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1075 - Horror auf Mallorca

1075 - Horror auf Mallorca

Titel: 1075 - Horror auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte er klargemacht, wie klein doch der Mensch war und wie mächtig er sich dagegen ausnahm.
    Aber die größte Enttäuschung für Godwin war das Templerkreuz, das sich nun endgültig im Besitz dieses Dämons befand. Es klebte in seiner Hand, es war durch ihn gezeichnet und beeinflußt worden, denn er hatte es auf seine Seite gezogen.
    Und er hatte es verändert. Sehr deutlich erkannte Godwin, daß sich auf seiner vorderen Fläche etwas bewegte. Es huschte auf und nieder. Das war niemals der starre Corpus. Und wenn, dann mußte er sich in etwas anderes verwandelt haben.
    Die lebenden Skelette taten nichts. Sie standen in Reih und Glied wie Soldaten, die auf Befehle warteten. Damit hielt sich Baphomet zurück. Er sprach, doch seine Worte galten dem noch immer fassungslosen Templer.
    Godwin hörte seine Stimme. Nur war er nicht in der Lage, sich auf die Worte zu konzentrieren, denn es ging ihm zunächst um den Klang. Die Stimme war da, das stand fest. Er konnte nur nicht herausfinden, wo sie aufgeklungen war. Entweder in seiner Nähe oder weiter entfernt. Es war ihm auch nicht möglich zu hören, aus welcher Richtung sie seine Ohren erreichte. Sie war einfach überall, wie aus einer gewaltigen Stereoanlage dringend.
    »So sieht der Sieger aus. Der Sieger über ein Kreuz. Aber das ist erst der Anfang, der erste Schritt. Ich habe mir vorgenommen, alle zu besiegen, und ich habe hier mit dem Stiftskreuz angefangen. Es ist wichtig für mich, und es ist für mich der Toröffner für die anderen. Ich werde dafür sorgen, daß die Templer, denen du angehörst, wieder zurückgeschlagen werden. Es soll keine alten mehr geben. Ich will, daß nur noch die Diener des Baphomet existieren. Das allein zählt für mich. Alles andere ist unwichtig.«
    Godwin de Salier schüttelte den Kopf. »Wie war es nur möglich, daß du es geschafft hast?« flüsterte er. »Es ist ein großes, ein mächtiges Kreuz. Es ist einfach so wunderbar, und es darf nicht in fremde Hände gelangen…«
    »Es war schon immer groß und mächtig, auch damals«, erklärte der Dämon. »Es ist mit auf die Kreuzzüge genommen worden. Die Templer haben Schutz gesucht. Ich weiß nicht, ob es dem Kreuz tatsächlich gelungen ist, sie damals zu schützen, aber es gibt Dinge, die nicht schriftlich überliefert sind. Die Menschen heute wissen, daß sie ein sehr wertvolles Templerkreuz gefunden haben. Aber sie wissen weniger, was tatsächlich dahintersteckt. Dieses Kreuz, das auf der Insel Mallorca seine Heimat gefunden hat, wurde damals, als man auch hier die Templer jagte, umgedreht. Einige suchten jetzt einen anderen Schutz, denn die offizielle Kirche stand nicht mehr auf ihrer Seite. Die Soldaten der Inquisition kannten keine Gnade. Sie brachten jeden Templer um, den sie einfangen konnten. Erst die Folter, dann der Tod. Nicht allen gelang es, von der Insel zu fliehen. Nur wenige schafften es. Einige Schiffe fuhren in Richtung Norden. Sie landeten an der schottischen und englischen Küste, doch die meisten blieben hier in ihren Verstecken. Sie glaubten, daß die Zeit der Verfolgung schnell vorbei sein würde, aber sie irrten sich. Die Jagd dauerte an - über Jahre hinweg. Man wollte nicht nur die Menschen umbringen, man wollte sich auch ihre Schätze holen. Das Gold, das Geschmeide, all die wertvollen Dinge, die Templer im Lauf der Zeit gesammelt hatten. Es stimmt, es sind Schätze versteckt worden, aber die Plätze sind sehr geheim. Menschen werden sie nicht finden. Das Kreuz gehört nicht dazu. Es sollte versteckt werden, doch einer, der viel zu sagen hatte, war dagegen. Er setzte sich durch. Er vertraute dem Kreuz, er hoffte auf seine Hilfe. Doch auch er mußte einsehen, daß seine ehemaligen Freunde mittlerweile zu Todfeinden geworden waren, die kein Pardon mehr kannten. Und als ihm das klar geworden war, da wandte auch er sich der Macht zu, die er früher einmal bekämpft hatte. Ich wurde zu seinem Gott. Er weihte mir das Kreuz, das ich gern annahm. Aber ich wollte nicht, daß es versteckt wurde. Es sollte frei sein. Es sollte gefunden werden. Es sollte in die Hand der Menschen gelangen, und das habe ich geschafft…«
    Godwin de Salier hatte viel gehört, das er verdauen mußte. Nun schüttelte er den Kopf, als wollte er all die Worte von sich weisen, die man ihm gesagt hatte. Aber er antwortete mit einer Frage. »Dann war dieses Kreuz all die Jahrhunderte nur dir geweiht?«
    »Ja, so ist es!« bestätigte Baphomet.
    Godwin schnappte nach Luft. »Warum… warum…

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