend rauszukommen, standen Sukos Meinung nach ebenso schlecht wie die eines John Sinclair.
    Den Soldaten ließ er liegen, ohne ihm Handschellen angelegt zu haben.
    Suko trug ein Paar bei sich, aber er nahm an, daß er es noch besser gebrauchen konnte. Und vor dem Morgengrauen würde der Mann bestimmt nicht aufwachen. Bis dahin würde alles entschieden sein.
    Die Tür stand noch genau so offen, als wären die beiden eben erst eingetreten. Sonja tat es Suko nach und bewegte sich so leise wie möglich hinter ihm her. Auf der Schwelle blieb der Inspektor stehen. Er lauschte. Es war kein verdächtiges Geräusch zu hören, und so schob er sich mit schußbereiter MPi nach vorn und tauchte ein in einen düsteren Stallgang, an dessen Ende sich eine kleine Stein treppe abmalte. Auch hier sorgte eine gelbliche Lampe für mehr Schatten als Licht, und die hellen Flecken auf dem schmutzigen Boden sahen aus wie halb weggewischt.
    Die Luft war zumindest hier rein. Mit dem Kopf gab Suko dem Mädchen ein Zeichen. Er selbst ging nach rechts auf die Treppe zu, über einen mit Dreck beschmierten und verklebten Boden.
    »Ist die Luft rein?«
    »Bisher ja.«
    Er hörte Sonja leise lachen. »Wenn das nur so bleiben würde. Ich habe gebetet, Suko.«
    »Das ist gut.«
    »Glaubst du, daß es hilft?«
    »Ja, es ist nichts Schlechtes.«
    »Das hat meine Mutter auch immer gesagt«, erwiderte sie mit zittriger Stimme.
    Die wenigen Stufen schälten sich besser hervor, nachdem sie die Hälfte des Wegs hinter sich gelassen hatten. Vor der Treppe blieb Suko stehen, um sich die Tür anzuschauen. Sie paßte zu diesem ehemaligen Stall. War aus dicken Holzbohlen gefertigt und auch mit einem Schloß bestückt. Suko glaubte nicht daran, daß die Tür abgeschlossen war. Wer hier agierte, der kannte sich gut aus uns fühlte sich auch sicher.
    Er ging eine Stufe hoch, zog an der Klinke und war zufrieden, als er die Tür öffnen konnte. Sonja, die sich hinter ihm aufhielt, war neugierig geworden. »Was siehst du?«
    »Zunächst nichts.«
    »Ist es dunkel?«
    »Ja.«
    »Hast du eine Lampe?«
    »Sicher, Sonja, so etwas trage ich immer bei mir. Ich lasse sie noch ausgeschaltet.« Er nahm auch die restliche Stufe, dann schob er sich nach vorn.
    Ihm wurde sofort klar, daß er den Stall verlassen hatte und sich in einem anderen Bau befand. In einem besonderen, möglicherweise in einem großen fensterlosen und düsteren Zwischenstück, denn er spürte die Leere, die sich vor ihm befand.
    Da gab es niemand, der auf ihn gewartet hätte. Nur eben die dichte Finsternis, die ihm auch nicht normal vorkam, weil er den Eindruck hatte, daß in ihr etwas steckte.
    Was es genau war, wußte Suko nicht. Er war auch vorsichtig. Nur noch kein Licht. Erst mal weitergehen.
    »Kann ich kommen?«
    »Ja.«
    Suko schuf Platz. Hinter sich hörte er die Schritte des jungen Mädchens.
    Sonja stöhnte leise und zitterte auch, denn in diesem Raum herrschte eine seltsame Kälte. Als hätte sich der Tod hier ausgebreitet und alles übernommen.
    Suko ging noch einen Schritt weiter. Er wollte es riskieren und das Licht leuchten lassen, als ein bestimmter Geruch in seine Nase wehte. Lange darüber zu rätseln brauchte Suko nicht. Er wußte, daß es nach Verbranntem roch, nach alter und kalter Asche, und ihm war klar, daß sie sich in der Nähe des hauseigenen Krematoriums befanden…
    ***
    Ich lag auf dem Boden. Niedergestreckt durch zwei kurze, harte Schläge.
    Blake hatte sie selbst geführt.
    Ich hatte die Beine angezogen. Inmeinem Kopf dröhnte es. Die Wirkung der Treffer und auch der Aufprall auf dem harten Boden hatten dafür gesorgt.
    Nur allmählich wich die Taubheit in meinen Ohren und auch die Benommenheit.
    Ich konnte wieder hören und vernahm die hart aufgesetzten Schritte, die mich umkreisten.
    Es war der Major, der ging und dabei seinen Spaß hatte. »Ein Bulle im Staub vor meinen Füßen. Ein Feind, der sich wie eine Schlange windet. Das habe ich mir immer gewünscht, obwohl ich die Schlange mag, denn sie symbolisiert das, für das auch ich stehe.« Er unterbrach seinen Gang dicht vor meinen Füßen, damit ich ihn sehen konnte. Ein Gesicht, das kalten Triumph zeigt und mir sagte, daß dieser Mann nicht aufgeben und

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