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1079 - Dämonen-Domina

1079 - Dämonen-Domina

Titel: 1079 - Dämonen-Domina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mußte. Schlicht gesagt hieß das nur, daß er sie verhaften mußte.
    Mishiko amüsierte sich, als sie in Sukos Gesicht schaute. Darin schienen sich seine Gedanken deutlich abzumalen. »Du hast gegen mich keine Chance, aber ich finde deinen Besuch trotzdem interessant. Wir sollten den Rest der Nacht ausnutzen.«
    »Aha. Und wie?«
    »Indem du zunächst einmal vergißt, weshalb du hergekommen bist. Ich weiß, daß du mich mitnehmen mußt, doch das wird dir nicht gelingen, Suko. Wir wollten dieses lauernde Spiel noch fortführen. Nur wir beide, und dann, wenn der Morgen graut, zu einer Entscheidung kommen. Bist du dafür oder…« Sie ließ die nächsten Worte unausgesprochen und wartete Sukos Antwort ab.
    Er schaute ihr ins Gesicht. Er sah auch die dunklen Augen, die so dunkel nicht mehr waren, denn tief in den Schächten der Pupillen schienen sich kleine, rote Feuerpunkte aufzuhalten. Sie zeigten an, welche Kraft tatsächlich in ihr steckte.
    Suko gab sich lässig. »Ja, ich bin einverstanden. Spielen wir weiter.«
    »Sehr gut.« Sie klatschte in die Hände. »Ich wußte doch, daß ich mich auf dich verlassen kann. Du bist anders als die normalen Menschen. Allein schon von deinem Wissen her. Es macht mir einfach Spaß, dich in gewisse Dinge einzuweihen, denn nicht jeder Mensch erhält die Chance, in einen indirekten Kontakt zu den Göttern zu treten. Da bist du schon herausgehoben.«
    »Was hast du dir ausgedacht?«
    »Komm mit.«
    »Wohin?«
    »Das Haus ist nicht breit, aber lang. Es gibt hier noch mehr Zimmer.« Mishiko drehte sich um und ging vor. Sie lenkte ihre Schritte auf eine Tür zu.
    Den Sarg ließ sie offen. Als Suko ihn passierte, warf er noch einen Blick auf das Gesicht der Leiche.
    In dieser scheußlichen, aus Haut, Knochen und Fleisch bestehenden Fratze schien sich ein gewisser Triumph abzuzeichnen, als hätte diese Person noch in den Sekunden des Sterbens gewußt, daß es weitergehen würde.
    Mishiko blieb vor der Tür stehen. Sie war geschlossen. Deshalb bewegte die Domina die Hand nach unten, um sie auf die Klinke zu legen. Es war eine normale Geste, und Suko erkannte auch nichts Gefährliches darin, aber Mishiko hatte etwas anderes vor.
    Blitzschnell wirbelte sie herum.
    Suko war bestimmt nicht der langsamste Mensch. In diesem Fall allerdings reagierte er zu spät. Er ging nicht zurück, er bekam seine Hände nicht richtig hoch, da griff die Frau bereits zu.
    Suko spürte, wie die Handflächen gegen seine Wangen klatschten, als sollten sie dort festkleben.
    Der Kopf kam ihm vor wie in einer Klammer steckend.
    Er hätte noch reagieren können, aber das Erbe des Götzen war stärker. Zwei heiße Strahlen rasten von den Wangen her durch seinen Kopf, als sollte alles in ihm verbrannt werden. Zugleich sah er, daß sich die Unterarme der teuflischen Domina auch röteten, damit das innere Feuer auch außen sichtbar wurde.
    Die Hitze war schlimm. Sie hatte seinen gesamten Kopf erfaßt, und Suko riß den Mund auf. Er wollte Luft holen, er wollte schreien. Beides gelang ihm nicht. Es war ihm nicht mehr möglich, normal einzuatmen. Statt dessen stieß er die Luft aus, und selbst sein Atem war zu einem heißen Hauch geworden.
    Mishiko stand dicht vor ihm. Ihr Lachen allerdings klang so weit entfernt. Ebenso ihre Stimme.
    »Das Spiel, Suko, das Spiel. Es hat schon längst begonnen. Nur hast du es nicht bemerkt. Ich habe dich abgelenkt. Ich weiß, wie gefährlich du bist. Ich weiß es…«
    Wieder lachte sie, und die Hitze raste abermals durch Sukos Kopf. Er konnte nicht mehr denken.
    Alles hatte sich in einen irrsinnigen Glutball verwandelt, der plötzlich zerplatzte und ihm danach die Finsternis schickte.
    Mishiko hatte genau diesen Zeitpunkt abgewartet. Sie ließ ihn los und sah ihn fallen. Mit einer Hand fing sie ihn auf, schaute in das Gesicht, das so rot wie angebrannt aussah, und schüttelte den Kopf.
    »Du hast dir zuviel auf einmal vorgenommen, mein Freund. Aber in diesem Spiel bestimme ich die Regeln…«
    ***
    Ich kannte Shao ja schon lange, aber ich hatte sie selten so besorgt erlebt wie in dieser Nacht. Während ich saß und ein Glas Mineralwasser trank, ging sie im Raum auf und ab, redete, schüttelte den Kopf, erzählte mir die gesamte Geschichte immer und immer wieder, ohne allerdings eine Lösung zu finden.
    »Es bleibt dabei, John. Suko ist verschwunden, und ich weiß nicht, wo ich ihn suchen soll. Er hat mir nichts gesagt, und er muß einen Kontakt gehabt haben.«
    »Soll ich fragen, zu

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