1078 - Im Bett mit einem Monster
immer du damit sagen willst, es paßt zu ihrem Plan.«
»Wie gefährlich muß das Voodoo-Weib sein? Und was hat es Assunga getan? Warum hat sie sich so intensiv darum gekümmert?« Suko schüttelte den Kopf. »Irgendwie bekomme ich das nicht auf die Reihe, wenn ich ehrlich sein soll. Dahinter muß einfach mehr stecken.«
»Du sagst es.«
»Mallmann?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Wenn ja, wie und warum? Gesehen haben wir ihn noch nicht.«
»Vielleicht weiß er es!« Suko deutete mit der rechten Schuhspitze auf Mr. Jobb, dem es allmählich besser ging, und der auch versuchte, sich aus seiner liegenden Position heraus aufzustemmen. Es war nicht einfach für ihn. Assunga hatte hart zugeschlagen. Auf seiner Stirn wuchs ein Horn.
Aber er setzte sich hin, schaukelte dabei und bewegte sein Gesicht, als bestünde die Haut aus Gummi. Er hatte uns noch nicht gesehen, weil er zu sehr mit sich und seinem Zustand beschäftigt war.
Erst als wir nahe an ihn herantraten, hob er seinen Kopf leicht an, stöhnte und schaute in die Höhe.
Wir sprachen ihn noch nicht an und wollten erst seine Reaktion mitbekommen. Zunächst spiegelte sein Gesicht Ungläubigkeit wider. Wahrscheinlich konnte er nicht fassen, daß wir gegen seine beiden besten Kämpfer gewonnen hatten.
»Wir sind es wirklich«, sagte Suko.
Mr. Jobb stöhnte. »Nein, das ist ein Traum, ein Trugbild. Es waren die besten…«
»Ist deine Beule auch ein Trugbild?«
Der Killer schaute Suko zuerst an, bevor er mit seiner rechten Hand in Richtung Stirn fuhr. Als er die Beule ertastete, schloß er für einen Moment die Augen. »Verflucht, wer ist das gewesen?«
»Eine Frau, aber eine besondere. Sie steht auf unserer Seite, und sie hat uns sogar die Waffen indirekt zurückgegeben.« Suko zeigte seine Beretta, was Mr. Jobb gar nicht kümmerte, denn er war zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Er blieb sitzen, drehte sich und konnte so in die Arena schauen.
Er sah, daß sie leer war.
»Suchst du deine Freunde?«
»Ja, verdammt!«
»Sie sind weg«, sagte ich. »Und wie es aussieht, werden sie auch nicht mehr zurückkehren. Nie mehr. Verstanden?«
Etwas zischte aus seinem Mund. Ob es eine normale Bemerkung oder ein Fluch war, hatten wir nicht verstanden. Aber Mr. Jobb war von der Rolle, und diese Chance mußte wir nutzen.
Ich sprach weiter. »Du hast keine Chance mehr, Mr. Jobb. Du hast alles verspielt. Zu hoch gesetzt, und es gibt eigentlich nur eine Chance für dich, wenn du nicht in einen Kreislauf hineingeraten willst, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt.«
»Welche?«
»Eine Zusammenarbeit mit uns.«
Ich hatte noch mehr sagen wollen, doch sein Lachen stoppte mich. Es hörte sich an, als hätte ich ihm einen schlimmen Vorschlag gemacht, der auf keinen Fall zu akzeptieren war.
Sein Lachen brach ab. »Ich?« keuchte er. »Ich soll mit den Bullen zusammenarbeiten?«
»Es wäre günstig. Wir können dir zwar keine Straffreiheit versprechen, wohl auch keine Straferleichterung, aber wir können dafür sorgen, daß du auf dieser Welt bleibst. Und das ist in diesem Fall sehr viel, Mr. Jobb.«
Der Mann mit der Glatze hatte zugehört. Er hatte auch verstanden, aber mit dem Begreifen tat er sich schwer. »Wieso… wieso eine andere Welt? Es gibt nur diese.«
»Irrtum!«
»Was soll der Unsinn, verflucht?«
Suko beugte sich zu ihm herab. »Jetzt hör mir mal zu, Mr. Jobb. Es gibt in dieser Welt Dinge, die über deinen Verstand hinausgehen. Das ist auch kein Fehler, denn die meisten Menschen begreifen es nicht. Aber du solltest es schon. Du bist doch jemand, der sich etwas auskennt. Du bist der Lakai einer gewissen Coco. Du hast ihr die Toten verschafft, und du weißt genau, was sie mit ihnen vorhatte. Oder irre ich mich da?«
»Ich sage nichts.«
»Doch, du wirst reden. Es ist in deinem eigenen Interesse. Wenn es schon Wesen wie diese Coco gibt, dann kannst du davon ausgehen, daß auch noch andere existieren. Vampire, zum Beispiel. Ein Vampir hat dich niedergeschlagen, und du hast Glück gehabt, daß er dein Blut nicht wollte, weil es nicht in seine Pläne paßte. Wenn es schon jemand gibt wie…«
»Hör auf!« brüllte er mich an und versuchte, auf die Beine zu kommen. Es gelang ihm mit einigen Schwierigkeiten. Als er schließlich stand, mußte er sich an der Säule abstützen. Mal schaute er Suko an, mal mich, aber wir schwiegen.
Bis ich die Frage stellte: »Wo finden wir das Voodoo-Weib?«
»Nicht hier!«
»Das wissen wir. Sag uns nur, wo sich die
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