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1075 - Horror auf Mallorca

1075 - Horror auf Mallorca

Titel: 1075 - Horror auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schrei gehört, war aber nicht in der Lage gewesen, darauf zu achten. Es gab andere Dinge, die wichtiger waren und die ich persönlich auch nicht mehr beeinflussen konnte.
    Etwas war explodiert!
    Zwei Kreuze standen zur Verfügung. Ich wußte nicht, welches so plötzlich in diesem Kranz aus Licht aufgeflammt war. Sicherlich war es mein Kreuz, denn an der linken Hand spürte ich den scharfen Schmerz und dann auch ein Zerren.
    Jemand wollte mir die Finger öffnen, und ich schaffte es nicht mehr, die Faust geschlossen zu lassen. Kälte und Hitze folterten meine Hand, dann bekam ich noch den heftigen Ruck mit, und einen Moment später war das Templerkreuz verschwunden.
    Ich hatte den Kopf nach links gedreht, weil ich trotz der Helligkeit noch etwas sehen wollte.
    Ob ich mir das Fauchen eingebildet hatte, wußte ich nicht. Jedenfalls war es zu hören, und es fegte wie der mächtige Atemstoß eines Monsters durch den Raum.
    Jenseits des Lichts baute sich zugleich etwas auf. Eine gewaltige Gestalt, die vom Boden bis an die Decke reichte. In ihrer schattenhaften Hand hielt sie das Templerkreuz wie eine Beute hoch. Sie streckte mir die Hand sogar entgegen, und ich sah wieder den Frost auf dem Kreuz als eine hellgraue geronnene Schicht.
    Lebte der Corpus? Zuckte er? Wand er sich? Lief er am Balken des Kreuzes in die Höhe wie ein Wurm? Das alles konnte innerhalb dieser schattenhaften Szene täuschen, aber etwas war keine Täuschung.
    Baphomet!
    Sein Gesicht, sein aufgedunsener, mächtiger Körper. Seine breite Stirn, aus der die beiden Hörner hervorwuchsen. Seine widerlichen und kalten Karfunkelaugen, das alles gehörte zu dieser verdammten Gestalt wie das Salz in die Suppe.
    Er hatte die Freiheit, sich mir zu zeigen, obwohl ich mein Kreuz offen hielt. Aber nur so konnte er mir zeigen, wie wenig Respekt er vor mir hatte. Ich war der Träger des alten Kreuzes, ich war auch zugleich der Sohn des Lichts, er aber, der auf der Gegenseite stand und durch das Kreuz verloren hatte, war nun in der Lage, so etwas zu besitzen, das ihn zudem nicht vernichtete.
    Es war sein Sieg!
    Er zeigte es mir auch. Selten hatte ich bei einem Wesen einen derartigen Triumph erlebt.
    Dieses Gefühl malte sich auf seiner ovalen Fratze ab. Es war nicht zu beschreiben, es war einfach da, und sein Gesicht schien von der Dunkelheit erhellt zu werden.
    Er sagte nichts. Er hielt mir nur das Kreuz entgegen. Auch ich trug das meine, aber ich kam mir im Gegensatz zu Baphomets Gestalt recht klein vor.
    Er sagte nichts. Er hielt seinen Mund geschlossen. Den Triumph tat er mir nur durch seine Auge kund.
    Es war seit der gewaltigen Reaktion Zeit verstrichen. Mir kam es eher vor, als wäre sie stehengeblieben. Aufgrund meiner Überraschung hatte ich es versäumt, das Kreuz zu aktivieren, ein Fehler, und ich war auch versucht, es nachzuholen, was ich mir schenken konnte, denn Baphomet blieb nicht mehr.
    Plötzlich wirbelte seine Gestalt durcheinander. Sie fing an zu kreisen. Sie drehte sich um die eigene Achse und wurde schneller, immer schneller.
    Ein Sog entstand, der nicht mich fortriß, sondern die Projektion des Baphomet und mit ihr das Kreuz.
    Auf einmal war die Kirche leer.
    Das heißt, es gab noch Jane und mich, aber das Templerkreuz war uns entrissen worden…
    ***
    Zunächst blieb ich auf der Stelle stehen und dachte erst mal an gar nichts. Ich starrte zu Boden, ich war leer und schaute dabei auch an meiner rechten Hand vorbei, in der ich noch immer das Kreuz hielt. Meine Gedanken drehten sich nur um einen Punkt. Ich fragte mich, ob ich eine Niederlage erlitten hatte. Und nicht nur ich, denn mit mir zusammen auch das Kreuz.
    Es hatte das Stiftskreuz der Templer nicht stoppen und auch nicht zerstören können. Sollte es denn der Fall sein, daß beide Kreuze gleich stark waren?
    Ich konnte weder bejahen noch verneinen. Es war nur ungemein wichtig, daß mein Talisman keinen Schaden erlitten hatte.
    Nein, das Kreuz strahlte keine Wärme mehr ab. Es war wieder normal geworden. Das Grauen hatte diese kleine Kapelle verlassen und als Erbe nur die Leiche…
    »John…?«
    Jane hatte meinen Namen gerufen und meine Gedanken unterbrochen. Um sie zu sehen, mußte ich mich drehen. Sie hatte sich zu Boden geworfen und ihr Gesicht geschützt. Jetzt war sie dabei, wieder aufzustehen. Sie tat es vorsichtig und drehte auch während der Bewegung noch ihren Kopf, um zu sehen, ob irgendwelche Gefahren in ihrer Nähe drohten.
    »Keine Sorge, Jane«, beruhigte ich sie.
    »Er ist

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