1078 - Im Bett mit einem Monster
wußte nicht, was mit Coco geschehen war, und konnte auch nicht begreifen, daß sie etwas Schreckliches mit ihm vorhatte.
Sie riß den Mund auf.
Weit, sehr weit, so daß der Mann einen Blick in ihren Rachen hineinwerfen konnte. Dort hatte sich der Schweiß festgesetzt. Er bewegte sich darin und schien dort zu kochen.
Miller erlebte zum erstenmal in seinem Leben, was es heißt, Angst zu haben. Zudem noch Todesangst, denn jetzt war ihm klar, daß er mit einem Monster im Bett lag.
Miller versuchte alles. Er wollte sich zurückdrücken und setzte sich so stark ein, daß ihm die Adern hervortraten. Seine Augen waren weit aufgerissen, und so konnte er sehen, wie sich die Zähne im Mund der Frau verändert hatten. Überhaupt hatte sich das gesamte Gesicht in die Breite verzogen.
Es wirkte wie ein Zerrbild. Nur entfernt hatte es noch etwas mit dem vorherigen Aussehen zu tun.
Zähne, die beißen, reißen und töten konnten!
Und das tat Coco auch…
***
Wir hatten die Treppe hinter uns gelassen, und es war wirklich eine Qual gewesen.
Suko grinste mich an, ich schaute zu ihm und fragte: »Sehen so zwei Geisterjäger aus?«
»Im Prinzip nicht, aber dieser Mr. President war ein verflucht harter Brocken. Ich habe ihn oft zu Boden gehabt, aber er stand immer wieder auf.«
»Hat er keine Schwäche gezeigt?«
»Doch, er wurde nach einer gewissen Zeit langsamer. Das war auch alles.«
»Und wie ging es dir?«
»Ein wenig besser. Er hat sich schon über meine Schnelligkeit gewundert. Es ist eben gut, wenn man ständig trainiert. Kann auch sein, daß ich zu fair gekämpft habe, aber das spielt jetzt keine Rolle mehr.«
Wir blieben am Rand des Beckens stehen und blickten nach unten. Das Gitter war da, die Tür hatten wir nicht wieder geschlossen, und es befanden sich noch drei Personen in der Arena.
Assunga und die beiden Killer, die für sie ein Festmenü gewesen waren. Nachschub für die Vampirwelt, in der sie existierte, zusammen mit Mallmann.
Das Licht störte sie nicht. Es zeigte sie Szene konturenscharf. Assunga hatte die beiden noch reglosen Vampire zusammengelegt. Wie Leichen lagen sie nebeneinander.
Dann griff sie zu. Zerrte sie hoch. Dabei klappte der Mantel auf. Wir sahen das Schimmern der gelben Haut im grellen Licht des Scheinwerfers. Um uns kümmerte sich die Vampirhexe nicht. Sie ging ihren eigenen Weg und setzte die Zauberkraft des Mantels ein. Blitzschnell schlug sie die beiden Seiten zusammen, so daß die beiden Körper darunter verschwanden.
Dann verschwand sie selbst!
Das Fauchen kannten wir. Ob die Luft noch kurz nachflimmerte, war im grellen Licht nicht zu sehen, jedenfalls war die Kampfstätte eine Sekunde später leer.
»Das war sie«, sagte Suko und ballte seine Hände dabei zu Fäusten.
»Aber nicht für immer.«
»Ist klar.«
»Ich denke schon, daß sie uns bei diesem Fall auch weiterhin begleiten wird.«
Der Inspektor zuckte die Achseln. »Soll sie, John, soll sie ruhig. Ich will endlich an dieses verdammte Voodoo-Weib heran, das ich bisher nur aus deinen Beschreibungen kenne. Manchmal denke ich, daß es dieses Wesen gar nicht gibt.«
»Leider ist es anders.«
Wir mußten uns um Mr. Jobb kümmern. Assunga hatte sich bei ihm beherrscht und sein Blut nicht getrunken. Sie wollte uns keine Steine in den Weg legen, aber ich bezweifelte, daß dieser Killer so einfach reden würde.
Zunächst mußten wir ihn finden. Während des Kampfes hatte er an einer bestimmten Stelle an der breiten Seite des Beckens gestanden und zugeschaut. Deshalb gingen wir davon aus, daß ihn Assunga auch dort erwischt hatte.
Das grelle Licht wies uns den Weg. Es drang nicht nur hinein in die Arena, sondern verteilte sich auch zu den Seiten hin weg, so daß wir den liegenden Körper sehr bald erkennen konnten.
Er lag dort wie ein Toter oder ein Untoter. Aber Assunga hatte uns versprochen, daß sie ihn nur außer Gefecht gesetzt hatte. Darauf setzten wir.
Es stimmte. Er lebte noch. Er war auch kein Vampir geworden. Er lag da, stöhnte leise, als hätte er diesen Zeitpunkt genau abgewartet, um zu erwachen.
»Die Waffen, John!« erinnerte mich Suko.
Mr. Jobb hatte sie nicht mehr. Sie lagen auch nicht weit entfernt. Assunga hatte ihm die Berettas abgenommen und sie vor eine Säule gelegt. Zu übersehen waren sie nicht.
Suko konnte sich besser bücken als ich, nahm sie hoch und gab mir meine. »Ist doch nett von ihr, daß sie die Pistolen nicht mit in ihre Welt genommen hat - oder?«
Ich hob die Schultern. »Was
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