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1079 - Dämonen-Domina

1079 - Dämonen-Domina

Titel: 1079 - Dämonen-Domina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde.
    Besonders der Hals wurde in Mitleidenschaft gezogen. Da spürte er die Schmerzen, das scharfe Brennen, und beides entstand, als die Haut aufgerissen wurde.
    Er dachte daran, wie oft er schon mit seiner Dämonenpeitsche zugeschlagen hatte. Nur war er kein Dämon. Er verging nicht. Er litt nur unter dem Brennen am Hals.
    »Der nächste Schlag trifft dein Gesicht!«
    »Ich weiß!«
    Mishiko stand gebückt vor ihm. So wie sie jetzt aussah und ihr Gesicht verzog, da erinnerte sie an eine echte Domina, die vom Haß übermannt worden war. Da brauchte sie sich nicht einmal zu verstellen. Sie fühlte sich reingelegt und hintergangen.
    »Wie hast du sie zerstört?«
    »Sie schmolz.«
    »Das weiß ich.« Wieder bewegte Mishiko ihre Peitsche, ohne Suko allerdings zu treffen. »Wie genau? Das will ich wissen, verflucht noch mal! Wie hast du es geschafft?«
    »Es waren die anderen Götter, die mir halfen.« Im letzten Augenblick war Suko diese Ausrede eingefallen, und er hoffte, daß er damit richtig lag und Zeit gewinnen konnte.
    Mishiko wunderte sich auch und ging sogar zurück. Sie richtete sich wieder auf. Breitbeinig blieb sie stehen, den Blick ihrer kalten Augen auf den sitzenden Suko gerichtet. »Du hast von anderen Göttern gesprochen?« fragte sie flüsternd. »Welche Beziehung hast du zu ihnen? Was ist mit ihnen? Wer sind sie?«
    »Du wirst sie nicht kennen.«
    »Ich will Namen hören.«
    Suko ließ sich Zeit, gab allerdings eine Antwort, die Mishiko nicht provozierte. »Es gibt Götter, die nicht unbedingt auf der Seite des Kagu-Zuchi stehen. Es sind die, die Menschen lieber beschützen, als sie zu vernichten…«
    »Ich will den Namen, verdammt!«
    »Amaterasu!«
    Suko hatte leise gesprochen, aber laut genug, damit die Frau den Namen verstehen konnte. Sie war überrascht. Erstaunen zeichnete für einen kurzen Augenblick ihr Gesicht. Dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, sie ist gefangen in der Dunkelwelt. Ich weiß es. Sie kann dir nicht zur Seite gestanden haben.«
    »Doch, das hat sie.«
    »Wie ist das möglich?«
    »Wenn du mich kennst, dann müßtest du auch wissen, daß ich nicht alleine wohne.«
    »Ja, das stimmt. Ich habe es mittlerweile herausgefunden. Du lebst mit der Chinesin Shao zusammen.«
    »Sie ist dir ähnlich.«
    Das konnte Mishiko nicht akzeptieren. »Nein, du lügst. Du versuchst, deine verdammte Haut zu retten. Sie kann mir nicht ähnlich sein, weil ich einmalig bin.«
    »Jeder Mensch ist ein einmaliges Geschöpf«, erklärte Suko. »Aber auch Shao hat Kontakt zu den Göttern. Sogar noch stärker als du. Sie ist die letzte Person in der langen Ahnenkette der Göttin Amaterasu. So etwas wie eine Erbin. Sie verteidigt den Namen der Sonnengöttin, und sie wartet darauf, daß sie irgendwann aus ihrer Gefangenschaft hervorkommt, um die Macht zu übernehmen. Dann wird die Zeit der finsteren Götter vorbei sein, dann werden sie vernichtet und zu einem Opfer der Jigoku werden.« Suko hatte die Domina nicht aus den Augen gelassen und stellte fest, daß sie sehr überrascht war. Sie glaubte ihm anscheinend. Suko war vor allen Dingen froh, sie von der Dämonenpeitsche abgelenkt zu haben, denn diese Waffe sollte sie auf keinen Fall in die Hände bekommen.
    »Amaterasu.« Mit Flüsterstimme buchstabierte Mishiko diesen Namen und wiederholte ihn auch noch.
    »Die Sonnengöttin.«
    »Warum? Wieso? Was hat deine Shao genau mit ihr zu tun?«
    »Das habe ich dir gesagt«, erklärte Suko. »Siehst du dich nicht als Erbin dieser toten Suniko an und letztendlich auch als indirekte Nachfolgerin des Feuergotts Kagu-Zuchi auf dieser Welt?«
    »Das bin ich auch. Da habe ich die Beweise erbracht, und ich werde sie auch bei dir bringen.«
    »Etwas ähnliches beherrscht auch Shao. Noch einmal. Sie ist nicht nur ein Mensch. Sie ist zugleich das Phantom aus dem Jenseits. Sie kann es werden, denn dann steht sie unter dem Schutz der Sonnengöttin. Sie wird meinen Tod nicht hinnehmen. Sie wird genau Bescheid wissen, wer mich getötet hat, und ich verspreche dir, daß du ihrer Rache nicht entgehen kannst.«
    Die Domina überlegte. Sie ging hin und her. Mit dem Peitschenstiel schlug sie gegen ihre Hüfte.
    Das tat sie genau im Takt der Schritte. Suko lauschte dem Klatschen, das erst aufhörte, als Mishiko stehenblieb und sich umdrehte.
    Sie nickte Suko zu. »Ja«, sagte sie mit leiser Stimme. Sie war nachdenklich geworden. »Ich glaube dir sogar. Ich weiß gut Bescheid. Es gibt Amaterasu, und es gibt auch eine Vertreterin

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