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1079 - Dämonen-Domina

1079 - Dämonen-Domina

Titel: 1079 - Dämonen-Domina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mishiko? Wieso sind wir zusammengekommen? Was ist da gelaufen?«
    »Einiges, denke ich. Aber ich wundere mich, daß du dich nicht erinnerst.« Sie ging zur Seite und nahm auf der Sessellehne Platz. »So fremd dürfte ich dir nicht sein.«
    »Ach. Warum nicht?«
    »Wir haben uns schon gesehen.«
    »Sehr gut. Und wann?«
    »Es liegt etwas länger zurück. Du wirst dich auch nicht erinnern können, aber ich kann es. Es war bei einem deiner Fälle, die du gut gelöst hast. Ich und Suniko waren damals noch zusammen. Wir sind Zeugen am Rande gewesen…«
    »Wer ist Suniko?«
    »Meine tote Freundin vor dir.«
    »Ah ja. Aber ich weiß noch immer nicht mehr.«
    »Keine Sorge, ich bringe dich schon hin. Du hast damals gegen ein japanisches Monster gekämpft. Suniko und ich waren erst kurze Zeit in diesem Land, aber wir haben die Augen offengehalten. Suniko hat nicht eingegriffen, sie hat damals zu mir gesagt, daß dieser Mann noch einmal in meinem Leben eine große Rolle spielen wird, wenn ich meinen Weg weitergehen und ihr Erbe fortführte. So ist es auch gekommen. Ich habe dich nie aus den Augen gelassen. Ich habe viel beobachten können. Ich habe dich auch hin und wieder gesehen, während ich mir meine Existenz aufbaute. Suniko half mir dabei. Sie wollte, daß ich große Macht erlange, und deshalb bin ich auch als Domina aufgetreten. Ich war ein Geheimtip in der Szene, aber ich bin auch auf die Straße gegangen, um mir meine Opfer zu suchen. Es hat schon einige gegeben, nur sind die Reste nicht gefunden worden, wenn du verstehst.«
    »Bis auf einmal.«
    »Ja. In der Dachwohnung. Ich bin mit einem Mann mitgegangen. Ich spürte, daß es wieder soweit war, und dann habe ich ihn getötet. Es ging nicht anders.«
    »Nur so?«
    »Fast.«
    »Was war der tatsächliche Grund?«
    »Er war kein Japaner, aber er hat als Spitzel für eine Gang gearbeitet.«
    »Yakuza?« fragte Suko.
    »So ist es!« gab sie freimütig zu. »Die japanische Mafia, die mich, Suniko und andere nach England gebracht hat. In einer heimlichen Aktion vor einigen Jahren. Wir sollten für die Bande arbeiten. Aus mir wollte man eine Nutte machen.« Sie lachte. »Ich hätte auch Geisha sagen können. Eine besondere Geisha, die es mit der Tradition nicht so genau nimmt. Die sich mehr auszieht, als sich den alten Riten gegenüber verpflichtet fühlt. Bestimmte Männer sollten ihren Spaß mit mir haben und das Gefühl bekommen, echt japanisch bedient zu werden. Dabei wollten sie es sehr genau nehmen, denn sie schafften nicht nur mich in dieses Land, sondern auch Suniko, meine Lehrerin. Eine schon damals vor Jahren alte Frau. Für mich Ersatzmutter, denn ich war noch jung. Nur hatte diese Bande nicht daran gedacht, wer Suniko war.«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    Auf Mishikos Gesicht legte sich ein schwärmerischer Ausdruck. »Sie war mehr als nur ein Mensch. Sie war etwas ganz Besonderes. Niemand hat sie so gekannt wie ich, denn mir gegenüber hat sie sich offenbart. Sie hat es geschafft, mit den Göttern in Kontakt zu treten, und sie gab nie auf, so daß Kagu-Zuchi, der Feuergott und gleichzeitige Beschützer der Geishas, sie erhört hat. Er gab ihr die Macht über eine bestimmte Art des Feuers. Suniko sollte den Schutz der Geishas übernehmen, soweit es ihr möglich war, und durch seinen Atem hauchte er ihr die Kraft ein. Sein Feuer ging über sie, und die erste, die sie beschützte und als Nachfolgerin aussuchte, war ich.«
    Suko nickte. »Ja, ich habe verstanden. Du bist in ihre Fußstapfen getreten.«
    »Nicht nur das«, flüsterte Mishiko. »Sie hat mir ihr Erbe übergeben. Ich bin jetzt sie.«
    »Mit der Macht des Gottes!«
    »Das habe ich bewiesen.«
    Es war für Suko nicht mehr wichtig, bei welchem Fall und von wem genau er beobachtet worden war. Das war Vergangenheit. Für ihn mußte nur die Gegenwart zählen, und die bestand eben aus dem Erbe dieser Suniko, die wiederum einen direkten Kontakt zu Kagu-Zuchi gehabt hatte.
    »Es ist schade«, sagte Mishiko, »daß du leider zu meinen Feinden zählst. Ich hätte dich gern auf meiner Seite gehabt, das kann ich dir versichern.«
    »Warum bin ich in deinen Augen ein so großer Feind?« erkundigte er sich.
    »Weil du ein Andenken vernichtet hast.«
    Bei Suko klickte es. »Du sprichst von der Plakette?«
    Plötzlich leuchteten ihre Augen. Die Handflächen glitten über die Korsage hinweg. »Ja, ich spreche von der Plakette. Du hättest sie nicht zerstören dürfen. Es war verdammtes Pech oder auch ein verfluchter

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